Zum Erfolg von Kurt Johann Deisenhammer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich in Selbstbestätigung und Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden. Man kann nur mit einem Löffel essen, ich will gar kein Unternehmen führen, das mehr Mitarbeiter beschäftigt. Ich will mir das leisten können, was ich machen möchte: gut essen gehen, ein größeres Auto kaufen, kleinere Dinge kaufen, ohne lang nachdenken zu müssen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war das gesamte Konzept, das ich mir zurechtgelegt habe. Ich bin auch ein umgänglicher Mensch und habe viele Freunde. Rund 90 Prozent des Umsatzes mache ich aufgrund von Mundpropaganda.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich erledige alle Dinge sofort und habe eine sehr hohe Eigenmotivation.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe es nie bereut, mich selbständig gemacht zu haben. Man muß zwar mehr arbeiten, aber ich sehe meine Aufgaben eigentlich nicht als Arbeit.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich glaube, Originalität ist besser, weil man sich von der Konkurrenz abheben soll und damit eine bessere Preispolitik machen kann.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Onkel, der ebenfalls Tischler und Berufsschullehrer war, hat mich geprägt. Ich durfte ihm oft helfen, und so entstand meine Liebe zum Tischlerberuf.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich von zufriedenen Kunden und in Form von Weiterempfehlungen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Manche Tischler verkaufen zu billig. Sie glauben, sie müßten die gleichen Preisen anbieten wie Möbelhäuser.Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen? Wenn jemand etwas braucht, kann er zu mir kommen. Ich bin aber auch für viele Späße zu haben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Je mehr ich mich auf meine Mitarbeiter verlassen kann, desto leichter fällt mir die Arbeit und umso mehr Erfolg habe ich.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich wähle sie nach persönlichen Kontakten aus. Fremdes Leasingpersonal mag ich nicht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein sehr familiäres Verhältnis. Wir essen alle gemeinsam zu Mittag. Da sitzen dann zehn Leute rund um den Tisch, wir reden viel über die Arbeit und machen gemeinsam Pausen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als kollegialen Chef, ich arbeite auch oft mit ihnen auf Montage. Sie sehen mich auch als Mensch, der über großes Fachwissen verfügt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist die individuelle Anpassungsfähigkeit, die in einem Großbetrieb nicht möglich ist. Wenn ein Kunde ein Kastenfenster mit alten Beschlägen will, bekommt er es. Es gibt fast nichts, was wir nicht machen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt keine Konkurrenz, nur Mitbewerber, und mit diesen habe ich keine Probleme, denn wir verfolgen unsere eigene Linie.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf schränkt mein Privatleben teilweise sehr ein, ich möchte aber künftig mehr Zeit mit meinem zweijährigen Sohn und meiner Lebensgefährtin verbringen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich absolviere sehr viel Fortbildung, derzeit verbringe ich für sieben Monate einen Tag der Woche im WIFI, wo ich ein neues AUTOCAD-System lerne.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll die Selbständigkeit ausprobieren, aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. Erfolg hat man, wenn man ehrgeizig ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes Ziel ist es, mein Bauernhaus zu renovieren, dabei wurden in der Vergangenheit viele Bausünden begangen. Ich möchte auch in Ungarn, Tschechien und der Slowakei Partnerbetriebe finden, um Lagerware einzukaufen. Derzeit arbeiten wir nur auf Bestellung.