Zum Erfolg von Robert Rernböck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Grundsätzlich messe ich meinen Erfolg am Erfolg der Firma. Dabei schätze ich natürlich die Teilerfolge, die sich insbesondere im Bereich der Mitarbeiterführung ergeben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich, weil ich mit dem bisher Erreichten zufrieden bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und gerate kaum in Rage, weil ich emotionelle Auseinandersetzungen für sinnlos halte. Ich kümmere mich persönlich um jedes noch so kleine Problem, da mir bewußt ist, daß sich jede Kleinigkeit zu einer Katastrophe auswachsen kann. Ich denke, daß in meiner Karriere Glück eine gewisse Rolle spielte, weil es eigentlich gar nicht mein Ansinnen war, diese Position zu erreichen. Prinzipiell bereitet mir meine Tätigkeit Freude, und ich gehe jeden Tag gern zur Arbeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Probleme haben in meiner Position zumeist mit einer Person – sei es ein Kunde oder ein Mitarbeiter – zu tun, also suche ich immer erst das Gespräch, um möglichst viele Standpunkte kennenzulernen und das Problem von allen Seiten zu beleuchten. Ich hole Meinungen aus dem Team ein, es sei denn, das Problem betrifft nur mich und eine andere Person, dann versuche ich unter vier Augen eine Lösung herbeizuführen. Grundsätzlich treffe ich Entscheidungen sehr rasch und möglichst unter Einbeziehung des gesamten Teams.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte von meinen Mitarbeitern Loyalität und Verantwortungsbewußtsein dem Unternehmen gegenüber sowie Identifizierung mit den Firmenzielen. Unternehmerisches Denken ist notwendig, damit die Firma funktionieren kann. Eigenverantwortliches Agieren ist für jeden Mitarbeiter sehr wichtig, egal ob er als Lagerarbeiter oder in einer leitenden Funktion tätig ist. Wichtig ist mir auch die Bereitschaft, sich für andere Bereiche als den eigenen zu interessieren, also auch über den Tellerrand hinauszublicken. Wir bieten unseren Mitarbeitern in dieser Hinsicht auch eine sehr umfassende, zweimonatige Einschulung, die alle Bereiche umfaßt. Auch ein Bewerber für eine höhere Position muß zwei Wochen im Lager arbeiten – wer sich dafür zu schade ist, ist in diesem Betrieb fehl am Platz.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir sind alle per Du und haben keine Hierarchien innerhalb des Unternehmens, weil wir der Ansicht sind, daß jeder Mitarbeiter der Firma das Gefühl haben muß, Teil der Firma zu sein. Gleichzeitig erwarten wir aber auch die Einstellung, daß die Firma Teil des Lebens des Mitarbeiters ist.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir bieten unseren Kunden ein hohes Know-how im technischen Bereich und zeichnen uns zudem durch die Tatsache aus, daß wir über ein lokales Lager und technischen Support verfügen, womit wir der Konkurrenz um Längen voraus sind, da die großen Konzerne vor einigen Jahren begannen, ihre Lager abzubauen. Ich stehe meinen Kunden, den Wiederverkäufern, persönlich als Ansprechpartner zur Verfügung, was sie von großen Unternehmen nicht erwarten können. Generell ist die fachliche Kompetenz unserer Mitarbeiter sehr hoch.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche strikt und besitze auch privat keinen Computer. Meine Freizeit ist mir heilig, weil ich sie brauche, um den nötigen Ausgleich zu finden, der mir erst ermöglicht, beruflich erfolgreich zu sein.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich denke, daß es sehr wichtig ist, Spaß an seiner Tätigkeit zu haben. Wer über lange Zeiträume jeden Morgen demoralisiert ins Büro kommt und nach einem Urlaub immer noch keine Besserung feststellt, sollte den Beruf wechseln. Grundsätzlich würde ich einem jungen Menschen raten, sich für seine Tätigkeit zu interessieren und viel zu lesen: Allgemeinwissen ist der Schlüssel zum Erfolg. Das Problem unserer Jugend ist das generell herrschende Desinteresse, der sogenannte Wurschtigkeitsfaktor, den ich an vielen Lehrlingen beobachten kann. Schulausbildung ist wichtig, aber nicht so wichtig wie Engagement und die Bereitschaft, mehr zu leisten als notwendig wäre. Zudem erachte ich es als wesentlich, eine eigene Meinung zu entwickeln und nicht immer nur - ohne zu hinterfragen - die Erkenntnisse anderer nachzuplappern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, die Firma weiterzuentwickeln. Ich bin hier seit 1989 tätig, und das Unternehmen hat sich von einem Einzelunternehmen mit fünf Mitarbeitern zu einem Großhandel mit 85 Angestellten entwickelt, und diese Entwicklung möchte ich weiterhin forcieren, weil ich noch zahlreiche Ressourcen erkennen kann.