Zum Erfolg von Gerhard Aigner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist wichtig, denn er macht glücklich, auch wenn man dafür fünfzehn Stunden täglich oder am Wochenende arbeiten muß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, denn ich hatte in den zehn Jahren meiner Selbständigkeit noch keinen Tag ohne Aufträge für mich und meine mittlerweile neun Angestellten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Exaktheit, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit waren wesentlich. Wenn ein Angestellter einmal einen teuren Stoff verschneidet, nehme ich das nicht krumm, denn Fehler können passieren. Aber Unzuverlässigkeit ist für mich unentschuldbar. Meine Zuverlässigkeit wird von den Kunden geschätzt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Je schwieriger die Arbeit ist, desto mehr Spaß haben wir daran. Unser Motto ist: Geht nicht gibt’s nicht!
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das ist schwer zu sagen, denn in den zehn Jahren der Selbständigkeit stieg der Umsatz kontinuierlich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, das ÖH zu machen, war richtig, obwohl mir meine Schwester, die damals noch im Betrieb war, davon abgeraten hatte.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität ist besser. Man muß Möbel natürlich nach den Wünschen der Kunden gestalten, aber man sieht meist deren Wohnungen und kann sie dann entsprechend beraten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Schwester Edith Aigner ist in den Bereichen Verkauf und Einrichtung eine Koryphäe. Durch sie kam ich erst in meinen Beruf und in die Selbständigkeit. Inzwischen hat sie in Salzburg ein eigenes Geschäft.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist schön, wenn Kunden sich herzlich bedanken. Sie müßten dies nicht, da sie ja ohnehin für die Arbeit bezahlen. Weiterempfehlungen freuen mich besonders.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Lehrlingsausbildung in unserer Branche ist schlecht. Einen komplizierten Sessel zu bespannen, lernt ein Lehrling in meinem Betrieb im dritten Lehrjahr, andere können dies nicht einmal nach drei oder vier Jahren als Geselle. Ich gebe Lehrlingen komplizierte Aufträge, denn sie sind im Betrieb, um zu lernen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde akzeptiert und bin, glaube ich, beliebt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine große Rolle, denn ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die meisten Mitarbeiter haben in meinem Betrieb gelernt, bei anderen stimmte die Qualität nicht. Suche ich einen neuen Mitarbeiter, lasse ich ihn einen Monat probearbeiten, denn auf Zeugnisse ist kein Verlaß.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere Mitarbeiter mit Prämien, Lob und interessante, gehobene Tätigkeiten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin manchmal streng, kann auch laut werden, bin aber nicht nachtragend.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Flexibilität, Qualität, Preis und Zuverlässigkeit.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe eigentlich keine Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als ich vor zehn Jahren begann, arbeitete ich bis zu 80 Stunden in der Woche. Darunter litt mein Familienleben sehr. In meiner zweiten Ehe soll das nicht wieder passieren. Inzwischen ist die Firma auch solide genug.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte wieder mehr Respekt haben. Die Jugend mault heute, anstatt zu arbeiten. Das wäre früher nicht möglich gewesen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Geschäft soll so bleiben, wie es heute läuft.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte jedem, dem ich begegne, ehrlich ins Gesicht blicken können!