Zum Erfolg von Johann Peter Banwinkler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist zwar mit Arbeit verbunden, hängt aber auch von vielen anderen Faktoren ab. Arbeit allein genügt nicht, es ist auch notwendig, Marketing zu betreiben und gut mit dem Personal zusammenzuarbeiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ob ich erfolgreich bin, müssen andere beurteilen. Ich habe auf alle Fälle in den vergangenen 26 Jahren etwas aus dem ehemals kleinen Betrieb meiner Eltern ein erfolgreiches Unternehmen gemacht. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wichtig war sicherlich meine Ausbildung in der Hotelfachschule in Bad Gleichenberg, die zu dieser Zeit eine der besten in ganz Österreich war. Wesentlich war aber auch meine Auslandserfahrung. Ich bildete mich sprachlich weiter, lernte Englisch und Französisch und lernte, mit Menschen umzugehen und sie zu führen. Ich lernte auch, Finanzen zu regeln, denn wenn man von den Eltern abhängig ist, fällt der Schritt in die Selbständigkeit oft schwer. Es ist notwendig, die eigene Arbeitskraft in Anspruch zu nehmen. Außerdem muß man gut kalkulieren können und eine vernünftige Preispolitik betreiben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Jeder braucht Herausforderungen, sonst wäre Erfolg nicht möglich, da man in Lethargie verfallen würde.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon als kleiner Bub setze ich mir Ziele, die ich zum Großteil erreicht habe. Ich bemühe mich und sehe meinen Erfolg auch, denn sonst wäre aus dem kleinen elterlichen Betrieb nicht ein größeres Unternehmen geworden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Bei mir geht es immer vorwärts. Ich blicke nicht in die Vergangenheit zurück. Mit diesem Motto habe ich bisher immer gut gelebt.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Es ist gerade in der Gastronomie wichtig, Originalität und Individualität zu besitzen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte gute Lehrmeister, einer davon war mein Vater. Auch Herr Hilton förderte mich sehr. Ich lernte ihn in Bermuda kennen und er lud mich ein, im Hilton Hotel in New York zu arbeiten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich glaube, ich bin bei meinen Gästen und Mitarbeitern beliebt, weil ich den sozialen Umgang in den Mittelpunkt stelle. Ich gehe auf jeden Arbeiter oder Angestellten, der bei mir beschäftigt ist, auch privat ein. Wenn jemand Probleme hat, kann ich meistens helfen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Selbständige Unternehmer in kleinen Betrieben können sich selten eine Vertretung leisten und müssen daher von der Früh bis am Abend anwesend sein, was sich natürlich auf familiäre Angelegenheiten negativ auswirkt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde von allen akzeptiert und habe keine Feinde.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine ganz große Rolle, weil ich alleine die Arbeit nicht machen könnte. Ich ermögliche ihnen, Schulungen zu besuchen und gebe Lehrlingen im Winter oft die Chance, kurzfristig in einem anderen Betrieb zu arbeiten, um Erfahrung sammeln zu können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bisher hatte ich sehr viel Glück bei der Auswahl meiner Mitarbeiter. Im Ausland lernte ich, die ganze Familie zu Vorstellungsgesprächen einzuladen. Dadurch bekomme ich einen Einblick in das soziale Verhalten eines Berwerbers. Ich bewerte schulische Zeugnisse nicht zu hoch.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter wissen, daß das Hauptgeschäft im Sommer sehr gut läuft. Einmal im Monat führe ich ein Gespräch mit den Mitarbeitern, bei dem wir uns gegenseitig motivieren. Man darf nicht nur streng sein und Fehler suchen, sondern muß Mitarbeiter auch loben. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wilhering ist mit seiner Stiftskirche ein sehr bekannter Ort. Von unserem Gasthaus und- garten bietet sich Gästen ein wunderbarer Blick auf die Donau und das Schloß Ottensheim. Wir haben regelmäßig Spezialitätenwochen und richten auch Hochzeiten, Familien - und Betriebsfeiern aus. Es gibt bei uns keinen Ruhetag. Darüber hinaus bieten wir auch Catering an. Seit fünf Jahren führen wir ein kleines Pub, das am Wochenende geöffnet ist und besonders die Jugend anspricht. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Konkurrenz gegenüber verhalte ich mich fair, denn ich kenne kein Konkurrenzdenken. Auch die Gewerbetreibenden in der Gemeinde sehe ich nicht als Konkurrenz, sondern pflege einen sehr guten Kontakt mit meinen Kollegen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist schwierig, Privatleben und Beruf in einem kleinen oder mittlelgroßen Betrieb zu koordinieren. Sehr viele Arbeiten mache ich selbst, da es sich nicht finanzieren lassen würde, mehr Personal einzustellen. Ich nehme sehr wenig Urlaub, für private Aktivitäten bleibt leider nur sehr wenig Zeit.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Als Selbständiger ist es notwendig, immer am neuesten Stand zu sein. Ich war 15 Jahre lang Obmann des Wirtschaftsbundes der Gemeinde Wilhering. Während des Umbaus des Betriebes vor sechs Jahren beendete ich meine Tätigkeit bei der Kammer und bin nur mehr bei den jährlichen Lehrlingsprüfungen anwesend. Dadurch bleibe ich am Laufenden. Ungefähr zweimal im Jahr besuche ich diverse Seminare.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir ein bißchen mehr Freizeit. Ansonsten bin ich sehr zufrieden. Irgendwann möchte ich auch aufhören zu arbeiten und in Pension gehen.
Ihr Lebensmotto?
Ich arbeite, um zu leben.