Zum Erfolg von Alf Mathuber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, nicht zur Ruhe zu kommen. Qualität nur zu sichern und mich auf dem Erfolg auszuruhen, würde für mich Stillstand bedeuten. Man muß immer vorwärts schauen. Erfolg heißt für mich Herausforderung und ständig präsent zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich werde von außen in meinem Erfolg bestätigt und habe vor allem in Wien einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für den Erfolg unserer Schule war das Bilden eines engagierten Teams - die Lehrer kann ich mir zwar nicht aussuchen, aber die engsten Mitarbeiter. Ich beschäftige drei Administratoren und drei Assistentinnen, und gleichzeitig leite ich ein Externistenreferat. Der Stab ist ein sehr großer, daher müssen die Mitarbeiter selbständig arbeiten und Ideen einbringen. Ich bin als Schulleiter da, um zu leiten und Entscheidungen zu treffen, aber die Entscheidungen sind abgesprochen und müssen entsprechend umgesetzt werden. Es liegt mir nicht, von oben herab zu dirigieren - ich scheue mich nicht, Kritik anzubringen und bin auch bereit, Kritik einzustecken.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Aufgrund von Überlegungen, zu Verbesserungen, bespreche ich das Geplante mit allen Beteiligten, dann wird es umgesetzt - mit der notwendigen Vorsicht, denn jede Veränderung verunsichert und macht Angst. Abwechslung ist für mich wichtig, die setzt aber Energie und Ausgeglichenheit voraus. Zu öffentlichen Auftritten gehören gutes Auftreten und ein passendes Outfit.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war für mich sicherlich richtungsweisend; in meiner Jugend nahm ich mir vor, einige Dinge künftig auch anders zu machen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
An der Schule erfahre ich Anerkennung, vor allem durch die hohen Anmeldezahlen und das äußerst positive Feedback seitens der Kunden, also der Jugendlichen, Eltern und der Öffentlichkeit.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Meiner Meinung nach ist die Schule ein Dienstleistungsunternehmen. Es gibt mittlerweile große Konkurrenz zwischen den Schulen, denn die Eltern melden ihre Kinder nicht mehr in der dem Wohnort am nächsten liegenden Schule an, sondern achten auf Ausstattung, Angebot und Arbeitsstil. Durch die finanzielle Autonomie ist es den Schulen möglich geworden, zusätzliche Gelder zu lukrieren, denn alleine mit den Geldern des Staates kann man höchstens die Grundausstattung finanzieren. Das Polargymnasium gehörte zu den ersten AHS in Österreich, die aktiv mit der Wirtschaft zusammen gearbeitet hat; da früher das Werben in Schulen verboten war. Ich bin ständig mit Firmen in Kontakt und versuche auch Gegenleistungen zu bieten. Ich tue etwas dafür, daß wir zum Beispiel drei Informatiksäle optimal ausgestattet haben, anstatt nur zu sagen, es ist Staatssache, Unterrichtsmittel zur Verfügung zu stellen und über zu wenig Mittel zu jammern. Dafür ist eine ständige Präsenz in der Öffentlichkeit notwendig. Unsere Schule wird auch immer wieder in Printmedien, Fernsehen und Hörfunk erwähnt; im Zusammenhang mit Projekten und Wettbewerben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte im Arbeitsleben flexibel sein und nicht vom Berufseinstieg bis zur Pensionierung das gleiche machen. Um Erfahrung zu sammeln, ist es wichtig, offen zu sein, oft den Arbeitsplatz zu wechseln, im Ausland zu arbeiten und sich immer weiter zu bilden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein großes Ziel als Direktorenvertreter, die finanzielle Autonomie, habe ich erreicht. Ein weiteres Ziel besteht darin, personelle Autonomie zu erreichen und Mitspracherecht bei der Auswahl der Lehrer zu erhalten. Das jetzige System, Lehrer einer Schule zuzuweisen, ist veraltet und kann nicht so bleiben. Außerdem finde ich es ungerecht, daß nicht leistungsorientiert bezahlt wird, und ein Lehrer, der sich übermäßig engagiert, das selbe Gehalt verdient, wie jemand, der sich kaum oder nicht einbringt.