Zum Erfolg von Barbara Busch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit dem Erreichten zufrieden sein zu können, wobei ein bißchen mehr besser ist. Er liegt für mich auch darin, Menschen gut anziehen zu dürfen und sie in einem Outfit, das ich ihnen vorgeschlagen habe, bei gesellschaftlichen Anlässen zu treffen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Als Mensch sehe ich mich als erfolgreich, geschäftlich würde ich im Moment gerne etwas erfolgreicher sein, denn durch die herrschende wirtschaftliche Lage sind im allgemeinen die Möglichkeiten etwas eingeschränkt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die geschäftliche Symbiose zwischen meinem Gatten und mir ist eine geglückte. Wir ergänzen uns hervorragend, da er gern im Hintergrund agiert, während meine Domäne der Verkauf ist. Die Erkenntnis im Vorfeld meiner Karriere, daß ich großes Talent in den Bereichen Kommunikation und Verkauf habe, war maßgeblich an der weiteren Entwicklung meines beruflichen Lebensweges beteiligt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich reagiere auf Probleme spontan, obwohl ich damit vielleicht nicht immer die optimale Lösung finde.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nach meinem Dafürhalten ist es in der Damenmodebranche für mich als Frau einfacher, erfolgreich zu sein, nicht zuletzt, weil ich die speziellen Probleme von Frauen in modischer Hinsicht besser lösen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Durch die Übernahme und Leitung der Rena-Lange Boutique erreichten wir in einem gewissen Raum eine Monopolstellung, und dieser Umstand stellte sich letztendlich wirtschaftlich und finanziell als sehr erfolgreich heraus.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Weder das eine noch das andere ist auszuschließen. In unserem Genre kann Imitation auch Anregung bedeuten, auf der anderen Seite ist im Handel Kreativität von großer Bedeutung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vor allem Frau Mändler vom gleichnamigen Modehaus war mir menschlich sehr sympathisch und vermittelte mir in sehr kurzer Zeit das nötige Handwerkzeug für meine Tätigkeit in der Modebranche. Mein Gatte hat mich im Bereich Problemanalyse gefördert.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Aufnahme in den Kreis der First and Fashion-Unternehmen stellte eine nicht zu unterschätzende Anerkennung dar. Auf dem gesellschaftlichen Parkett ist Anerkennung nicht nur eine angenehme Folgeerscheinung unserer Tätigkeit innerhalb der Modebranche, sondern Erfolgsbestätigung und Werbewirksamkeit zugleich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt im Moment in unserer Branche strukturell bedingt ein Problem, das wir uns eigentlich selbst geschaffen haben: Die Ausverkäufe, die wir in Deutschland gestartet haben, gaben den Kunden das Gefühl, viel günstiger an ihre Lieblingsstücke heranzukommen, wenn sie nur lang genug warten. Dieses Kaufverhalten wieder in eine etwas andere Richtung zu lenken, fällt jetzt natürlich sehr schwer.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich zählen Sympathie, Verkaufsbegabung und der gewisse Funke, also Freude an der Tätigkeit bzw. das richtige Temperament.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In unserem Unternehmen motivieren sich die Mitarbeiter im Umgang mit unserer teilweise prominenten Kundschaft selbst. Wo es notwendig ist, sind natürlich Anregungen und Tips von meiner Seite nicht auszuschließen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Individuelle Betreuung steht bei uns im Vordergrund. Durch die spezielle von uns getroffene Vorauswahl in den internationalen Modezentren unter Berücksichtigung der Maße und bevorzugten Stilrichtungen ist die Zufriedenheit unserer Klientel keine Frage.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich mache die Konkurrenz nicht schlecht, ich lobe sie aber auch nicht hoch, ich lebe einfach mit ihr.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wir besuchen die wichtigen Messen und Präsentationen und stimmen teilweise auch unseren Urlaub darauf ab. Basis des Erfolges ist, über die internationale Entwicklung gut informiert zu sein und dieses Wissen in die Kundenbetreuung einfließen zu lassen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich kann vor allem Mädchen raten, nach dem Abitur die vielfältigen Möglichkeiten einer weiteren Ausbildung auszuloten und zu nützen. Auslandsaufenthalte sind in jeder Hinsicht nützlich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine vorhandenen Kenntnisse noch besser einsetzen, um mich geschäftlich auf mehreren Ebenen bewegen zu können.