Zur Karriere von Franz Zehndorfer
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon in meiner Kindheit wurden die Grundsteine für meine weitere Entwicklung gelegt. Mein Vater verkörperte eine praxisorientierte, meine Mutter eine intellektuelle Lebenseinstellung. Meine Eltern waren konträr, aber sie verstanden sich sehr gut. Mit dem schulischen System konnte ich mich nicht wirklich identifizieren, und meine Erfolge hielten sich in Grenzen. Mein Traumberuf war Flugtechniker, und ich strebte dieses Ziel konsequent an. Nach den Aufnahmeprüfungen, die mehrere Tage dauerten, war ich unter den 18 Kandidaten, die aus 300 ausgewählt worden waren. Ich rechne meinen Eltern hoch an, daß sie alles daran setzten, um mir diese Ausbildung zu ermöglichen, unter anderem bezahlten sie mit dem mühsam angesparten Geld meine Englisch-Nachhilfestunden, denn sehr gute Englischkenntnisse waren Voraussetzung, da viele Prüfungen in Englisch abgehalten wurden. Aufgrund äußerer Umstände wurde aber diese Ausbildung nicht möglich, und um meine Eltern nicht zu enttäuschen, begann ich eine Lehre zum Elektroinstallateur, was mich aber nicht glücklich machte, weil die Baustellen-Kultur nicht meinem Naturell entsprach. Dennoch war diese Zeit eine sehr wertvolle und wichtige Erfahrung für meine berufliche Weiterentwicklung. Nach Abschluß der Lehre wechselte ich die Branche und startete bei ITT (jetzt Alcatel Austria AG), wo ich 19 Jahre verbrachte und in eine leitende Position mit Managementaufgaben avancierte. Diese Zeit nützte ich auch für meine Weiterbildung und absolvierte etliche Fachkurse und Ausbildungen, unter anderem in den Bereichen Systemtechnik, EDV und Quality-Management. Ende der Achtziger Jahre begann man mit dem Neubau des Krankenhauses Horn und suchte einen technischen Leiter. Mein Vater zerstreute meine Bedenken, mich zu bewerben. Unter vielen Mitbewerbern fiel die Auswahl auf mich, so leitete ich die Koordination bei den Bauarbeiten und präsentierte bei der Inbetriebnahme ein neues Konzept. Meine forschende und analytische Tätigkeit im Bereich KH-Technik führte zu einen doch relativ hohen Bekanntheitsgrad in dieser Branche. Dies wiederum führte dazu, daß ich ein Angebot vom Konsortium des ersten privaten Mobilfunkbetreibers in Österreich (max.mobil.) bekam, in dieser Pionierphase mitzuwirken. Meine Aufgabe war, das Facility Management nach neuesten Erkenntnissen und internationalen Trends einzuführen, mit etwa 50 Mitarbeitern die gesamte Infrastruktur zu schaffen, und im technischen, kaufmännischen und organisatorischen Bereich effizient zu betreiben und weiter zu entwickeln. Aus dieser Zeit stammt die von mir initiierte und umgesetzte FM-Broschüre Wegweiser durch den organisatorischen Dschungel, die in der gesamten österreichischen FM-Szene als beispielhaft gilt. Meine Arbeit wurde anerkannt, und ich wurde von einer unabhängigen Fachjury zum Facility Manager und Aufsteiger des Jahres 2000 in Österreich gewählt. Dies trug zur weiteren Steigerung meines Bekanntheitsgrades bei, und auch Headhunter waren hinter mir her. Als ich unter anderem ein Angebot der VAMED-Gruppe bekam, das mir sehr interessant erschien und mich lockte, sagte ich zu. Meine Aufgabe ist nun, als verantwortlicher Geschäftsführer das Facility Management gemäß meinen Vorstellungen und Zielsetzungen aufzubauen und in Österreich sowie in mehreren Märkten Zentraleuropas zu positionieren. Inzwischen absolvierte ich berufsbegleitend mehrere Ausbildungen, unter anderem am Österreichischen Institut für Krankenhausbetriebsführung und an einer HTL für Elektrotechnik. Ich besitze auch ein Zertifikat der Cambridge-Universität, genoß eine umfassende Ausbildung in den Bereichen Finanz und Controlling am Herrnstein-Institut und vollende demnächst mein Studium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft.