Zum Erfolg von Klaus Moshammer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg im Berufsleben bedeutet für mich, Freude an meiner beruflichen Tätigkeit zu haben. Dies ist die Grundvoraussetzung, um eine außergewöhnliche Leistung zu erbringen, aus der eigene Zufriedenheit und Anerkennung von außen resultieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich übersiedelte als mittelloser Student von Graz nach Wien und hatte das Glück, mit der Finanzdienstleistungsbranche in Berührung zu kommen. Meinen Jugendtraum von einem eigenen Büro im Zentrum Wiens habe ich mir inzwischen erfüllt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Sie müssen einen Beruf erlernen, der überhaupt Erfolg zuläßt. Dann muß Ihnen dieser Beruf Spaß bereiten. Mut zum Risiko. Totaler Einsatz. Kontinuität und Flexibilität. Und zu all diesen Punkten benötigen Sie viele liebe und wertvolle Menschen, die Sie für Ihre Unternehmungen gewinnen müssen. Schuld an meinem Erfolg war das Befolgen der oben genannten Punkte. Ich habe mich als EDV-Laie mit einem Software-Experten zusammengetan und eine spezielle, einzigartige Software für Finanzdienstleister entwickelt (PRISO 2000). Es freut uns sehr, mit dieser Idee zufällig Marktleader geworden zu sein und daß diese Software nun international breiten Einsatz findet. Das Leben bietet also auch Zufälle, für die man offen sein muß.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Außergewöhnliche Leistung können Sie nur mit außergewöhnlichen Mitarbeitern erbringen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Da ich zwei kleine Betriebe mit insgesamt zehn Angestellten führe, kann ich meinen familiären Führungsstil mit Freude anwenden. Mir ist es wichtig, alle an allem partizipieren zu lassen. Höhere Gehälter und sieben Wochen Urlaub sind für mich etwas Selbstverständliches geworden. Von der richtigen Mannschaft bekommt man alles wieder zurück, so wurde auch schon an Fenstertagen gearbeitet, obwohl ich diese freigegeben hatte.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Service, das meine Firma den Kunden bietet, ist außergewöhnlich hoch und bei Mitbewerbern sicher nicht erhältlich. Dazu benötigt man aber wiederum engagierte Mitmenschen bzw. motivierte Mitarbeiter.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Mitbewerb ist für mich eigentlich kein Thema. Es gibt in Österreich zur Zeit nur 120 konzessionierte Vermögensberater, und die Zahl ist rückläufig. Ich bin mittlerweile alteingesessen und werde auch von manchen Kollegen um Rat gefragt. Das wichtigste ist, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und nie zu enttäuschen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeitete mit zeitlich hohem Einsatz und sicherte mir einen gewissen Lebensstandard ab, selbstverständlich helfe ich meinem Umfeld auch materiell. Doch ein Workaholic bin ich keinesfalls. Die Familie hat für mich heute Vorrang. Übt man eine Tätigkeit wie meine aus, muß der Lebenspartner Verständnis haben. Meine Ehefrau, die bis zur Geburt unserer Kinder immer an meiner Seite gearbeitet hat, kennt die tägliche Praxis und die emotionalen Seiten dieser Tätigkeit.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Der regelmäßige Besuch von Seminaren, das tägliche Lesen von Angebotenem sowie die Recherche im Internet gehören dazu. Weiterbildung ist ein permanenter Prozeß.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich glaube, daß die Zeit, in der man in der Jugend einen Beruf erlernte und diesen dann bis zur Pension ausübte, vorbei ist. Man sollte so viel wie möglich ausprobieren und Erfahrungen sammeln, und zwar unter Einbeziehung seiner Stärken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte auf dem gewohnten Level weiterarbeiten, ohne Streß und Reibereien. Mit der konzipierten Software strebe ich weltweite Marktführung an. All das darf aber nicht auf Kosten der Familie gehen. Wenn mir jemand die Frage stellt Sind Sie religiös?, lautet meine Antwort: Nein, ich glaube nur an die Kraft der Liebe.
Ihr Lebensmotto?
Die einzigen Grenzen, die es gibt, sind jene, die man sich selbst setzt.