Zum Erfolg von Peter Haas
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Sehr viel, er ist Selbstverwirklichung. Der Erfolg ist auch Garant für die soziale Sicherheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit dem, was ich bisher gemacht habe, recht erfolgreich gewesen. Manchmal hatte ich andere Pläne und es ist dann doch anders gekommen. Aber daraus habe ich das Beste gemacht und war wieder erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eine gute Ausbildung ist sehr wichtig. Dann gehört das Umsetzen von einer Idee dazu. Es hat wenig Zweck viele Ideen zu haben, und diese gleichzeitig für ein Projekt umsetzen zu wollen, denn dann läßt sich wahrscheinlich keine zu einhundert Prozent verwirklichen. Man muß auch neue Wege gehen, innovativ sein, motivierte Mitarbeiter haben und selber sehr fleißig sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber wenn ich ein neues Lokal eröffnet habe und es kommt bei den Gästen gut an, dann bin ich zufrieden und war wohl auch erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich dazu entschied, keinen Saisonbetrieb aufzumachen, sondern einen Ganzjahresbetrieb. Eine weitere richtige Entscheidung im Nachhinein war die Übernahme des Bierlokales „Zum Augustin“ in Klagenfurt. Eigentlich wollte ich gar nicht, doch der Standort und die alten Gewölbe haben es mir dann angetan. Statt in Urlaub zu fahren, habe ich mich an die Arbeit gemacht.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität ist Voraussetzung im Gastgewerbe. Ich habe vier Gastronomiebetriebe in Klagenfurt. Da ist das Bierlokal „Zum Augustin“, dann das Restaurant „Oscar“, das Gasthaus „Landhauskeller“ und dieses Café „Domgassner“. Bevor ich das „Oscar“ übernahm, habe ich mich ausschließlich mit Wein beschäftigt, beim „Zum Augustin“ war es das Bier, das ich dann ausschließlich getrunken habe. Ich wollte einfach dahinter kommen, was die Biertrinker und die Weintrinker unterscheidet und welche Philosophie hinter dem unterschiedlichen Genuß von Wein und Bier steckt. Alle meine Konzepte basieren auf persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Ich könnte niemals ein mexikanisches Lokal aufmachen, denn ich war noch nicht in Mexiko.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eigentlich meine Eltern, von denen ich die Einstellung zur Gastronomie habe und gelernt habe, das Fleiß die Voraussetzung ist, wenn man etwas leisten will.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Als erstes ist es die finanzielle Belastung durch den Staat. Zum Beispiel wurde die Getränkesteuer abgeschafft, aber über Gebühren usw. wurde die Sache längst wieder kompensiert. Das zweite ist ein Imageproblem, das dem Kellnerberuf anhaftet. Nur wenige sind stolz als Kellner zu arbeiten, weil sie glauben, daß dem Beruf die nötige Anerkennung fehlt und er als sozial niedrig eingestuft wird. Der Koch hat es z.B. geschafft, der Beruf eines Koches ist ein Imageberuf geworden. Er präsentiert sich in den Medien und im Fernsehen und durch die Bewertung Haubenkoch erfährt der Beruf eine Aufwertung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich spüre eine nette Höflichkeit und Akzeptanz mir gegenüber, die ich auch meinen Mitarbeitern gegenüber lebe.
Ihr Lebensmotto?
Ein Ziel zu haben im Beruf und im Privatleben ist wichtig. Aber nie den Spaß verlieren an dem, was man tut.