Zum Erfolg von Josef Waldhart
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, viel Arbeit zu haben, die sich lohnt, ein glückliches Familienleben zu führen und meine Kinder gut erzogen zu haben. Ich habe zwei wohlerzogene Kinder, meine Tochter ist heute 40, wohnt in Paris und hat selbst zwei Kinder im Alter von acht und 16 Jahren, mein Sohn hat ebenfalls zwei Kinder und wird das Geschäft nach meiner Pensionierung vollständig übernehmen. Erfolg liegt für mich darin, meine Arbeit mit Fleiß und Freude auszuüben, gutes Publikum anzuziehen und – in schneereichen Wintern – gute Geschäfte zu machen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden mit dem Erreichten. Das Geschäft läuft gut, und ich denke, daß eines meiner Erfolgsgeheimnisse darin liegt, daß ich in meinem Leben nie übertrieben habe. So habe ich immer großen Wert darauf gelegt, mir mein Hobby, die Jagd, leisten zu können – sowohl was die Zeit betrifft, als auch den finanziellen Aspekt. Weiters war mir wichtig, ein gutes und sicheres Auto zu fahren. Die Tatsache, daß ich mir das alles leisten kann und eine wunderbare Familie habe, macht mich sehr erfolgreich und zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Daß ich nach Lech kam, ist der Tatsache zu verdanken, daß ich mich in meine heutige Frau verliebte. Ich suchte mir im Ort Arbeit und fand sie bei der Liftgesellschaft, wo ich mich sehr wohl fühlte und Mitarbeiter führen konnte. Als sich die Möglichkeit ergab, in das Geschäft meines Schwagers einzusteigen, ergriff ich die Chance und konnte aufgrund meiner kaufmännischen Ausbildung rasch mit dem Handel beginnen. Meine persönlichen Stärken liegen mit Sicherheit in der qualitativ hochwertigen Beratung meiner Kunden. Es ist mir wichtig, daß sie die richtigen Skier und das richtige Zubehör bekommen und so zufriedengestellt sind, daß sie gern wieder zu uns kommen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme Herausforderungen, wie sie kommen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine sehr erfolgreiche Entscheidung bestand darin, das Geschäft im Hotel Monzabon zu übernehmen, dessen Lage ausgezeichnet ist. Weiters war es ein guter Entschluß, den Schiverleih stark zu vergrößern, weil dieses Geschäftsfeld immer wichtiger wird, da die Gäste immer kürzer in Lech Urlaub machen und sich lieber perfekt gewartete Skier in optimalem Zustand ausleihen, als die eigenen zu transportieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Was andere machen, geht mich nichts an. Mir war immer wichtig, meine eigenen Vorstellungen umzusetzen und mich dabei nicht an anderen zu orientieren, daher ist für mich persönlich Originalität sehr wichtig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich beschäftige heute zehn bis zwölf Mitarbeiter, die ausschließlich im Schiverleih tätig sind, und dabei lege ich Wert darauf, daß die Gäste gut betreut und ihre Skier richtig eingestellt werden, weil das für die Sicherheit enorm wichtig ist. Stolz bin ich auf die Tatsache, daß wir in dieser Saison keinen einzigen Schiunfall hatten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Unsere Mitarbeiter sind Einheimische, die schon lange Zeit für uns tätig sind. Ich halte sehr viel von ihnen, weil sie sehr anständig sind und mit den Kunden sehr gut und umsichtig umgehen. Wenn ich Mitarbeiter einstellte, kannte diese zwar schon zuvor, wichtig war aber vor allem, sie im Laufe der Jahre zu erziehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich habe sehr gutes Personal und weiß das zu schätzen, daher bezahle ich sehr gute Gehälter. Motivierend ist sicher auch die hohe Verantwortung, die meine Mitarbeiter tragen: sie kaufen selbständig Waren ein und sind alleinverantwortlich für den Verleih zuständig. Zudem hat unser Geschäft in Lech einen außerordentlich guten Ruf, weil wir guten Umgang mit den Kunden pflegen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser höchstes Gebot ist die Sicherheit beim Schilauf sowie die Funktionalität der Bekleidung. Speziell am Bekleidungssektor führen wir einige Marken exklusiv.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich stehe jedes Jahr vom 1. Dezember bis nach Ostern täglich im Geschäft, und in dieser Zeit leistete meine Frau natürlich einen wesentlichen Beitrag zur Erziehung unserer Kinder. Im Sommer hatte ich aber wesentlich mehr Zeit für meine Familie, die ich auch nutzte. Wesentlich war für mich, mit meiner Frau eine starke Partnerin zur Seite zu haben, die mich dabei unterstützte, Beruf und Privatleben trotz hohen beruflichen Engagements vereinbaren zu können.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Meine Mitarbeiter und ich müssen permanent am letzten Wissensstand bleiben und absolvieren daher jeden Herbst technische Schulungen, die unsere Lieferanten anbieten, sowie Verkaufsschulungen, etc.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte jungen Menschen ans Herz legen, sich wieder mehr für eine gute Berufsausbildung zu interessieren und nicht nur zu studieren. Fachkräfte werden verzweifelt gesucht, und daher ist es zukunftsträchtiger, einen Beruf zu erlernen, als ewig zu studieren.