Zum Erfolg von Anton Koch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, freie Meinungsbildung und selbständige Entscheidungsmöglichkeit bei der Realisierung von Projekten. Dies stellt auch ein Grundprinzip meines Unternehmens dar.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, daß meine Ausdauer sehr wichtig bei der Erreichung meiner Ziele war, sowohl innerhalb meiner Ausbildung als auch bei und nach der Gründung meines Unternehmens. Meine Frau und ich waren nach der Gründung noch unselbständig beschäftigt und unsere Arbeitswoche hatte anfangs oft 80 Stunden und mehr. Diese Phase dauerte zirka fünf Jahre.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Dieses Gefühl hatte ich in seiner ganzen Tragweite erstmals nach bestandener Matura in der Abendschule.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, den Standort des Unternehmens nach Eisenstadt zu verlegen, war mit nicht unerheblichen Investitionen verbunden, aber eine überaus kluge Wahl.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich bin der Meinung, daß Originalität das um und auf beim Erreichen eines Erfolges ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine fachliche Akzeptanz ist mir immer sehr wichtig gewesen und war erst mit Abschluß der Matura wirklich gegeben. Diese Einstellung ist in Österreich leider sehr verbreitet.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die fehlende Koordinationswirkung eines ebenfalls fehlenden Dachverbandes dieser Branche, tritt oft schmerzhaft zutage. Große Unternehmer betreiben erfolgreiches Lobbying, aber die kleinen und mittleren Betriebe schaffen es anscheinend nicht, eine gemeinsame Plattform zu finden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle. In meinem Unternehmen haben die Mitarbeiter sehr viel mitzureden. Die letzte Entscheidung muß natürlich ich treffen, aber die Problemlösung wird gemeinsam diskutiert. Weiters wird über neu kreierte Ideen und ihre Umsetzung diskutiert. Darum glaube ich, daß sich meine Mitarbeiter insgesamt sehr wohl fühlen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wichtig für mich ist die Bereitschaft, sich zu engagieren, aber auch die Bereitschaft zur Fortbildung muß erkennbar sein. Geeignete Mitarbeiter zu finden ist allerdings sehr schwierig, denn der Ausbildungsstand der Absolventen einschlägiger Fachschulen entspricht nicht dem, was die Unternehmer benötigen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lege sehr viel Wert auf Weiterbildung, weiters gibt es regelmäßige Besprechungen über die finanzielle Situation des Unternehmens und dabei wird der zusätzliche Etat für Fortbildungsmaßnahmen festgesetzt. Aber es gibt auch Prämienauszahlungen für die Erreichung von Zielvorgaben.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, als konsequenter und fair agierender Vorgesetzter gesehen zu werden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere technische Kompetenz, gemeinsam mit unserer Verläßlichkeit, zählt zu unseren wichtigsten Stärken.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben mit einigen Mitbewerbern eine sehr gute Gesprächsbasis und mit anderen stellt sich die Situation als etwas schwieriger dar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da meine Frau ebenfalls im Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, läßt es sich fast nicht vermeiden, daß mein Berufsleben nicht immer vom Privatleben zu trennen ist.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende verhältnismäßig viel Zeit für meine Fortbildung. Ich lese im Moment mindestens vier Fachzeitschriften, davon zwei in englisch, und absolviere im Jahr zirka sechs Wochen externe Weiterbildung im Rahmen von Zertifizierungen. Dies erwarte ich auch von meinen Mitarbeitern.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Andauernde Weiterbildung, vor allem in der Freizeit ist jetzt schon ein absolutes Muß in der Branche. Fehlende Ausdauer in dieser Hinsicht, läßt einen sofort Schiffbruch erleiden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe vor, unseren Dienstleistungsanteil um zusätzliche 25 Prozent zu erhöhen, und für den privaten Sektor habe ich gemeinsam mit meiner Frau den Beschluß gefaßt, daß wir unsere Wochenarbeitszeit auf 65 Stunden einpendeln sollten.
Ihr Lebensmotto?
Seriös und fair bleiben.