Zum Erfolg von Kurt Supan
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit mit meiner Aufgabenstellung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, da ich meine Talente erkannt habe und sie einsetzen konnte. Ich habe ein gutes Gefühl für den Umgang mit Menschen. Um in einer Führungsposition erfolgreich tätig sein zu können, ist dies notwendig.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich halte drei Voraussetzungen für wichtig: die eben erwähnte menschliche Komponente, mein analytisches Denkvermögen und letztendlich die Fähigkeit, Visionen zu haben. Ich habe nie eine bestimmte Position angestrebt, sondern die Aufgabe stand für mich im Vordergrund. Eine reine Repräsentationstätigkeit würde mir keinen Spaß machen, daher habe ich eine solche auch schon einmal abgelehnt, als man mich in den Vorstand einer Bank abwerben wollte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfand mich seit meiner ersten Führungstätigkeit, in der ich eigene Ideen gestalterisch umsetzen konnte, als erfolgreich. Viele Menschen haben gute Ideen, aber Schwierigkeiten, diese auch umzusetzen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mich reizten immer Aufgaben, die andere abgelehnt hatten. Ich liebe Herausforderungen, bei denen schnelles Entscheiden und Improvisationstalent gefragt sind.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Beides kann sinnvoll sein. Kopieren sollte man dann, wenn das Original in einer vergleichbaren Situation bereits gut funktioniert und man selbst keine besseren Ideen hat. Originalität steht in engem Zusammenhang mit Visionen. Es ist wichtig, sich mit Entwicklungen für die Zukunft zu beschäftigen. Anders als vor vierzig Jahren müssen mögliche Veränderungen heute schon viel früher berücksichtigt werden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein ehemaliger Vorgesetzter Günther Hager hatte Ideen, Visionen und Spaß an der Arbeit. Er war kein Anhänger von Hierarchien, es gab wenige Regeln, stattdessen gewährte er seinen Mitarbeitern viel Freiraum. Er kalkulierte Risiken immer genau und verfügte über ein hohes Maß an Verantwortungsbewußtsein. Am meisten gelernt habe ich stets aus den Fehlern anderer.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich von meinen Mitarbeitern und durch meinen Kontostand. In einem Konzern darf man in der Führungsebene weder Lob noch Motivation erwarten, man erfährt sie nur durch die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich legte nie Wert auf strenge Hierarchien. Chef ist man nicht aufgrund des Namensschildes an der Tür, sondern aufgrund des Respektes der Mitarbeiter, den man sich erarbeitet hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine gute Sekretärin trägt ein Drittel zum eigenen Erfolg bei. Ihr Beruf ist eine sehr aufwendige und verantwortungsvolle Tätigkeit. Ich muß mich hundertprozentig auf sie verlassen können und ihr vertrauen, denn sie ist Sprachrohr und Vermittler. Das zweite Drittel tragen Mitarbeiter zum Erfolg bei, erst für das letzte Drittel ist man selbst verantwortlich.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich entscheide aus dem Bauch, stelle unerwartete Fragen und mache mir so ein Bild der Person. Wesentlich ist, ob ein Bewerber ein positiver Mensch ist, den Beruf gerne macht, Energie aufbringt und teamfähig ist, denn er muß sich als passender Puzzleteil für das Unternehmen erweisen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die einzig möglichen Motivationsfaktoren sind ein ehrlicher Umgang, ausreichende Information und die Fähigkeiten, Visionen zu vermitteln und Mitarbeiter begeistern zu können. Dazu ist man nur in der Lage, wenn man selbst begeistert ist. Man muß eine Vorbildfunktion erfüllen. Ich suche Mitarbeiter, die großen Freiraum benötigen, um ihre Ziele zu erreichen, denn diesen gebe ich ihnen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir setzen auf hundertprozentige Kundenorientierung und verkaufen keine Produkte, sondern optimal Lösungen. Unsere Kunden können von uns den besten Service erwarten. Aufgrund unseres internationalen Netzwerkes und den Qualitätsstandards, die zu unseren Grundregeln gehören, gibt es keine Versicherungslösung, die wir nicht zur optimalen Kundenzufriedenheit anbieten können. Es spielt auch keine Rolle, ob der Kunde auch Bankkunde der Ersten ist oder seine Geldgeschäfte anderswo abwickelt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Motto ist: Lebe nicht, um zu arbeiten, sondern arbeite, um zu leben! Ich versuche eine Ausgewogenheit zwischen Beruf und Privatleben herzustellen. Ich bin für meine Familie da, wenn sie mich braucht, ebenso liegt mir aber auch mein Beruf am Herzen. Ich bin hinsichtlich meiner Terminvereinbarung autonom und kann mir daher meine Zeit gut einteilen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich erachte es als wichtig, möglichst viel zu lesen, sowie Signale aufzunehmen und diese zu filtern. Ich wende wöchentlich durchschnittlich fünf Stunden dafür auf, beschäftige mich auch mit Psychologie, Management und verschiedenen Führungsstilen. Entscheidend ist es, sich ein Bild davon zu machen, in welche Richtung sich der Markt entwickelt und welche Bedürfnisse die Menschen haben, um dafür dann Strategien zu erarbeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hatte nie ein großes Ziel und habe dennoch alle Ziele erreicht. Immer wenn ich knapp davor war, ein Ziel zu erreichen, habe ich mir ein neues gesetzt.
Ihr Lebensmotto?
Das einzig Beständige ist die Veränderung und Die größte Kraft des Menschen ist sein Geist. Bei allen Theorien wird zu großer Wert auf Techniken und Mechanismen gelegt und dabei vergessen, daß Menschen dahinterstehen. Würde man mehr auf menschliche Komponenten achten, bräuchte man weniger wissenschaftliche Ansätze.