Zum Erfolg von Ingeborg Hofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg hängt mit dem Werdegang meiner Schüler zusammen. Wenn diese zu selbstbewußten und verantwortlichen Menschen herangezogen werden, ist das für mich der höchste Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Es macht mich stolz, daß unsere Kinder gerne zur Schule kommen und ihre Eltern mit unserer Erziehungsarbeit sehr zufrieden sind.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe die Eltern unserer Schüler immer über alle Vorhaben informiert und sie in alle Entscheidungen mit einbezogen. Darauf und auf meine lange Zugehörigkeit zur Schule gründet sich mein Erfolg als Direktorin. Ich bin ein relativ ruhiger und ausgeglichener Mensch und engagiere mich für alle Schulbelange, die Eltern kennen mich und vertrauen mir.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich setze wenig spontane Handlungen und Entscheidungen, sondern überlege und bespreche alle Herausforderungen mit einer Kollegin, die wie ich schon sehr lange an der Schule unterrichtet, bevor ich handle.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Im Lehrberuf sind sehr viele Frauen tätig, daher habe ich als Frau in meiner gehobenen Stellung überhaupt keine Schwierigkeiten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit ich die Leitung der Schule inne habe, empfinde ich mich als erfolgreich. Sicher war ich auch als Lehrerin von Erfolgen begleitet, aber nicht in dem Ausmaß, wie jetzt. In meiner Position kann ich viel für die Erziehung der Schüler und auch für die Kollegenschaft bewirken.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine kluge Entscheidung bestand darin, die Herausforderung, die durch den Ausfall meiner Vorgängerin entstand, anzunehmen und die Leitung der Schule zu übernehmen. Zunächst sah es so aus, daß die Direktorenstelle nicht mehr besetzt werden sollte, sie wurde jedoch plötzlich doch ausgeschrieben und nach Bewerbung und Hearing bekam ich die Leitung übertragen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Mutter, die ebenfalls in Hohenruppersdorf Lehrerin der Volks- und Hauptschule war, unterstütze meine Berufswahl sehr. Mein Großvater war Hauptschuldirektor, also komme ich aus einer Lehrerdynastie und folgte meiner Berufung. Meine beiden Schwestern sind ebenfalls pädagogisch in Kindergarten und Volksschule tätig.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
In der Gemeinde sieht man mich als zuverlässig und korrekt, mein Einsatz für die Schule wird sehr geschätzt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine große Rolle bei meinem Erfolg. Ich muß mich auf sie verlassen können.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? In unserer kleinen Schule können wir auf die Probleme und Ängste unserer Zöglinge individuell eingehen und ihre Stärken fördern. Die Kinder kennen einander sehr gut und die Teamfähigkeit wird sehr früh unterstützt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie kommt besonders zu Schulbeginn in den ersten Monaten etwas zu kurz. Im ersten Jahr meiner Tätigkeit als Direktorin mußte ich die Schulmanagement-Kurse, die jeder Schulleiter absolvieren muß, belegen, wodurch meine Freizeit viel zu kurz kam. Im großen und ganzen ist es aber Einteilungssache, wieder mehr Freizeit genießen zu können.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für Weiterbildung reserviere ich jährlich eine Woche, heuer liegt der Schwerpunkt auf der Betreuung von Legasthenikern. In den Ferien nehme ich an den pädagogische Wochen mit verschiedenen Schwerpunkten teil.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat lautet, miteinander zu arbeiten, keiner soll ein Einzelgänger sein. Arbeit in der Gruppe und Teamgeist spielen eine große Rolle. Ein junger Mensch sollte sich bewußt machen, daß er für sich selbst, nicht für seine Eltern, lernt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel, Direktorin zu werden, habe ich erreicht, nun wünsche ich mir, daß diese Schule bestehen bleibt und die Geburtenrate steigt. Wünschenswert wäre, daß dieser Schulsprengel zwanggelöst wird, das heißt, daß sich die Kinder aussuchen können, welche Schule sie besuchen möchten.
Ihr Lebensmotto?
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere.