Zum Erfolg von Eva Pöschl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Arbeit mit Freude und Spaß zu machen, ohne mich psychisch zugrunde zu richten. Die Zufriedenheit meiner Tochter und meiner Mitarbeiterinnen ist ebenso ein Teilaspekt des Erfolges. Besonders stolz bin ich auf das Ergebnis der Top-Handelszertifikatsprüfung 2000, wo mein Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft wurde und mit höchster Punkteanzahl abschloß. Weiters sehe ich es als Erfolg, daß ich österreichweit die einzige Frau bin, die ein Unternehmen dieser Größe in dieser Branche führt. Natürlich zeigen mir auch zufriedene Kunden, mittlerweile aus ganz Österreich, daß ich mit meinem Konzept auf dem richtigen Weg bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich schaffe es als alleinerziehende Mutter, mein Unternehmen sehr erfolgreich zu führen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zum einen mein Freund Dr. Ransmayr, der als mein Mentor immer für mich da war und nach wie vor ist, der Glaube an mich selbst und meine Tochter, weil sie mir den Sinn meiner Arbeit vor Augen führt. Natürlich sehe ich auch meine Bank, die von Anfang an Vertrauen in mich setzte, und meine Kunden als mitverantwortlich für den Erfolg. Meine eigenen Stärken sind gute Kommunikationsfähigkeit, ich behandle meine Klienten als Menschen und stehe als wahre Beraterin und Unterstützung zur Verfügung, verhandle mit meinen Partnern gute Konditionen zum Wohle meiner Kunden aus und zeichne mich durch die Fähigkeit aus, zuzuhören und auf Bedürfnisse einzugehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich von Anfang meiner Selbständigkeit an, da ich stets gute Projekte lukrieren konnte und sich das Unternehmen in einer ständigen Aufwärtsbewegung befindet. Seit 2001 ist mein Kundenstamm österreichweit vertreten, was ich als zusätzlichen Erfolg betrachte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mit meinem Erfolg änderte sich auch mein Umfeld, und so manchen „Freund“ verlor ich, vielleicht durch aufkommenden Neid. Jene Menschen, denen ich wirklich verbunden bin, bestätigen natürlich meinen Erfolg und freuen sich mit mir und meiner Tochter. Nach welche Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich beschäftige besonders gern Frauen mit Kindern und Wiedereinsteigerinnen in den Beruf, da ich glaube, daß jene Gruppe ein besonders hohes Potential an Power und Energie besitzt. Die persönliche Ebene spielt bei der Auswahl eine wichtige Rolle, weniger Vorbildung und Erfahrung. Ich erwarte von meinen Mitarbeiterinnen Fairneß, Kollegialität, Ehrlichkeit, die Fähigkeit, Fehler einzugestehen und nicht auf andere abzuwälzen, mit einem Wort Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Prämien, relativ freie Zeiteinteilung, Miteinbeziehen bei Einkäufen, durch das Übertragen von Verantwortung und die Teilnahme an medizintechnischen Messen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf hatte immer schon Vorrang. Seit diesem Jahr nehme ich mir jedoch bewußt Zeit für mich selbst, pflege meinen Freundeskreis und plane meine Freizeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jede berufliche Selbständigkeit muß gut vorbereitet sein und bedarf eines Konzeptes, wobei es eine gute Idee ist, Stichworte auf einen Zettel zu schreiben. Anschließend müssen der Markt ausgelotet und Absprachen mit Firmen getroffen werden, um eine erste Kostenaufstellung durchzuführen. Den Kontakt mit einem Wirtschaftsanwalt empfehle ich sehr, auch der persönliche Kontakt zur Bank erscheint mir wichtig. Anstatt der Hausbank habe ich eine fremde Bank gewählt, um mein Firmenkonzept von externen Fachleuten auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. Allgemein sollte sich jeder Jungunternehmer einen Mentor suchen, also einen erfolgreichen Menschen, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Klein anzufangen und nicht in Größenwahn zu verfallen ist ebenso essentiell. Durch den Aufwand an Zeit muß das Privatleben zurückgesteckt werden, wenn schon Urlaub, dann nur mit Handy, um für Mitarbeiter und Kunden erreichbar zu sein. Zuletzt möchte ich an jeden Jungunternehmer appellieren, nicht zu stolz zu sein und wenn nötig um Dinge oder Informationen zu bitten und sich anschließend zu bedanken – diese Fähigkeit scheint mir in unserer Gesellschaft nur allzu wenig ausgebildet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich will ich das Unternehmen stabilisieren und meine Mitarbeiter so bezahlen, daß es ihrer eigentlichen Leistung entspricht. Privat strebe ich eine Vereinbarung von Karriere, Partner und Kind an – Lebensqualität und Familie sollen eine größeren Stellenwert einnehmen.