Zum Erfolg von Sabine Habib
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin sehr zielstrebig. Erfolg ist für mich nicht das Wichtigste, aber ich arbeite sehr gerne und eigentlich ist mein Beruf auch mein Hobby. Somit kann ich mich voll und ganz damit identifizieren. Meine Arbeit ist sehr umfassend und spannend.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich schon, wenn ich bedenke, daß ich keine Matura habe, sondern nur eine Lehrabschlußprüfung, kann ich auf einen durchaus erfolgreichen Werdegang zurückblicken.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin äußerst kontaktfreudig, zielstrebig und sehr gewissenhaft. Wenn ich etwas mache, dann muß es Hand und Fuß haben. Ich gebe auch ungern Arbeit aus der Hand.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich setze mir immer Prioritäten. Wenn sich die Termine häufen und ich intensive Arbeit investieren muß, sitze ich auch manchmal im Urlaub am Abend am Computer. Da meine Tätigkeit nicht nach Schema F abläuft, muß ich sehr flexibel sein.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Wenn man weiß, wie man mit Männern umgehen muß, hat man es als Frau relativ leicht. Man darf sich nicht als dumm verkaufen lassen. Aber mit einer gewissen Kompetenz, gepaart mit etwas Freundlichkeit, hatte ich eigentlich nie Probleme. Anfangs war es schwer, mich als Assistentin des Geschäftsführers durchzusetzen, bis ich meine Kompetenz unter Beweis gestellt hatte und sich meine Qualifikation herumgesprochen hatte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung liegt für mich darin, daß der Geschäftsführer mit mir zufrieden ist, weil ich seine einzige Anlaufstelle bin, was die Firma intern betrifft. Ich erzähle ihm alles, was passiert, wie es dem Personal geht, ob es Unzufriedenheiten oder irgendwelche Anregungen oder Beschwerden gibt und wie generell das Klima ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit meiner Scheidung kann ich ganz gut damit umgehen. Ich habe zu Hause einen ISDN-Anschluß und einen Firmen-PC, daher kann ich auch von zu Hause aus arbeiten. Ich versuche, meinen Sohn so gut wie möglich unterzubringen und meine Mutter kümmert sich oft um ihn, wenn ich ihn nicht ins Büro mitnehmen kann, was ich manchmal mache.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich versuche mich immer über Neuerungen am laufenden zu halten. Als beispielsweise vor zwei Jahren SAP eingeführt wurde, nahm ich in London an einer Schulung teil. Mittlerweile habe ich auch einen Personalverrechnungskurs am Wifi absolviert, einfach nur aus Interesse, damit ich Auskünfte über die Lohnzettel geben kann. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man mit etwas Neuem beginnt, darf man sich nicht abschrecken lassen, sondern muß das Ganze mit Motivation angehen und viel Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen an den Tag legen. Es dauert eine Weile, bis man sich als Frau in der Männerwelt durchgesetzt hat, aber wenn man an sich glaubt, schafft man es.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In dieser Firma habe ich alles erreicht, was es für mich als Frau zu erreichen gibt. Obwohl ich mehrmals von Headhuntern angerufen wurde, bin ich im Unternehmen geblieben, weil ich schon seit zehn Jahren in dieser Firma tätig bin, meine Kollegen sehr gut kenne und mich sehr wohl fühle. Man müßte mir schon ein sehr gutes Angebot machen, um mich zu einem Wechsel zu bewegen.
Ihr Lebensmotto?
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“.