Zum Erfolg von Martin Sabelko
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt in der Umsetzung der gedachten Visionen und im Erreichen gesteckter Ziele. Dazu benötigt man dementsprechende Mitarbeiter. Schon bei der Auswahl von neuen Mitarbeitern nahm ich nicht nur auf die fachliche Qualifikation Bedacht, sondern auch auf die menschlichen, sozialen Komponenten. Kommunikationsfähigkeit hat dabei die höchste Priorität, weil nur eine gepflegte Gesprächskultur den Aufbau einer Kundenbeziehung möglich macht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja! Im Alter von 40 Jahren Teilhaber eines internationalen Unternehmens zu sein, ist ein schöner Erfolg. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In erster Linie Zielstrebigkeit und persönlicher Einsatz. Im nachhinein betrachtet, setzte ich meine Ressourcen auf den Punkt genau ein. Ich sah mich immer schon als Netzwerkdenker und kommunikativen Menschen. Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren sicherlich auch meine ehemaligen Vorgesetzten, unter denen es eine Reihe von schillernden Persönlichkeiten gab, die mich sehr geprägt haben, beispielsweise Herr Gunther Eisert, Geschäftsführer und Gründer der Immoconsult Leasing (Volksbankengruppe), der mir sein Wissen ungefiltert weitergegeben hatte und mich sehr früh mit einer Geschäftsführerposition betraute. Vor allem machte er mir bewußt, wie groß die Verantwortung ist, die man als Geschäftsführer trägt.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meine Devise lautet: Gutes zu übernehmen hat noch nie geschadet, etwas vorbehaltlos zu kopieren hat noch nie funktioniert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich sehe mich als Steuermann, der den Kurs vorgibt. Ich wende circa vierzig Prozent meiner Arbeitszeit dafür auf, meine Mitarbeiter optimal zu informieren und motiviere sie auch, indem ich ihnen jederzeit (sogar bei bestimmten privaten Anliegen) zur Verfügung stehe. Ich gebe Ziele vor und gewähre meinen Mitarbeitern bei deren Umsetzung sehr viel Spielraum. Wenn der einzelne Mitarbeiter nicht weiterkommt, kann er jederzeit auf meine Unterstützung rechnen. Ich lernte in der Vergangenheit, daß diese Methode die beste ist. Der Führungsstil darf meiner Meinung nach nicht zu demokratisch sein, sonst verläuft sich der Weg zum Ziel, aber auch nicht zu diktatorisch, denn damit nimmt man den Mitarbeitern jegliche Freude an der Arbeit. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Seit 13 Jahren erbringen wir konsequent sehr gute Leistungen. Aufgrund der internationalen Partnerschaft (weltweit sind wir mit 7.500 Personen vertreten) und dem damit verbundenen Informationsaustausch, der sehr gut funktioniert, sind wir in der Lage, Erfahrungen zielgenau einzubringen. Wir gewannen beispielsweise eine Ausschreibung des Flughafen Wien-Schwechat für die Verwertung des Office Parks Vienna International Airport sicher nur deshalb, weil wir auf große Erfahrungen mit internationalen Flughafenprojekten verweisen konnten. Wir akzeptieren selbstverständlich die jeweiligen marktspezifischen Usancen und bringen auch neue Vorschläge ein. Unser wesentlicher Vorsprung gegenüber dem Mitbewerb besteht darin, daß wir unsere internationale Erfahrung in unsere Tätigkeit am österreichischen Markt einbringen können. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich begegne den Mitbewerbern sehr offen und kenne so manchen Konkurrenten aus meiner beruflichen Vergangenheit. Wesentlich ist für mich, einander mit einem dementsprechenden Stil und Umgangston zu begegnen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher trennte ich die beiden Bereiche strikt; seinerzeit kamen für mich zuerst Beruf und Karriere und dann lange nichts. Dies war auch der Grund, daß ich erst in einem Alter von 39 Jahren geheiratet habe. Früher bin ich sehr brutal mit meinem privaten Umfeld umgegangen; mein Ziel war es, mit 40 Jahren Vorstand eines Unternehmens zu sein - ich wollte in der ersten Liga mitspielen. Vielleicht war mein bewußtes Karrieredenken familiär bedingt, denn mein Vater stammte aus bescheidenen Verhältnissen und schaffte es, ohne Studium zum Finanzchef einer deutschen Versicherung aufzusteigen. Somit wollte ich ihm vielleicht beweisen, daß ich ihm um nichts nachstehe. Für mich nimmt meine Familie, mein Sohn Philip ist 15 Monate alt, heute einen sehr hohen Stellenwert ein und ich freue mich, dieses familiäre Glück genießen zu dürfen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Dem Nachwuchs begegne ich sehr offen, speziell den Absolventen von Fachhochschulen, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Die breite Ausbildung an Universitäten ohne Sachbezug hat für mich an Wertigkeit verloren. Wesentlich ist, daß man aus innerem Antrieb die Dinge gut erledigt und Zielorientierung kein Fremdwort ist. Ebenso zählen Flexibilität und soziale Kompetenz.