Zum Erfolg von Alexander Pfeifer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolgreich bin ich dann, wenn ich es laufen lassen kann wie es ist und sehe, daß die Leute zufrieden sind. Wenn meine Mitarbeiter gut arbeiten, bin auch ich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nein, mir macht es einfach nur Spaß. Obwohl ich mit der Gründung der Privatstiftung bereits dasselbe erreichte, wie mein Vorbild Wlaschek, denke ich, daß ich von anderen nicht als erfolgreich gesehen werde. Mein bunt gemischter Freundeskreis sieht mich eher als Arbeitstier, bei anderen mischt sich vielleicht auch Neid ein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe nie etwas erzwungen, die Freude an meinem Job springt auf meine Kunden über. Ich denke immer an die Zukunft und nie zurück, daher erinnere ich mich auch an keine negativen Dinge. Entscheidend ist es immer, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun, ich kann aber nicht sagen, was das ist. Aus dem ursprünglich geplantem überschaubaren Betrieb mit sechs Mitarbeitern wurden letztlich 70 Leute. Einer der Erfolgsfaktoren ist meine Risikobereitschaft und die Tatsache, daß ich schnell entscheide, bevor mir ein anderer zuvorkommt. Man darf auch den Zeitfaktor nicht übersehen - mit meiner Schulbildung wäre man in der heutigen Zeit chancenlos.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Den Schritt in die Selbständigkeit habe ich nie bereut. Obwohl ich den Wunsch nach Selbständigkeit schon am Beginn meiner Berufslaufbahn hegte, legte ich ihn längere Zeit ad acta, da ich inzwischen bei Mischek beschäftigt war und gut verdiente. Erst durch einen Zufall kam ich auf die stillgelegte Spenglerei, die ich trotz der Tatsache, daß sie keinerlei Kundenstock hatte, übernahm.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Als Person muß man ein Urvieh sein. Wesentlich ist Ehrlichkeit, sich den Kunden anzupassen, ihn gut beraten und Qualität zu liefern.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von meinen zufriedenen Kunden bekomme ich sehr viel Anerkennung. Da wir pünktlich und verläßlich liefern und eventuelle Fehler sofort ohne Ausreden beheben, bekommen wir sogar bessere Preise als Mitbewerber.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter muß man so motivieren, daß sie um sieben Uhr morgens lieber in die Arbeit gehen, als bei der Frau daheim zu bleiben. Wenn jeder mit Freude bei der Arbeit ist läuft alles von allein. Der Wasserkopf „Büro“ ist keinesfalls wichtiger als die Arbeiter. Ich betrachte mich auch selbst als Arbeiter, dessen Aufgabe es ist, die Aufträge zu liefern, bin täglich um sieben im Büro, und der Letzte, der geht. Mit meinen Arbeitern verbindet mich eine Freundschaft und nur gemeinsam können wir reich werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Entscheidend ist die Teamfähigkeit. Wenn jemand nicht ins Team paßt, erfahre ich das sofort.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wichtig ist der Lohn. Ich habe einen zusätzlichen 15. Monatsgehalt eingeführt, der dann ausbezahlt wird, wenn ein Mitarbeiter nicht krank war oder blau gemacht hat. Fehlt jemand einen Tag, so wird ihm das von seinem eigenen Geld abgezogen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für mich ist die Arbeit Urlaub, Urlaub bedeutet für mich hingegen Streß und Arbeit.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Obwohl ich keine organisierte Ausbildung betreibe, bilde ich mich durch Fachliteratur und Messebesuche so weiter, daß ich mich bei allem auskenne.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte möglichst keine Schulden machen und sich bewußt sein, daß einem das Geld, das man einnimmt, nicht allein gehört. Ich selbst habe immer alles bar bezahlt, keine Schulden gemacht und selbst Firmenkäufe aus den Eigenmitteln finanziert. Außerdem sollte man sich danach richten, was man selbst machen kann, sich nicht auf die Arbeit Anderer verlassen und sich nicht an Anderen orientieren. Man paßt nicht in eine fremde Haut. Selbständigkeit muß einem angeboren sein, dazu braucht man Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen Menschen, für die man sich auch Zeit nehmen sollte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es weiter zu bringen, als Karl Wlaschek. Das halte ich mit meiner Privatstiftung auch für möglich. Ich fühle mich auch noch nicht pensionsreif. Die Meisten gehen in Pension, ehe die Ernte reif ist und sie die Früchte ernten können.