Zum Erfolg von Gerhard Berger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, die gesteckten Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin sehr stolz darauf, 18 Mitarbeiter zu haben, die an mich glauben und hinter mir stehen. Erfolg hat viel mit Menschen zu tun, und die Firma besteht aus Menschen, nicht aus PCs, Statistiken und Telefonanlagen. Wenn dieses Gefüge stimmt, fühle ich mich erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist meine Sozialkompetenz. Man muß die Arbeit der Mitarbeiter prüfen und loben. Ab und zu muß man auch schärfere Töne anschlagen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich bemerkte ich schon als Klassensprecher, daß ich in der Menschenführung erfolgreich sein kann. In der Firma Phonet wurde ich als kaufmännischer Leiter eingestellt, mit der Übernahme der Gesellschaft empfand ich mich als sehr erfolgreich. Es ist ein gutes Gefühl, wenn einem von der Mutterfirma die Geschäftsführung in Wien übertragen wird.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine gute Entscheidung war für mich, das Studium Germanistik und Geschichte abzubrechen und an die Wirtschaftsuniversität zu wechseln.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt einen persönlichen Freund, Mag. Horst Bernegger, der mit mir aufgewachsen und jetzt ein namhafter Wirtschaftsprüfer in Wien ist. Mit ihm war ich immer freundschaftlich und fachlich verbunden. Er hat meinen beruflichen Weg maßgeblich beeinflußt und ist auch heute mit seinen Ratschlägen immer für mich da.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld sieht, daß ich selbstkritisch bin. Ich bin sehr sozial, kann mit den Mitarbeitern reden, bin streng, aber auch anerkennend. Es fühlt sich niemand von mir ungerecht oder schlecht behandelt. Da ich meine Fehler auch selbst eingestehe und offen zugebe, werde ich als Mensch gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen für meinen Erfolg eine sehr große Rolle, den ohne gute Mitarbeiter gibt es keinen Erfolg. Alle Entscheidungen, die ich verantworte, kann ich nur gemeinsam mit meinen Mitarbeitern durchführen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch das Übertragen von Eigenverantwortung und Kompetenzen, sowie durch Mitsprache bei Änderungen oder Entscheidungen. Ich gehe auch gern auf Vorschläge meiner Leute ein. Jeder kann seine Anregungen und Einwände einbringen und hat ein Mitspracherecht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Auch wenn unsere Branche im Moment nicht gerade boomt, sind wir dennoch davon überzeugt, daß wir durch Zusammenhalt untereinander und mit der Liebe zu unserer Arbeit nichts zu befürchten haben. Unser technisches Know-how, die Spezialkompetenz bei der Beratung und die Kontakte zu unseren Partnern sind die Stärken unseres Unternehmens.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben kommt natürlich etwas zu kurz, Beruf und Privatleben zu vereinbaren, ist ein Lernprozeß. Noch fühle ich mich in der Aufbauphase. Ein intensiveres Privatleben wäre erstrebenswert, denn man schöpft daraus die Kraft, die man im Berufsleben benötigt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist natürlich auch für mich wichtig, ab September werde ich einen Bilanzbuchhalterkurs besuchen. Anschließend möchte ich eine Ausbildung im europäischen Finanzierungssystem IAS (International Accounting Standard) machen, für die ein Spezialkurs am Wifi angeboten wird. Dieses System ist wichtig, weil große internationale Firmen - wie auch unsere Mutterfirma in Deutschland - nach internationalem Standard bilanzieren. Es gibt auch Seminare für Manager zur Vereinbarung von Beruf und Privatleben, die mich interessieren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Einen Rat an die nachkommende Generation zu erteilen, ist schwierig. Jeder muß sich selbst verwirklichen und entscheiden, Ratschläge werden im allgemeinen nicht gern angenommen. Ich würde dazu raten, sich wieder auf menschliche Werte zu besinnen. Computer und Internet sind gut und schön, aber schließlich muß der Mensch selbst die Entscheidungen treffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, in dieser Firma die Erwartungen, die der Konzern in mich setzt, zu erfüllen. Ich will mit meiner Mannschaft erfolgreicher werden als 2002, das für viele Branchen nicht gerade ein gutes Jahr war.