Zum Erfolg von Paul Kuschnig
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der Erfolg der Firma ist mein Erfolg und der der Mitarbeiter. Sie haben dadurch einen sicheren Arbeitsplatz, der ihre Familien ernährt und es ihnen ermöglicht, ein relativ sorgenfreies Leben zu führen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin stolz und zufrieden mit dem, was ich in nur drei Jahren erreicht habe, was aber nicht heißen soll, daß ich stehenbleibe. Am Erfolg muß weiter gearbeitet werden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Arbeitseinsatz von 60 bis 70 Stunden pro Woche in der ersten Zeit, die aber die Mühe wert waren, weil ich diese Leistung für mich erbrachte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem zweiten Jahr, als der Kundenstamm ein zufriedenstellendes Maß angenommen hat. Es ist nicht so, daß die Kunden sofort da sind, viele lassen sich Zeit, lassen ihren Service noch woanders machen. Es muß sich erst herumsprechen, daß hier ein guter Service gemacht wird.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich treffe jeden Tag sicher zwischen fünf und 50 Entscheidungen, teils sehr wichtige, wenn es z.B. darum geht, ob ich Teile reparieren oder austauschen soll. Der Kunde möchte vielleicht die billigere Reparatur, ich muß aber aus Sicherheitsgründen das Teil austauschen und meine Entscheidung dem Kunden auch verständlich machen können, denn er weiß ja, daß der Austausch für mich mehr Umsatz bringt. Bei den Überprüfungen nach § 57a sind oft Grenzfälle zu entscheiden, und das ist in meiner Branche immer eine Gratwanderung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem ist die Öffnung des Marktes. Es können in Zukunft theoretisch Autos in Möbelhäusern oder Lebensmittelgeschäften gekauft werden, und das halte ich für falsch und schlecht. Die Lohnnebenkosten müssen niedriger werden. Daß die Lehrlinge in der Woche zwei Schultage und dann auch durchgehend zehn Wochen Schule haben, dadurch in der Werkstatt fehlen, ist auch nicht richtig. Die Verantwortlichen legen das Hauptgewicht auf die Schule und das führt dazu, daß, wenn der Lehrling wieder in der Werkstatt ist, die Einstellung zur Arbeiten verloren gegangen ist, die ich ihm vorher schon beigebracht hatte. Also muß ich jedesmal von vorne anfangen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große. Ich kann einen Betrieb nicht alleine führen und bin auf selbständig arbeitende Mitarbeiter angewiesen, um Erfolg zu haben. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Da spielt die Tatsache eine Rolle, ob ich den Bewerber persönlich kenne. Ich habe jetzt vier Mitarbeiter, davon ist einer von Anfang an dabei, ich habe ihn allerdings jetzt erst fix eingestellt, weil ich ihn testen wollte. Einen anderen beobachte ich seit zweieinhalb Monaten, nicht nur seine Fähigkeiten als Mechaniker, sondern auch sein Auftreten bzw. seine Einstellung zur Firma. Den Lehrling habe ich schon in der sogenannten Schnupperlehre zweimal hier gehabt und ihm dann die Lehrstelle gegeben.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich versuche immer 100-prozentige Leistung zu erbringen. Der Kunde muß zufrieden sein und sich darauf verlassen können, daß alles menschenmögliche für ihn getan wurde. Die Zeit spielt da keine Rolle und brauchen wir länger als normal, verrechne ich dem Kunden meist nicht den ganzen Mehraufwand.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind in der Gemeinde vier Werkstätten und versuchen eine abgestimmte Preispolitik zu betreiben, indem wir uns über die Preisgestaltung absprechen, um zu verhindern, daß die Unterschiede zu gravierend sind. Wir bleiben aber immer bei üblichen Einheitspreisen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, meinen Betrieb so erfolgreich weiterzuführen wie bisher und die Kunden in höchstem Maß zufriedenzustellen. Den Betrieb möchte ich nicht vergrößern. Privat möchte ich noch ein oder auch zwei Kinder haben und mein Haus fertig bauen, außerdem einmal die Zeit haben, zweimal pro Jahr Urlaub zu machen.