Zum Erfolg von Gunther Hilgarth
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Aufgaben bestmöglich zu erledigen. Erfolg ist, wenn einem etwas gelingt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nicht so sehr. Ich bin auf meinem Gebiet zwar schon erfolgreich, aber ich muß sagen, daß sicher auch viel Glück und Zufälle dabei mitgespielt haben, daß ich selbständiger Unternehmer werden konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ohne den großen Konzern, von dem wir den Namen als Partner erhalten haben, wäre dieser Erfolg sicher nicht möglich gewesen.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu werden? In unserer Branche muß man eher anpassungsfähig sein. Ein Kunde will nicht allein schon durch die Optik oder durch die Persönlichkeit eines Tankwartes provoziert werden. Daher sollte man eher neutral und umgänglich sein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mag. Anton Mölk, der mich damals, als ich in einer M-Preis Filiale gearbeitet habe, betreut hat. Sein Einsatz und sein Können haben mich stark beeindruckt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich fühle mich anerkannt, wenn meine Kunden zufrieden sind; am besten sieht man das am Trinkgeld. Viel Trinkgeld zu erhalten ist wichtig für den Tankwart.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Entwicklung von Tankstellen geht hin zum Shop-Betrieb und weg von der Reparaturwerkstätte. Verschläft man diese Entwicklung, kann es zu einem Problem werden. Glücklicherweise war das bei uns nicht der Fall. Es ist sehr schwierig, Personal zu finden, das auch bereit ist, an Wochenenden, Feiertagen, usw. zu arbeiten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Angestellte einer Tankstelle müssen pünktlich, sauber, genau und ordentlich sein. Bei Bewerbungen verlange ich keine Zeugnisse, gute Noten sind nicht ausschlaggebend. Von der Optik her sollen meine Mitarbeiter nicht zu auffällig gekleidet und gestylt sein. Zusätzlich muß ein Mitarbeiter vielseitig einsetzbar sein. In meinem Beruf muß man vom Kassieren, Lieferungen bestellen, Einräumen, Öl nachfüllen, usw. alles Mögliche machen können. Das erfordert Vielseitigkeit und Lernbereitschaft, bietet aber auch viel Abwechslung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich sage ganz konkret, was ich von Ihnen erwarte.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Da ich die Entscheidungen treffen muß, habe ich zwar ein gutes, aber kein allzu persönliches Verhältnis zu meinen Mitarbeitern. Auch in meinem privaten Umgang bin ich nicht der Kumpeltyp, der jede freie Minute mit Freunden verbringt. Ich pflege soziale Kontakte, aber nicht im Übermaß. Um mit einem Menschen gut auszukommen, muß ich ihn nicht tagtäglich sehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie ist mir sehr wichtig. Für mein Kind und meine Frau habe ich diese Chance wahrgenommen, bei der ich mehr verdiene, aber natürlich auch mehr leisten muß.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Fortbildung meiner Mitarbeiter verwende ich ungefähr drei Tage pro Jahr. Ich selbst versuche aus allen Situationen des Alltags zu lernen. Welchen Rat möchten Sie der nächsten Generation weitergeben? Mit Fleiß und Tüchtigkeit erreicht man seine Ziele.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, mehr zu delegieren und die private Lebensqualität zu verbessern. Bereits vor meinem Eintritt ins Berufsleben begann ich das Studium der Musikwissenschaften, um meine Leidenschaft zur Musik auch theoretisch zu festigen. Mein Ziel, auf eigenen Füßen zu stehen und eine Familie zu haben, konnte ich schon realisieren.