Zum Erfolg von Christian Morocutti
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich beruflich Projekte verwirklichen kann, die ihre Anerkennung finden und dies mit meinem Privatleben vereinbaren kann, fühle ich mich als erfolgreich. Speziell wenn man Kinder hat, ist finanzieller Erfolg nur eine Nebensache, ist aber die Zeiteinteilung wichtig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
So wie unser Betrieb sich in den letzten Jahren entwickelt hat, und der Seniorchef und ich unsere Arbeit umsetzen konnten, würde ich mir auch die Zukunft vorstellen wollen. Insofern fühle ich mich zufrieden und erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Ausdauer und mein Ehrgeiz was Arbeit anbelangt, waren und sind sicherlich das Fundament für meine Arbeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
An dem Tag, als ich die Matura erfolgreich abgelegt hatte, fühlte ich mich ebenso erfolgreich wie bei meiner Lehrabschlußprüfung. In beiden Situationen stand ich unter Druck und meisterte diese gut. Heute ist das ein eher kontinuierlicher Prozeß, der sich aus viel Kleinarbeit zusammensetzt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
In den 80er Jahren installierten wir den für uns bis dahin unbekannten Bereich der Blechtechnik im Betrieb. Dies ging mit hohen anfänglichen und laufenden Investitionen in den Maschinenpark einher, die den Betrieb immer stark belasteten. Andererseits stellte sich diese Entscheidung als richtig für unsere Zukunft heraus.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Imitation kann meiner Meinung nach nur scheitern.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab einen Lehrer an der HTL, der mich fast zwang, die Abendschule erfolgreich zu beenden, weil das für mich damals schwierig war. Dieser Mensch prägte mich sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Obwohl Anerkennung manchmal gut tut, so hilft sie einem nicht weiter. Wir bekamen einige Auszeichnungen, darunter das steirische Landeswappen, das wir als Bestätigung für unsere Ausrichtung des Unternehmens verstanden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Heute herrscht in unserer Branche ein ungeheurer Termindruck. Den zu erfüllen, bringt ein Unternehmen an den Rande des Machbaren. Der Faktor Zeit, ist also unser größtes derzeitiges Problem.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke als kooperativ, ruhig und geschäftsfähig zu gelten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne meine Mitarbeiter bin ich nichts, so wie diese ohne mich keine Arbeit hätten. Alle Beteiligten müssen einen Weg des gemeinsamen Miteinanders finden, um produktive Arbeit leisten zu können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In erster Linie lege ich natürlich Maßstäbe an der Qualifikation des Betreffenden an. Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle, was die Erfahrung und zu erwartende Dauer des Arbeitsverhältnis betrifft.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Geld funktioniert als Motivationseffekt nur sehr kurzfristig. Wir versuchen durch Veranstaltungen, wie Schiausflüge und ähnliches, was den Mitarbeitern Spaß macht, ihnen das Gefühl zu geben, von der Leitung persönlich wahrgenommen und anerkannt zu werden. Andererseits gibt das mir die Gelegenheit Mitarbeiter besser kennen zu lernen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin kein Mensch der gerne streitet, und nehme mir die Zeit, zu jedem Kontakt zu halten.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Es gibt bei uns im Betrieb die Unternehmensleitung, Abteilungsleiter und Werkmeister, Gruppenleiter und Arbeiter.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind sehr flexibel und bieten hohe Qualität. Dies sind sicher unsere Stärken, über die wir unseren Betrieb gegenüber dem Mitbewerb definieren.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben einen guten Kontakt zu unserem Mitbewerb, und stehen zuweilen über Kooperationen in Zusammenarbeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Erst seit einem Jahr verfolge ich ein konsequentes Zeitmanagement. Dies ist notwendig, um über private Belange nicht einfach hinweg zu gehen. Ich nehme mir einen Tag unter der Woche, an dem ich früher nach Hause komme, und für die Familie da bin. Die Wochenenden halte ich mir stets frei. Dies macht mich für meine Lieben auch berechenbarer.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Heute investiere ich zuwenig Zeit in meine Fortbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Auf meinen Beruf bezogen möchte ich dazu raten, zuerst einen Beruf zu lernen und dann eine Schule zu besuchen. Ich denke, daß man mit 18 Jahren besser entscheiden kann in welche Richtung man tendiert. Daneben werden gerade gute Facharbeiter und Handwerker in den nächsten Jahren Mangelware sein. Ich sehe dies ebenfalls durch meine Mitarbeiter bestätigt. Man sollte den Dingen folgen, die einem Freude und nicht Druck machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In erster Linie will ich für mich privat mehr Zeit erübrigen können als dies jetzt der Fall ist. Beruflich will ich den Betrieb nicht personell aber technologisch und organisatorisch besser strukturieren.
Ihr Lebensmotto?
Arbeiten.