Zum Erfolg von Helmut Stummer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mit Erfolg ist es wie mit Nahrung - ohne Nahrung kann der Mensch auf Dauer nicht leben. Erfolg würde ich so definieren, daß man erreicht, was man sich vorgenommen hat. Dazu gehört die innere Zufriedenheit, denn nur am Materiellen kann man Erfolg nicht messen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich war kurze Zeit nicht erfolgreich - beim Konkurs, aber ich sehe mich sonst eigentlich als sehr erfolgreich, weil ich das erreiche, was ich mir vornehme. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, entscheidend ist meine innere Einstellung. Positives Denken war ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen begegne ich mit Arbeit. Im Laufe meiner fast 40jährigen Tätigkeit fand ich heraus, daß Herausforderungen - egal in welchem Bereich - dazu da sind, bewältigt zu werden. Es war nicht leicht, mit 58 Jahren noch einmal ein Unternehmen zu beginnen. Aber der Erfolg der neuen Firma gibt mir recht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein erster großer Erfolg war die mit Auszeichnung bestandene Matura.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
In fast allen. Ich würde alles, was ich gemacht habe, jederzeit wieder tun. Durch Konkurs und anschließenden Neuanfang konnte ich viele der 750 Beschäftigten wieder anstellen, was mir ungemein wichtig war.. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Imitation kann nie zum Erfolg führen, sondern nur Originalität. Das was man selbst erfindet, bringt Erfolg. Es heißt zwar, die Japaner hätten Gegenteiliges bewiesen, aber das stimmt nicht. Sie haben sich Sachen abgeschaut, sie aber immer modifiziert und haben so Originale geschaffen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In meiner Zeit als Betriebsführer der Franz Stummer GmbH & Co KG hatte ich Anerkennung in reichstem Ausmaß, und auch jetzt - seit dem Neustart - erfahre ich sie in hohem Maße. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die ganze Branche besteht nur aus Problemen. Die Ursache dafür liegt in der Globalisierung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Im großen und ganzen würde ich sagen, daß mich meine Mitmenschen positiv beurteilen. Ich versuche, niemandem weh zu tun, niemandem Schaden zuzufügen und jeden leben zu lassen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir ist wichtig, daß meine Mitarbeiterinnen ehrlich und genau sind. Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß ein Zeugnis nur sehr wenig aussagt, wesentlicher sind Berufserfahrung und Einsatzfreude.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, sie am Erfolg teilhaben zu lassen. Was sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Tempo - wir können Kundenaufträge innerhalb kurzer Zeit auszuführen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt keine Konkurrenz, sondern nur Mitbewerber. Die Japaner sagen „business is war“, das ist meiner Meinung nach falsch.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich eine sehr einsichtsvolle Frau habe, gelingt es mir sehr gut, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Die Familie ist mir wichtig. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Wer sich nicht fortbildet, macht einen Schritt zurück. Ich lese einschlägige Literatur und versuche, durch meine Tätigkeit an der Universität, immer am Ball zu bleiben. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ganz spontan würde ich sagen: „Am Ball bleiben“.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch einige Jahre das Unternehmen so erfolgreich führen wie bisher.
Ihr Lebensmotto?
„Halt Maß!“ (Maximilian I., 1510).