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* Margit Ernst

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Organisationsentwicklerin
Wiener Krankenanstalten Verbund
1030 Wien Thomas-Klestil-Platz 7
Organisationsentwicklerin
nichtmedizinisches Personal
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Profil

Zur Person

Margit
Ernst
18.12.1958
Bad Aussee
Verheiratet mit Walter
Sport, Faulenzen

Service

Margit Ernst
Werbung

Ernst

Zur Karriere

Zur Karriere von Margit Ernst

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule sollte ich eigentlich Verkäuferin werden, als ich einen Werbefilm für die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester sah. Es war eine absolute Gefühlsentscheidung, obwohl ich keine Ahnung hatte, was dieser Beruf eigentlich bedeutet. Ich absolvierte die Ausbildung in Leoben und wuchs in den Beruf hinein. Nach dem Abschluß war ich in Judenburg tätig, doch war mir diese Stadt zu klein und ich wollte weg. Eine Bewerbung für ein Kinderkrankenhaus in den arabischen Emiraten blieb erfolglos, so zog ich vor 21 Jahren mit meinem Mann nach Wien, wo ich schnell eine Stelle im Mautner Markhof Kinderspital fand. Ich kletterte schnell die Hierarchie hinauf und fand Spaß an der Ausübung einer leitenden Position. Ich wurde erst Stationsschwester, dann Oberschwester, dann Pflegedirektorin - und das im Alter von 27 Jahren. Ich begann, mich mit Qualitätssicherung zu beschäftigen und entwickelte Instrumente, mit deren Hilfe man die Pflegequalität messen und objektiveren kann. Ich absolvierte dazwischen die Ausbildung zur akademisch geprüften Krankenhausmanagerin und legte das Diplom zur allgemeinen Krankenschwester ab. Nach den schrecklichen Patientenmorden im Krankenhaus Lainz wurde in der zuständigen Magistratsabteilung eine Zentralstelle für Qualitätssicherung eingerichtet, ich wurde eingeladen, dabei mitzuarbeiten. Als sich mein vorgesetzter Leiter beruflich veränderte, bekam ich die Leitung der Organisationsentwicklung übertragen, was mich sehr überraschte, da bis dahin nur Akademiker in solche Positionen vorgedrungen waren. Nach fünf Jahren wurde die Organisationsentwicklung in einen Servicebetrieb ausgegliedert, dessen Leitung ich übernahm. In dieser Position bin ich nach wie vor tätig. Diesen Betrieb darf man sich nicht wie eine privatwirtschaftliche Firma vorstellen, es ist vielmehr ein Betrieb, der selbständig als Dienststelle arbeitet und eine ähnliche Funktion wie ein interner Consulter übernimmt. Unsere Aufgaben liegen in der Entwicklung von Qualitätssicherungssystemen bis hin zur Betreuung von spezifischen Projekten für die Kranken- und Pflegeeinrichtungen der Stadt Wien.

Zum Erfolg

Zum Erfolg von Margit Ernst

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich zählt immer wieder der kleine Erfolg. Wenn ich das Gefühl habe, etwas getan zu haben, das gut und richtig ist, heißt das für mich Erfolg. Erfolg ist für mich nicht mit dem finanziellen Aspekt verbunden, was in unserem System auch nicht vorgesehen ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im System der starren österreichischen Bürokratie, besonders im Pflegebereich, so weit gekommen zu sein, noch dazu ohne akademischen Titel, werte ich als erfolgreichen Berufsweg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der wichtigste Faktor war der Umstand, daß mir meine Tätigkeit immer sehr viel Saß gemacht hat, dadurch kann ich authentisch und glaubwürdig sein. Das wird auch von den Personen, die mir mit zusammenarbeiten, entsprechend wahrgenommen. Wichtig war auch immer die Möglichkeit, immer recht frei agieren zu können, ich habe keine Kinder und konnte daher auch später abends oder am Wochenende mit der Arbeit weitermachen, wenn ich es notwendig war.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Dieses Gefühl war immer schon da, ich empfand schon das Absolvieren der Ausbildung als Erfolg. Auch der Schritt aus der Provinz in die Großstadt war mit dem Gefühl des Erfolgs verbunden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Besonders nennen möchte ich hier die Direktorin der Krankenpflegeschule in Leoben, die derartig widerlich war, daß ich so schnell wie möglich aus ihrem Einflußbereich herauswollte; außerdem wollte ich ihr nicht den Gefallen tun, meine Ausbildung abzubrechen. Da bemerkte ich erst, wie hartnäckig ich war. Positiv bemerken muß ich die Generaloberin im Wiener Krankenanstaltsverbund, die trotz meiner Jugend an meine Fähigkeiten glaubte und mich sehr unterstützt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn betreute Mitarbeiterinnen entsprechendes Feedback liefern oder ein Projekt mit Preisen ausgezeichnet wird, sehe ich dies als stark motivierende Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem der Organisationsentwicklung und Personalentwicklung im Gesundheitswesen kann nicht gelöst werden, weil die Gesamtentwicklung rasend schnell voranschreitet. Es ist ein spannendes Feld zwischen rasend schnell voranschreitendem medizinischen Fortschritt und dem Gefühl des Ausgeliefertseins der Patienten, wenn deren Gesundheit bedroht ist. In diesem Spannungsfeld gilt es die Herausforderung, Betriebe, die ja eigentlich eine Monopolstellung haben, zu kundenorientierten Serviceunternehmen umzubauen, immer wieder zu bewältigen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Vor allem über die Persönlichkeitsprofile der entsprechenden Bewerber versuche ich, deren persönliche Orientierung zu ergründen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sowohl durch spezifische Vorgaben als auch durch Begeisterung für die Arbeit. Meine Mitarbeiterinnen sind Vollprofis im Bereich der Organisationsentwicklung, die ständig Angebote aus der Wirtschaft bekommen, und dennoch hier bei der Gemeinde Wien in meinem Team bleiben, obwohl sie sicher woanders mehr verdienen könnten. Wir führen jährliche Orientierungsseminare durch, um den Mitarbeitern eine persönliche Positionierung zu ermöglichen.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Alle Mitarbeiter arbeiten auf einer hierarchischen Ebene, unsere Struktur funktioniert rein auf Basis der Projektzuteilung
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich lege Wert darauf, mir immer auch arbeitsfreie Zeit zu erhalten und diese sinnvoll zu nutzen. Mein Leben soll eben nicht nur Arbeitsgefühl, sondern eben Lebensgefühl sein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das Wichtigste ist es, sich niemals den Spaß an seiner Tätigkeit verderben zu lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein bisher wunderbares Leben soll weiterhin so schön sein.

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