Zum Erfolg von Angelika Kresch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein gestecktes Ziel - egal ob beruflicher oder privater Natur - zu erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Unsere Devise lautet: Aufgeben gibt's nicht. Wenn wir uns etwas vornehmen, dann ziehen wir es auch durch. Wir haben nie an unseren Vorhaben gezweifelt. Ich habe einen sehr starken Partner, der alle Herausforderungen mit mir meistert. Eine Unternehmensgruppe mit 700 Menschen zu führen, bedeutet jeden Tag Spannung.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Als Frau mit intaktem Familienleben kann man nur Karriere machen, wenn der Partner das auch möchte. Ich lebe in einer völligen Männerwelt. Es war vor 25 Jahren, als ich eingestiegen bin, noch schwieriger als heute. Als Frau muß man Kompetenz beweisen, Männer erhalten immer einen Vertrauensvorschuß. Wenn man sich aber Ansehen erarbeitet hat, ist man als Frau ein gern gesehener Geschäfts- und Gesprächspartner. Der Einstieg ist vielleicht ein bißchen schwieriger, aber danach spielt es keine Rolle, ob man ein Mann oder eine Frau ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Mann prägte mich insofern, als wir ein kongeniales Team bilden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Frauenquote in unserer Branche ist denkbar bescheiden. Ich denke auch, daß dies im großen Ausmaß an den Frauen selbst liegt. Sie haben noch immer nicht das Selbstbewußtsein der Männer. Wenn eine Position ausgeschrieben wird, fragt der Mann: Wieviel verdiene ich?, und die Frau: Kann ich das? Welche Zusatzqualifikationen brauche ich?. Auch mir ist es damals so ergangen, als mir der Posten des Verkaufsleiters angeboten wurde. Frauen trauen sich zu wenig zu und können sich nicht vermarkten, und es wird daher noch lange dauern, bis wir keinen Unterschied bei den Führungspositionen mehr haben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter muß man motivieren, damit sie mitziehen und mitwachsen. In unserem Fall - wir sind sehr schnell gewachsen - erlebt man die verschiedensten Strukturen und muß auch die Härte haben, sich von Mitarbeitern zu trennen, die dieser Expansion nicht gerecht werden. Jeder Tag in unserem Unternehmen ist ein Lerntag, und wir brauchen Mitarbeiter, die die Firmenphilosophie mittragen und mitentwickeln.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtige Kriterien sind Hausverstand, die fachliche Qualifikation, soziale Kompetenz und ein gepflegtes Auftreten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Neben Incentives, die nett sind, aber in der Regel nur kurzfristig wirken, habe ich gelernt, daß das persönliche Gespräch der größte Motivationsfaktor ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere größte Stärke ist unsere Flexibilität. Erstklassige Produktqualität ist Voraussetzung, darüber spricht niemand. Durch unser rasches Reagieren können wir beim Kunden punkten, der sich dadurch bei uns gut aufgehoben fühlt und es de facto natürlich auch ist.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es kommt darauf an. Ich habe zu einer Reihe von Mitbewerbern gute Kontakte, man trifft sich, horcht sich gegenseitig aus. Solange der Mitbewerb nicht mit unlauteren Mitteln spielt, habe ich damit kein Problem.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Gesteckte Ziele verfolgen. Ziele klar unterscheiden in kurz-, mittel- und langfristig. Diese Ziele nicht nur im Kopf haben, sondern sie aufschreiben und mit Datum versehen. Sich mit diesen Aufzeichnungen periodisch auseinandersetzen und sie immer wieder adaptieren. Sich selbst treu bleiben, authentisch sein und ehrlich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir möchten unser Unternehmen auf dieser Basis halten, also Weltmarktführer im Bereich der Sportauspuffanlagen bleiben, und einen Zweig des Betriebes, nämlich die Zulieferung an die Industrie, noch weiter ausbauen, um uns ein weiteres Standbein zu schaffen.
Ihr Lebensmotto?
Nie, nie, nie aufgeben!