Zum Erfolg von Christian Hofmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin der Meinung, daß die österreichische Gesellschaft eine Neidgesellschaft ist und messe meinen Erfolg nicht zuletzt am Grad meiner Unbeliebtheit: je mehr Feinde man hat, desto erfolgreicher ist man. Erfolg liegt für mich in Lebensqualität, also in einem harmonischen Privatleben, einer schönen Wohnung, einem geregelten Leben, genügend Freizeit und einer sinnvollen, erfüllenden Tätigkeit. Ein wesentlicher Aspekt des Erfolges liegt darin, genug Geld zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich habe meine Vorstellungen realisiert und sogar übertroffen, wohne in einer wunderschönen Umgebung, und meine Kinder können im 19. Bezirk aufwachsen. Ich habe vieles erreicht, sehe aber noch viele Ziele vor mir. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin in meinem Freundes- und Bekanntenkreis als jemand bekannt, der immer nach Höherem strebt und sich nicht mit der Erreichung eines Zieles zufrieden gibt, sondern sich immer weitere Ziele steckt. Ich bin in gewisser Weise ein sehr konservativer Mensch und fest davon überzeugt, daß es in Zukunft vonnöten sein wird, Geld zu sparen und selbst zu besitzen, um sich auf niemanden verlassen zu müssen. Von gängigen Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise der gebräuchlichen Gangart, jede Mobilie vom Auto bis zum Kopierer zu leasen, halte ich nichts, weil dadurch die Fixkosten so sehr ansteigen, daß es unmöglich wird, Durststrecken zu übertauchen. Meine persönlichen Stärken sind extreme Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? In jeder Branche ist Originalität erfolgversprechender.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mir genügt die Anerkennung meiner Familie. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich wünsche mir Mitarbeiter, die genauso denken wie ich. Unternehmerisches Denken, Identifikation mit der Idee des Unternehmens und Loyalität spielen eine große Rolle, aber es ist sehr schwierig, gute Mitarbeiter zu finden. Von meinem ursprünglichen Ziel, binnen drei Jahren rund 100 Mitarbeiter zu beschäftigen, mußte ich daher wieder abrücken.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich erwarte von meinen Mitarbeitern hohe Leistungsbereitschaft, bin aber auch bereit, diese sehr großzügig zu honorieren. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir bieten dem Kunden den Vorteil, eine Leistung zu erbringen und sich aus dem Pool bargeldlos eine gleichwertige Leistung, die er benötigt, auszusuchen. Weiters hat der Kunde die Möglichkeit, beispielsweise 50 Prozent über die Leistung und 50 Prozent bar verrechnen zu lassen, was speziell dann ein großer Vorteil ist, wenn es um hohe Summen geht. Zudem bieten wir sämtliche Dienstleistungen, die ein Unternehmen erfolgreich machen: Unternehmensberatung, Training, Coaching, Steuerberatung, Rechtsberatung, Marketingspezialisten etc. Ein Unternehmen kann meiner Meinung nach langfristig nur dann existieren, wenn es Eigenkapital bildet, das zeigt mir meine eigene Erfahrung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche nicht, weil ich glaube, daß das gar nicht möglich ist. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wer erfolgreich werden möchte, braucht eine Vision und Ziele. Diese Ziele muß er vor sich sehen, egal, ob es sich dabei um ein Flugzeug, eine Villa oder einen Ferrari handelt. Der nächste Schritt muß darin bestehen, einen Plan zu erstellen, damit diese Ziele und Visionen keine Luftschlösser bleiben, sondern Realität werden. Wichtig ist dabei, niemals aufzugeben: wer hundertmal hinfällt, muß hundert und einmal wieder aufstehen. Es ist von großer Bedeutung, Chancen zu erkennen und zu ergreifen, sofort zu handeln und den Kopf freizuhaben, was voraussetzt, daß man nichts anstehen lassen darf und im Extremfall auch Nachtschichten in Kauf nehmen muß. Man muß bereit sein, Knochenarbeit zu leisten und anstrengende Phasen durchzustehen. Vielen Menschen mangelt es an wirklich unternehmerischem Denken, und dies soll stärker akzentuiert werden, bereits in der Kindeserziehung. Die jungen Leute lernen sich zu bewerben, sodaß wir eine Gesellschaft der Bewerber haben und weniger eine Zukunftsgesellschaft der Unternehmer.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In beruflicher Hinsicht möchte ich das Unternehmen als Marktführer etablieren. Ich habe jeden Tag 80.000 Sekunden Zeit, die unwiederbringlich sind, daher ist es wichtig, Nein zu sagen und Prioritäten zu setzen, das Wesentliche zu tun und meine verfügbare Zeit zu nutzen.