Zum Erfolg von Christian Schaufler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es ist schwierig, Erfolg zu definieren. Als meine Firma mit der Zeit wuchs und ich immer mehr Angestellte hatte, wurde mir meine Verantwortung gegenüber meinen Mitarbeitern immer mehr bewußt. Erfolg steht jedoch nicht an erster Stelle. Mir persönlich wäre mehr Freizeit wichtiger als ein hoher Verdienst.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Finanziell bin ich sicher erfolgreich. Der Familienbereich war leider dafür der Einsatz. Es ist nicht möglich, Familienmensch und erfolgreich zu sein, vor allem, wenn man eine Firma aufbauen muß. Vielleicht ist es leichter, wenn man eine Firma übernehmen kann, in der die Struktur schon vorhanden ist.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war die Unterstützung meiner Familie. Meine Frau ermutigte mich sehr zur Selbständigkeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich fühlte ich mich, als ich die ersten Firmenprüfungen hatte (OE GKK, BUAK,...) mit Erfolg hinter mir hatte. Es dauert als Selbständiger drei bis vier Jahre, bis man wirklich erfolgreich sein kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine erfolgreiche Entscheidung war meine Kündigung bei der Firma Westbau. Wenn man in einem Angestelltenverhältnis ist, glaubt man immer, man muß etwas Neues erfinden, um sich selbständig machen zu können. Man kann jedoch dasselbe machen wie alle anderen, man muß nur um ein Prozent besser sein, dann hat man Erfolg.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Meiner Meinung nach ist Imitation der bessere Weg, denn das System ist erprobt. Ein bestehendes System zu verbessern ist sicher einfacher als ein neues System auf die Füße stellen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Sehr stark prägte mich mein ehemaliger Bauleiter bei der Firma Asphalt und Beton. Unsere Frauen lesen beide viele Zeitungen und unterstreichen alle wichtigen Informationen, die ich am Abend lese, um mit Stammkundschaften über verschiedene Themen sprechen zu können.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es gibt keine Anerkennung für Selbständige. Wenn man selbst keine Anerkennung bekommt, gibt man sie leider auch nicht weiter, das verlernt man dadurch.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das größte Problem, das in unserer Branche ungelöst ist, ist die schlechte Zahlungsmoral am Bau. sehr, sehr schlecht ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine ganz große Rolle bei meinem Erfolg.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle meine Mitarbeiter instinktiv aus. Ich war ein schlechter Schüler, weil ich nie in die Schule gegangen bin, und denke, wenn jemand Erfolg haben will, muß er so ähnlich sein wie ich. Das technische Know-how ist nicht unbedingt das wichtigste, denn das lernt man automatisch, das wichtige ist, daß der Bewerber mit Menschen umgehen kann.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir beschäftigen viele Fachkräfte und fast keine Hilfskräfte, das ist in einer Baufirma selten. Fachkräfte kann ich selbständig arbeiten lassen. Wir verfügen über exzellente Geräte, müssen uns daher fast keine ausleihen und sind dadurch sehr flexibel. Eine weitere Stärke ist unsere Bürogemeinschaft, durch die sich die Kosten halbieren. Wir profitieren auch vom Wissen und der dreißigjährigen Berufserfahrung von Herrn Schober. Weil wir verschiedene Sparten im Handwerk abdecken, haben wir teilweise die gleichen Auftraggeber und damit auch bei der Kundenbetreuung große Vorteile. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Konkurrenz gegenüber verhalte ich mich fair.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist schwer, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Ich nehme mir zwar Zeit für die Familie, aber ich brauche als Unternehmer ständig eine Aufgabe. Ich vergleiche einen Unternehmer mit einem Spieler. Da ich in der Firmengründungsphase auch ein Haus baute und meine zwei Kinder zur Welt kamen, war es schwierig, alles miteinander zu vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für technische Fortbildung verwende ich etwa drei Wochen jährlich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte das Risiko eingehen, sich selbständig zu machen. Wenn man fleißig ist, hat man Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein größtes Ziel ist, mehr Freizeit zu haben. Ich muß einen Weg finden, in der Firma abkömmlicher sein zu können.