Zum Erfolg von Christian Kornfeld
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich definiere Erfolg weniger aus wirtschaftlicher, als aus menschlicher Sicht. Erfolg bedeutet für mich in erster Linie, das zu erreichen, was mir wirklich wichtig ist, mir einen angenehmen Lebensstandard leisten und meinen Kindern eine gesicherte Zukunft bieten zu können. Erfolg liegt auch in der Freiheit, beruflich so vorgehen zu können, wie ich möchte und genug Zeit für mein Privatleben zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich, weil es mir gelingt, meine verschiedenen Interessen zu verfolgen. Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden, allerdings nicht „gesättigt“ – man könnte sagen, ich bin auf dem richtigen Weg zum langfristigen Erfolg.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mit Sicherheit unter anderem das Glück, oft zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Menschen kennengelernt und zu ihnen vertrauensvolle Beziehungen aufgebaut zu haben, beziehungsweise von ihnen gefordert zu werden. Ein wesentlicher Faktor meines Erfolges ist mein Bestreben, ohne Vorurteile auf Menschen zuzugehen und meinen Mitmenschen gegenüber eine sehr positive Einstellung an den Tag zu legen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist für mich ein wichtiger Erfolgsfaktor. Ich denke, daß man manchmal bereit sein muß, Regeln – und seien sie noch so gut – zu brechen, um herauszufinden, ob sie noch immer gut sind. Es ist oft wichtig, eingefahrene Bahnen zu verlassen und sich gegen die beliebte Formel „Das ist halt so“ zu stellen, alteingesessene Methoden und Einstellungen zu hinterfragen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Dipl.-Ing. Josef Ringhofer, Seniorpartner des Unternehmens, hat meinen beruflichen Lebensweg maßgeblich geprägt und ist in beruflicher Hinsicht mein größter Lehrmeister. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Eines der ungelösten Probleme der Consultingbranche ist die Tatsache, daß die Akteure einander preislich das Leben schwer machen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Einstellung zu den Menschen wird sehr geschätzt und kommt letztlich zurück. Ich werde sehr positiv wahrgenommen und gelte als jemand, der sein Gegenüber ernst nimmt und sich sehr für eine Sache einsetzt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine nicht unwesentliche Rolle bei meinem Erfolg, weil der Erfolg in unserer Branche vom Eindruck abhängt, der jeder einzelne hinterläßt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zunächst lege ich großen Wert auf fachliche Qualifikation und in manchen Fällen auf die bisherige Berufserfahrung, vor allem aber muß sich ein neuer Mitarbeiter in das bestehende Team integrieren. Generell muß jedes Projekt den Beteiligten ein echtes Anliegen sein, weil nur so das bestmögliche Ergebnis erzielt werden kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn die Identifikation mit dem jeweiligen Projekt hoch ist, ist der Mitarbeiter von selbst motiviert, die beste Leistung zu erbringen. Motivation ist meiner Meinung nach eine subtilere Sache, als dem Esel die berühmte Karotte vor die Nase zu halten – ein allgemeines Rezept gibt es nicht, und daher motiviere ich meine Mitarbeiter individuell, indem ich jedem einzelnen vermittle, wie wichtig er für das Unternehmen ist. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Kunden können sich auf höchste Qualität verlassen – wir geben bei manchen Projekten sogar dem ideellen Anspruch, unsere selbst auferlegten Vorstellungen hundertprozentig zu erfüllen, den Vorzug gegenüber dem wirtschaftlichen Faktor. Grundsätzlich verläßt kein Ergebnis unser Haus, das wir nicht ohne Bedenken vertreten können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich nehme grundsätzlich private Termine genauso ernst wie berufliche und versuche, die beiden Bereiche zu vereinbaren, obwohl das manchmal nicht einfach ist.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende rund fünf bis zehn Prozent meiner Zeit für Fortbildung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Wirtschaft wird immer aus menschlichen Individuen bestehen, die man ernst nehmen muß. Jeder kocht mit Wasser – der Hilfsarbeiter genauso wie der General Manager eines Großkonzerns, und daher soll man weder Angst haben, noch einem anderen gegenüber arrogant auftreten, oder ihn in eine Schublade stecken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel liegt darin, mein Leben nach meinen Vorstellungen zu gestalten und eine Spur zu hinterlassen, um am Ende meines Lebens sagen zu können, daß ich, wenn auch im kleinen, etwas Gutes bewirkt habe.
Ihr Lebensmotto?
Wir können unserem Leben nicht mehr Tage geben, aber unseren Tagen mehr Leben (Antoine de Saint-Exupery).