Zum Erfolg von Peter Linnert
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß es mir gelang, persönlich gesteckte Ziele zu erreichen. Dieses Gefühl, trotz Schwierigkeiten eine bestimmte Aufgabe, ein bestimmtes Ziel, erreicht zu haben, ist Erfolg. Im Laufe der persönlichen Entwicklung änderten sich auch die Zielsetzungen, daher benötige ich, um das Erfolgsgefühl zu erhalten, innere Flexibilität.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Man benötigt Lockerheit, Durchhaltevermögen, Disziplin und klare Zielsetzungen. Man muß lernen, mit Mißerfolgen zu leben, denn es gibt niemanden, der behaupten kann, daß er von jeher immer Erfolg hatte. Man erlebt gerade am Anfang viele Rückschläge, und erst, wenn man den Durchblick über Mögliches und Unmögliches erhalten hat, verwandelt man auch Niederlagen in Stufen zum Erfolg. Ich bin mir sicher, daß Disziplin eines der wichtigsten Elemente zur Zielerreichung darstellt, da die Versuchung, etwas nicht zu tun, immer stärker ist als das Bedürfnis, etwas zu tun.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als erfolgreich empfand ich mich, als ich meinen ersten Studienabschnitt absolviert hatte, wobei sich das wunderbare Gefühl des Erfolges eigentlich schon nach dem Abitur eingestellt hatte. Als sehr erfolgreich empfand ich mich auch, weil ich es schaffte, mein Studium und mein erstes Auto mit Studentenjobs zu finanzieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab einige sehr interessante Menschen, die meinen beruflichen Lebensweg prägten. Meine akademischen Lehrer an der Universität schenkten mir zwar nichts, prägten mich jedoch in vielerlei Hinsicht. Sie waren damals vielleicht unerreichbare Vorbilder, die mich trotzdem sehr motivierten. Ich fand in meinen Berufsfeldern Menschen, die mich sehr förderten und mir Kontakte zu großen Firmen verschafften.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für uns ist es natürlich besonders wichtig, von unseren Seminarteilnehmern Anerkennung zu erfahren. Wir haben darüber hinaus über 500 Studenten und werden von unseren Absolventen natürlich immer wieder weiterempfohlen. Eine schöne persönliche Anerkennung war die Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens der Republik Österreich vor ein paar Jahren. Auch die Tatsache, bei großen Firmen als Ratgeber gefragt zu sein, werte ich als Anerkennung meiner Leistung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es herrscht zur Zeit ein Überangebot an Seminaren und deren Anbietern. Es stellt sich nur die Frage, wie weit der Markt bereit ist, sie zu konsumieren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir erwarten ein hohes Bildungsniveau und versuchen daher, uns an Personen mit abgeschlossenem Studium zu wenden. Da es ein Überangebot an Bewerbungen gibt, sehen wir in der Leistungsbereitschaft ein wesentliches Auswahlkriterium.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In erster Linie über die Vorbildfunktion. Ich bin morgens der erste und abends der letzte im Büro. Außerdem gebe ich den Mitarbeitern das Gefühl, daß sie an einer wichtigen Aufgabe in einem erfolgreichen Unternehmen der Bildungsbranche mitwirken. Obwohl wir primär mit Zielvorgaben arbeiten, wissen wir aus unserer Erfahrung, daß diese allein nicht ausreichend sind, und unterstützen sie bei der Zielsetzung, soweit es möglich ist.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir sind sieben fest angestellte und 13 freiberufliche Dozenten. Es gibt Kernfunktionsbereiche. Diese Kernfunktionen sind in Wissenschaft, Cheftrainer, Administration, Marketing und Facility Management (die Bewirtschaftung und Organisation unseres Gebäudes) als Einzelbereiche unterteilt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke ist ein hohes Maß an Flexibilität. Wir haben kleine Gruppen mit maximal zehn bis zwölf Studenten. Das gibt den Dozenten natürlich die Möglichkeit, intensiver auf die Teilnehmer einzugehen als bei Massenveranstaltungen. Auch können wir unsere Studiengänge straffer, also ohne Ballast und administrative Hürden gestalten. Darüber hinaus bieten wir unsere Lehrgänge nicht nur in Wien, sondern auch in Salzburg, Graz, Linz und Preßburg an, sodaß nicht nur eine zeitliche, sondern auch eine hohe räumliche Flexibilität geboten wird.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Schlecht. Natürlich gibt es durch meine intensive Tätigkeit für die Akademie Defizite im Privatleben. Hätte ich jedoch beruflich weniger Erfolg, wäre dieses Defizit sicher noch größer.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Meine wichtigste Empfehlung lautet: Ausdauer und Disziplin.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Ziel ist es, unser Bildungsangebot auszuweiten und den Standard zu halten. Unsere Zielgruppen sind in erster Linie Führungskräfte, darunter beispielsweise Geschäftsführer von mittelständischen Unternehmen sowie Nachwuchskräfte aus Industrie- und Dienstleistungsbetrieben. Unser Ausbildungsprogramm umfaßt das Bakkalaureats-, Magister- und Doktoratsstudium sowie die Ausbildung zum MBA (Master of Business Administration).