Zum Erfolg von Eleonore Männer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Spitalgarten. Ich lebe hier, arbeite hier, das ist mein zuhause. Ich bin glücklich, wenn die Leute hier glücklich sind, wenn der Biergarten voll ist, und jeder zufrieden ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin seit 21 Jahren hier Pächterin, und der Laden läuft. Mein Erfolg sind die Leute, die offensichtlich gerne kommen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Das war sicher mein Fleiß, und daß ich mit Haut und Haaren Wirtin bin. Seit 21 Jahren bin ich die erste, die kommt, und die letzte, die geht. Bei mir gilt: von 7.00 Uhr bis Mitternacht durchgehend warme Küche, solange ich eben hier bin. Zum Erfolg gehört hier natürlich ganz entscheidend der richtige Umgang mit den Gästen. Ich kenne z.B. die Kinder meiner regelmäßigen Gäste mit Namen. Die familiäre Atmosphäre ist zugleich meine beste Werbung bei den einheimischen Gästen. Wir haben aber natürlich auch viele Gäste von auswärts, weil wir sehr bekannt sind.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das begann schon in der Anfangszeit, als ich hier als Pächterin begann. Der Umsatz hat praktisch von Anfang an gestimmt, was beileibe keine Selbstverständlichkeit war, und ich habe einfach gespürt, daß ich hier in meinem Element bin.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Übernahme des Spitalgartens war schon eine schwierige Entscheidung und auch ein finanzielles Risiko, vor allem, wo es mir an Startkapital mangelte. Mein Vater hat mich sehr bestärkt, es zu wagen, und wollte mir auch finanziell den Rücken stärken. Er ist dann aber unerwartet gestorben, als ich schon zugesagt hatte, weshalb der Anfang noch schwieriger wurde. Wenn nicht mein Onkel mir zugesagt hätte, er wäre auch noch da, wenn alle Stricke reißen, wer weiß, was ich getan hätte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das ist die Küche und das Bedienungspersonal. Damit ist eigentlich alles gesagt: Wenn ich da keine guten Leute habe, bleiben die Gäste weg. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sie müssen vor allem einen anständigen und sauberen Eindruck machen. Ich achte auch auf ausreichende Deutsche Sprachkenntnisse.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die meisten sind schon sehr lange im Betrieb. Wir pflegen eine familiäre Atmosphäre. Darum ist das ein schönes Arbeiten hier. Und wir wissen alle, daß wir zusperren können, wenn wir nicht ordentlich arbeiten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich schätze gut. Als herzlich, auch wenn ich mal ein Machtwort spreche oder Schlampereien beanstande.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Intern ist das bestimmt meine ständige Präsenz. Da klappt alles besser. Die Mitarbeiter wissen, daß mir nichts entgeht. Wir sind gut und straff organisiert. Das wirkt sich nach außen in einem guten Preis-Leistungsverhältnis aus; auch schnelles Bedienen gehört dazu.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Spitalgarten ist mein Privatleben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich versuche einfach, meine berufliche Erfahrung an meinen Sohn und meine Schwiegertochter weiterzugeben. Das sind viele kleine Ratschläge.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin gerade 60 geworden. Mit 65 will ich in Rente gehen, den Betrieb an meinen Sohn übergeben, aber noch ein bißchen mitarbeiten.
Ihr Lebensmotto?
Ich bin da.