Zum Erfolg von Gunther Zimmer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolgreich zu sein bedeutet für mich, meine Ziele in einer angemessenen Zeit zu erreichen, einen großen Handlungsspielraum zu besitzen und in schwierigen Situationen kompetent und schnell zu entscheiden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, meine dienstlichen Ziele, die deckungsgleich mit denen des Unternehmens sind, habe ich bisher erreicht. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich lasse der Zeit ihren Lauf, formuliere meine Ziele klar und überprüfe ständig meine Fortschritte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich kenne keine Probleme, nur Aufgabenstellungen, von denen jede mehrere Lösungen hat. Ich lernte beim Militär, Probleme schnell zu erkennen, intensiv zu analysieren und sie dann zu lösen. Trott empfinde ich als langweilig, meine Leistung steigt mit den Anforderungen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich wußte schon in der Mittelschule, daß ich erfolgreich sein würde. Ich machte mir nie Gedanken darüber, wann der erste Erfolg kommen würde, vielleicht trat er ein, als erstmals im Jahr 2000 Firmen versuchten, mich abzuwerben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine der wichtigsten Entscheidungen war sicher der Entschluß, die Offiziersausbildung zu absolvieren und danach die höhere Militärlaufbahn einzuschlagen. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Die Kopie ist in jedem Fall schlechter als das Original und man sollte immer versuchen, individuell zu sein. Rollenspiele hält man nicht durch, das Umfeld wird immer sensibler. Man ist nicht ehrlich, wenn man nur imitiert. Auch Frank Sinatra wurde dutzende Male kopiert, an das Original kam niemand heran. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern standen zu mir, egal welche Ideen ich hatte. Ich wußte, daß sie da sind, wenn ich sie brauche. Auch wenn ich es letztendlich aus eigener Kraft schaffte, half mir das Gefühl der Sicherheit, das mir den Rücken stärkte. Auch zwei Trainer beim Militär und bei IBM prägten mich besonders. Sie weckten in mir das Interesse an Erwachsenenbildung und Persönlichkeitsentwicklung und förderten mich darin, soziale Kompetenz zu entwickeln.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es freut mich, wenn Freunde oder Mitarbeiter sich vertrauensvoll an mich wenden und damit meine Persönlichkeit und meine soziale Kompetenz anerkennen, egal wo sie selbst stehen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Trotz des Abspracheverbotes im Zuge des Kartellrechts gäbe es Möglichkeiten, zum Wohle des Kunden einzelne Erzeugnisse oder Probleme zu besprechen und verständlicher und vergleichbarer zu machen, doch die Unternehmen kommunizieren untereinander nicht. Durch Preisdumping gehen manche Wettbewerber bis an die Grenze der eigenen Bonität und der Belastbarkeit anderer. So gefährden sie die eigene und andere Firmen, riskieren Firmenpleiten oder Zusammenlegungen und damit auch Arbeitsplätze.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Mitarbeiter wissen, woran sie bei mir sind, Ich würde sie nie anlügen, auch wenn ihnen die Antwort nicht paßt. Als väterlicher Freund bin ich noch zu jung, aber ich kann Orientierungshilfen geben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind das höchste Gut. Ich will eine echte Teambildung und daß mein Arbeitsteam zum Topteam wird. Mir ist wichtig, daß Mitarbeiter gerne in einem Unternehmen, dem ich vorstehe, arbeiten und mir vertrauen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In einer Vorauswahl wählen die Führungskräfte Mitarbeiter aus, die Entscheidung behalte ich mir vor. Der Universitäsabschluß ist nicht so wichtig, für mich ist die Praxistauglichkeit ausschlaggebend. Die Berater müssen Menschen mögen und seriös sein. Ich betrachte das soziale Umfeld des Mitarbeiters, denn sie erreichen die Kunden oft nur abends und am Wochenende. Die Familie muß hinter ihnen stehen und sie unterstützen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die beste Motivation für einen guten Verkäufer ist ein gutes Einkommen, das er durch seine Leistung selber schafft. Es gibt drei Mitarbeitergruppen, jene, die wollen und können, jene, die können, aber nicht wollen und jene, die wollen und noch nicht können. Die Ersten und die Letzten kommen für mich in Frage. Dafür gibt es Mitarbeiterschulungen und Qualifizierungsmaßnahmen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie vertrauen mir, wenn sie mir zum Beispiel mehr Information zu ihrer Person zugestehen, als in ihrer Personalakte steht.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Bei uns sind zur Zeit 90 Mitarbeiter im Außen-, 30 im Innendienst und 20 in Führungspositionen tätig, da hier die Landesdirektion zentralisiert ist. Als Direktor unterstehen mir vier Gebietsleiter und danach die Mitarbeiter im Innen- oder Außendienst. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Allianzdirektion Salzburg ist traditionell eine sehr starke und gute Direktion. In Salzburg gab es in den letzten Jahren viele Wechsel im Führungsbereich. Ich konnte aber in kurzer Zeit eine Stabilisierung und Konstanz erzielen und an frühere Erfolge anschließen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wettbewerb beflügelt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Man muß Zeitmanagement entwickeln, delegieren lernen und nicht jedes Problem sofort lösten wollen. Je effizienter man arbeitet, desto eher bleibt ausreichend Zeit für die Familie. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? 2001 konnte ich gerade vierzehn Tage für Seminare nutzen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Denke positiv, nimm dich nicht so wichtig; es geht immer wieder aufwärts. Sich in finanziellen Dingen zu reduzieren bedeutet nicht, auch das Glück zu reduzieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte gesund sein und bleiben, mich ständig weiterentwickeln, eine gesunde und glückliche Familie um mich haben, Sport treiben, noch einige Jahre in meiner Position bleiben und später bei der Allianz eine Position im englischsprachigen Raum erhalten.
Ihr Lebensmotto?
In der Ruhe liegt die Kraft.