Zum Erfolg von Isidor Wildfellner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg ist, daß ich den Betrieb von Null weg aufgebaut habe und heute zwei fleißige Söhne habe, auf die ich sehr stolz bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe meinen Betrieb auf Sicherheit aufgebaut und lasse mir von Banken nichts anschaffen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr ehrgeizig und immer auf dem geraden Weg geblieben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich reagiere überaus spontan, werfe manchmal alles über den Haufen und entscheide unmittelbar, wenn ein Problem auftaucht. Ich erledige 95 Prozent der Reklamationen selbst vor Ort. Das führt auch zu einer guten Kundenbindung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Man muß für seine Produkte und Entscheidungen geradestehen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Besser ist Originalität, denn jedes zu befördernde Produkt ist anders und jeder Markt im Ausland unterschiedlich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt wurde ich durch den frühen Tod meines Vaters und die Tatsache, daß ich sehr fleißig in der Landwirtschaft gearbeitet habe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Viele Kunden verfügen nicht über das Know-how, mit welcher Maschine man Schüttgüter oder Stoffe optimal fördert, und wissen nicht, ob eine achsenlose Förderschnecke oder eine Dickstoffpumpe besser wäre. Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten, Beratung geben und maßgeschneiderte Anlagen bieten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich achte auf das Elternhaus eines Bewerbers, auf die Betragens- und Fleiß-Note sowie auf die unentschuldigten Fehlstunden im Zeugnis. Lehrlinge lasse ich im Betrieb vorerst zur Probe schnuppern.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sie können sich öfter Tage frei nehmen. Wer mehr arbeitet, bekommt mehr Geld.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin kein strenger Chef, hin und wieder rege ich mich auf, aber nach ein paar Minuten habe ich alles wieder vergessen. Ich bin nicht nachtragend.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir geben nicht so schnell auf, wenn ein Problem auftaucht, und bieten maßgeschneiderte Lösungen für alle möglichen Spezialgebiete, Geht nicht, gibt's für uns nicht!
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir empfehlen mitunter auch Produkte anderer Hersteller, wenn diese besser geeignet sind. Das stärkt wiederum unsere Glaubwürdigkeit und erhält uns unsere Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin viel unterwegs, wir fahren aber alle gemeinsam auf Urlaub. Wenn man stirbt, kann man sich keine Reichtümer mitnehmen!
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte eine Lebensplanung machen und sich dann selbst alles erarbeiten. Dazu ist es wichtig, sich kleinere, erreichbare Ziele zu setzen und auf diese hinzuarbeiten. Wenn man 80 Prozent davon erreicht hat, sollte man sich ein neues Ziel setzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte bis zu meinem 90. Lebensjahr arbeiten. Ich habe auch meinem Großvater noch das Traktorfahren gelernt, als er schon 80 Jahre alt war.
Ihr Lebensmotto?
Man arbeitet, um zu leben, und lebt, um zu arbeiten. Man muß Freude an der Arbeit haben.