Zum Erfolg von Gerald Spitzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine Definition von Erfolg ist das Ansehen in der Öffentlichkeit, wenn das eigene Wort in Meetings großes Gewicht hat und auch mein Chef zuhört, wenn ich etwas zu sagen habe, mein selbst erarbeitetes Fachwissen, mein Eigenheim, das von meiner Frau und mir geschaffen wurde - alle Elektroinstallationen habe ich eigenhändig durchgeführt!
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wir haben uns vieles geschaffen, worauf wir stolz sind, und es geht uns sehr gut, auch in finanzieller Hinsicht. Darum sehe ich mich auch als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein persönlicher Einsatz und mein großer Ehrgeiz. Alle Kollegen hatten in ihrer Jugend maturiert, und heute holen sie meinen Rat ein!
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich freue mich auf die Herausforderung, alle Kundenwünsche bestmöglich zu erfüllen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gab laufend Erfolgserlebnisse, in der Kundenbetreuung ebenso wie damals in der Schul- und Ausbildungszeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich bin sehr froh, mich 1986 für das Bankwesen entschieden zu haben. Weiters war der Arbeitsplatzwechsel von Himberg nach Götzendorf sehr positiv, da ich dadurch die Position des Filialleiters erlangte. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Es sind natürlich gesetzliche Auflagen und Vorgaben zu erfüllen, aber wenn es machbar ist, bevorzuge ich Originalität. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Bewerbungsgespräch hatte ich damals mit Herrn Direktor Folda - einer Persönlichkeit, die meine Karriere in der Bank maßgeblich prägte. Hilfestellung kam aber von allen Kollegen oder Vorgesetzten aus dem näheren Umfeld, wir sind ein gutes Team.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es wurde noch keine einzige Gehaltserhöhung abgelehnt. Es gibt regelmäßig lobende Erwähnungen oder auch ein Geschäftsessen als Anerkennung für aufgedeckte Fehlerquellen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Anonymität ist ein wirklich enormer Aufwand, viele gesetzliche Vorgaben sind oft unverständlich und nicht durchdacht, zu theoretisch.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Bei einem Persönlichkeitsseminar wurde ich folgendermaßen von einem Kollegen beschrieben: wie eine starke Eiche, die Äste schützend ausgebreitet über Kollegen und Kunden; eine starke Persönlichkeit, verläßlich, ehrlich, direkt und vertrauenswürdig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große Rolle, wir sind ein Team, jeder trägt zu meinem und zum Erfolg des Unternehmens bei. Die Mitarbeiter genießen eine gute Ausbildung, schließlich werden sie von mir ausgebildet. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Aufgrund sehr vieler Bewerbungen wird die Vorselektion in der Personalabteilung der Hauptanstalt durchgeführt. Als nächstes wird ein Schnuppertag vereinbart, an dem ich die Bewerber genau beobachte, und wo sehr viele kleine Gespräche stattfinden. Dann spielen noch das Auftreten, die Persönlichkeit und die zwischenmenschliche Chemie eine große Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter sind selbst mit vollem Einsatz bei ihrer Arbeit und benötigen keine zusätzliche Motivation; im Bedarfsfall werden Rochaden durchgeführt, um Fehlbesetzungen zu vermeiden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß man mich durchaus respektiert und aufgrund meines Fachwissens schätzt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die persönliche Kundenbindung ist wirklich sehr intensiv. Wir pflegen die Kontakte und Betreuung bei Bällen, Veranstaltungen oder Heurigen - unsere Anwesenheit ist überall erwünscht und erwartet; wir haben einen sehr familiären Bezug zu unseren Kunden. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Beobachtend, für eine gute Kundenbetreuung ist es unerläßlich, die Produkte der Mitbewerber genauso gut zu kennen wie Angebote der eigenen Bank.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das läßt sich nicht trennen, weil alle Veranstaltungen, die der Kundenbetreuung dienen, in der Freizeit stattfinden, also privat und mit Gattin. Kunden kommen oft auch zu mir privat nach Hause und umgekehrt, aus Kunden werden Freunde. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit sind es etwa sechs Wochen jährlich, die ich mit Persönlichkeitsbildung und Managerausbildung verbringe. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Was man sich selbst erarbeitet oder erlernt hat, kann einem niemand wegnehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich habe ich sehr viel erreicht. Ein anderes Aufgabengebiet, etwa als Geschäftsleiter, wäre zwar interessant, würde mich aber aus meinem Umfeld nehmen, und das möchte ich nicht, weil ich meine Kunden und Mitarbeiter sehr schätze. Der Umgang mit Kunden ist mir extrem wichtig - ich bin nicht der Typ, der alleine im Büro sitzt und von dort aus seine Fäden spinnt. Daher werde ich mich in den nächsten Jahren nicht aktiv um eine Veränderung bemühen. Was die fernere Zukunft bringt, lasse ich auf mich zukommen. Schließlich kann sich die Einstellung im Alter auch ändern.
Ihr Lebensmotto?
Gedenke der Quelle, wenn Du trinkst.