Zum Erfolg von Friedrich Wanzenböck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Lebensqualität und Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich habe seit der Fusion der Bank Austria und Creditanstalt eine sehr interessante und verantwortungsvolle Funktion inne. Ich denke, daß die Verantwortung, die mir übertragen wurde, ein großer Vertrauensbeweis ist und die Qualität meiner Arbeit bestätigt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß es die Freude an meinem Beruf ist. Ich habe sehr gern mit Menschen zu tun, sowohl mit Mitarbeitern als auch mit Kunden und zeichne mich durch guten Umgang aus.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Grundsätzlich versuche ich, Probleme und Herausforderungen möglichst rasch und persönlich in Form von Gesprächen auszuräumen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war, als ich in der Kreditabteilung als Kreditreferent tätig war und mich die damalige Leitung gebeten hatte, die Leitung der Oberbuchhaltung zu übernehmen. Das war der Schritt, bei dem ich mit erstmals mit einer Führungsfunktion betraut wurde - ein erhebendes Gefühl.In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? 1974 hatte ich die Chance, in den Bereich Profifußball einzusteigen, habe mich aber dann doch für die Bank entschieden. Mein damaliger Direktor hat mich dazu bewegt, mich für das sichere Standbein zu entscheiden, das war gut so.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte in meinem Vorgänger einen sehr guten Berater, der mir immer kompetente Hilfestellung gewährt hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Für mich sind meine Mitarbeiter das Wichtigste.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein wesentlicher Punkt ist, daß der Bewerber offen und zugänglich ist, seine eigenen Schwächen erkennt und keine Probleme in der Kommunikation hat. Schulische Ausbildung ist für mich nicht ausschlaggebend, sie ist sicherlich eine wichtige Basis, aber letztendlich muß er sich natürlich in seinem Beruf bewähren. Theoretische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten sind für mich zwei paar Schuhe. Ein guter Mitarbeiter ist für mich jedenfalls jemand, der die mit ihm vereinbarten Ziele erfüllt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mir ist die persönliche Nähe zu den Mitarbeitern enorm wichtig. Wenn ich das persönliche Umfeld kenne, kann ich Hintergründe und ihr Verhalten besser verstehen. Bei einer Dimension von über 450 Mitarbeitern ist der Kontakt zu jedem Einzelnen nur sehr schwer möglich. Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich diesen Kontakt wieder intensivieren kann. Mir ist es wichtig, den Mitarbeitern zu zeigen, daß ich sie nicht nur als Arbeitskraft, sondern auch als Menschen sehe.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir haben eine Form der Führungskräftebeurteilung eingeführt, in deren Rahmen jeder Mitarbeiter eine elektronische Bewertung seiner Vorgesetzten abgeben kann - auf Wunsch auch anonym. Dabei werden Führungsqualitäten, aber auch Kommunikations- und Delegationsfähigkeiten beurteilt. Bisher habe ich dabei immer sehr gut abgeschnitten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Kundenservice, Freundlichkeit und das effiziente Reagieren auf Kundenwünsche sind unsere größten Stärken. Jede Kundenbindung lebt vom Engagement des Betreuers, daher ist es uns ganz wichtig, gutes und qualifiziertes Personal zu beschäftigen, um die Kunden optimal zu betreuen. Der persönliche Kontakt ist ganz entscheidend für die Kundenzufriedenheit, wir können sagen, daß wir eine sehr gute Kunden-Betreuer-Relation haben. Ein wesentlicher Vorteil ist natürlich unsere Marktdurchdringung. Durch die vielen attraktiven Standorte können wir immer neue Kunden akquirieren.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Bei der Größe unseres Unternehmens hat man sicher nicht nur Vorteile, wir sind leichter angreifbar. Natürlich beobachten wir unsere Mitbewerber ganz genau und sind uns dessen bewußt, daß letztendlich sicher nur jene Erfolg haben werden, die die vom Kunden gewünschten Qualitätsanforderungen erbringen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Sehr viel. Es gibt laufend interne Seminare zur Weiterbildung, aber auch Seminare am freien Markt, die ich besuche. Vor allem Managementschulungen erachte ich für mich als enorm wichtig und versuche diese auch zwei bis dreimal pro Jahr zu besuchen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Um Erfolg zu haben muß man die eigene Eitelkeit hintanstellen und darf sich nicht zu schade sein, sich von überall das Beste herauszupicken, um sich so eine eigene Schiene zu gestalten. Sobald man sich auf einer Schiene positioniert hat, würde ich empfehlen, auch auf dieser Schiene zu bleiben und diese konsequent zu verfolgen. Man verliert an Glaubwürdigkeit, wenn man sich einen Tag so gibt und am anderen Tag wieder anders. Es ist wichtig seine Gefühlsschwankungen unter Kontrolle zu haben, sonst ist man nicht professionell.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein mittelfristiges Ziel ist es, die Position meiner Region weiter auszubauen und sie zu einer Vorzeigeregion zu machen.
Ihr Lebensmotto?
Erfolg macht Spaß - verursachen wir ihn gemeinsam.