Zur Karriere von Johanna Lehner
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein ursprünglicher Berufswunsch war es, Kinderärztin zu werden. Dieser Traum zerbrach jedoch, weil ich in der AHS eine Englischprofessorin hatte, die sehr viel Druck ausübte. Damals erlebte ich, wie emotionaler Stress so nervös machen kann, daß man nicht in der Lage ist, seine Leistung zu bringen. Diese Lehrerin verunsicherte mich emotional so stark, daß ich bei mündlichen Prüfungen versagte und nach eineinhalb Jahren die AHS verlassen mußte. Ich absolvierte eine Handelsschule, die mich allerdings weniger interessierte. 1980 begann ich bei einem Steuerberater in Linz als Lohnverrechnerin und Buchhalterin. Ich sammelte in meiner Freizeit Heilkräuter und bereitete Tees und Salben zu. Dabei war ich sehr erfolgreich und hatte mit vielen Menschen Kontakt. Ich merkte, daß ich die Bürotätigkeit nicht mehr länger aushielt und wollte etwas ändern, wußte aber nicht, was. Ich wollte die Ausbildung zum Heilmasseur machen, wurde aber nicht aufgenommen. Da ich nicht wußte, was ich tun sollte, las ich Zeitungen, um Ideen zu finden. Durch ein Zeitungsinserat wurde mir 1988 schlagartig bewußt, daß ich entweder in die USA oder nach Kanada gehen will, weil ich spürte, daß ich dort finden würde, was ich gesucht hatte. Ich wollte Menschen unterstützen, ohne ihnen direkt zu helfen, so daß sie sich selbst helfen. Eine Freundin vermittelte mir eine Familie in Los Angeles, die jemanden für den Haushalt und das Kind suchte. Somit hatte ich die Möglichkeit, ein paar Stunden zu arbeiten und Schulungen zu machen. In den ersten Monaten frischte ich am College mein Englisch auf, ging an die Universität, jobbte nebenbei und schaute mich um, was ich sonst noch machen konnte. Anfang des Jahres 1989 bekam ich starke Schulter- und Armbeschwerden, weshalb ich eine Therapie begann. Da die Massagen einen so positiven Effekt auf mich ausübten, begann ich 1989 selbst mit der zweijährigen Ausbildung an der anerkannten Schule zum Shiatsu Anma Massage Therapist in Santa Monica bei Dr. DoAnn T. Kaneko. Bei den Prüfungen merkte ich, daß die alte Nervosität wieder da war und ich nur sehr wenig von dem vorbringen konnte, was ich gelernt hatte. Eine Freundin machte mich auf Three in One Concepts aufmerksam, wo es um emotionalen Stressabbau geht. Ich entschloß mich für die Ausbildung zum Three In One Concepts Facilitator, und zwar in erster Linie einmal für mich selbst, weil ich viel Unangenehmes erlebt hatte, wie die Erfahrung mit der Englischprofessorin in der Mittelschule. Zur gleichen Zeit war ich auch noch in der Shiatsu-Ausbildung und merkte, wie die Unruhe vor praktischen Prüfungen völlig weg war, ich viel ruhiger und gelassener wurde und bessere Resultate brachte. In der Shiatsu-Schule lernte ich durch Dr. Kaneko auch Touch for Health kennen und absolvierte von Juli 1990 bis Mai 1991 die Ausbildung zum Touch for Health Instructor in Santa Monica und Malibu bei John Maquire. 1990 und 1991 wirkte ich an einem Schulprojekt an einer öffentlichen Volksschule in Los Angeles mit, bei dem die Stressmanagementtechniken von Three In One Concepts angewandt wurden. Da ich mich in Österreich mit Einzelsitzungen und Kursen selbständig machen wollte, wiederholte ich die Three in One Concepts Ausbildung. Im Spätsommer 1991 kehrte ich zurück und meldete im Oktober als erste in Österreich den Gewerbeschein in Kinesiologie an. Ich begann mit Einzelarbeit. Meine Freunde von früher merkten, daß ich ruhiger, gelassener, fröhlicher und humorvoller war, belegten Einzelsitzungen und wurden Werbeträger. Durch Freundinnen kam ich in Schulen. Bei meinem ersten Vortrag merkte ich eine neue Gelassenheit dabei, vor größeren Gruppen zu sprechen. Nach meinem zweiten Vortrag vor 200 Zuhörern wußte ich, daß ich auch mit Gruppen arbeiten möchte. 1993 ging ich wieder für sieben Wochen in die USA, um mein Wissen aufzufrischen und mich weiterzubilden. 1994 hielt ich erstmals Fortgeschrittenenkurse und Abschlußtrainings in Three in One Concepts. Seit 1995 mache ich jährlich zwei, manchmal drei Monate Fortgeschrittenentrainings. Die Kursteilnehmer kommen aus Europa und USA, Kanada, Japan usw. 1996 wurde ich Fortgeschrittenentrainerin, 2002 auch Fakultätsmitglied in Three in One Concepts.Ein weiterer Seminarbereich ist die Lehrerfortbildung. Einer meiner wichtigsten Bereiche ist die Arbeit mit Pferden, aber auch mit Hunden und Katzen, die sich sehr positiv auswirkt. 2000 hielt ich einen Vortrag über die kinesiologische Arbeit mit Tieren in Kyoto, Japan. 2002 wurde von mir eine neue eigenständige Tierkinesiologie gegründet, mit dem Namen: EBCA-Energetic Bodywork & Communication with Animals, wo Einzelsitzungen und Seminare angeboten werden.