Walter Kirschner

Profil

Zur Person

Vorname:

Walter

Nachname:

Kirschner

Geboren am:

22.02.1937

Geboren in:

Gablonz

Eltern:

Helene und Karl

Kinder:

Walter (1982)

Partner:

Lebensgemeinschaft mit Rosemarie

Hobbys:

Kunstsammeln, Autofahren

Service

Walter Kirschner

Kirschner

Zur Karriere

Zur Karriere von Walter Kirschner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Volksschule in Gablonz kam ich nach Österreich, wo ich die Hauptschule in Bad Hall besuchte. Anschließend absolvierte ich eine dreijährige Lehre als Export-Kaufmann in der Firma meines Vaters, die seit 1937 bestand. Ich lernte sowohl in Bad Hall als auch in der Zweigstelle in Wien. Nach der Lehre volontierte ich zwei Jahre in Kanada bei der Robert Simpson Co. Ltd., wo ich nicht nur alle Abteilungen kennenlernte, sondern meine Hauptaufgabe in der Musterabteilung fand. Dort gingen Muster von allen europäischen und asiatischen Ländern ein, die ich verteilte und auswertete. 1960 kehrte ich nach Bad Hall zurück. 1961 bezog ich mit den Eltern das eigene Haus mit Betrieb. Im Juli 1962 verstarb mein Vater plötzlich. Ich übernahm das Unternehmen mit zwei Millionen Schilling Schulden sowie einem studierenden und einem um drei Jahre jüngeren Bruder, der nach drei Jahren jedoch beruflich nach München wechselte. Ich leitete die Firma gemeinsam mit meiner damaligen Lebensgefährtin Mimi, die mir zehn Jahre zur Seite stand, aber 1975 verstarb. Meine Tätigkeit umfaßte den Einkauf in ganz Österreich, wobei ich die Muster sammelte und assortierte. Die interessantesten und passendsten legte ich den Einkäufern vor, die jedes Jahre zwischen Jänner und Mai nach Österreich kamen. Passende Muster sandte ich nach Kanada zur Auswahl. Ich arbeitete auch mit Australien, Neuseeland und Bermuda zusammen, wohin wir sogar Motoren der Halleiner Motorenwerke verkauften. Ich exportierte nur österreichische Waren aller Art, so wurde ich zum Beispiel bei der Suche nach originellen preiswerten Kaffeetassen bei der Firma Bratschko in Graz fündig. Diese Tätigkeit übe ich heute noch aus, muß aber leider feststellen, daß sich das Angebot sehr reduziert hat. Viele Firmen gibt es heute nicht mehr, zu den wenigen stabilen Firmen gehört die Gablonzer Schmuckerzeugung in Enns bzw. Kremsmünster. Plastikschmuck beziehe ich von Berla Lang, Metallschmuck von Neumann und Wenzel in Enns. Ich exportiere weiterhin vorwiegend nach Kanada. Gefragt sind auch Süßwaren der Firma Heller, Mozartkugeln und Schuhe der Firma Humanic, was aber aufgrund der Schuhgrößen etwas schwierig ist.

Zum Erfolg

Zum Erfolg von Walter Kirschner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich einerseits Beruhigung, andererseits aber auch große Anstrengung, um den Level zu halten. Auch in meinem Privatleben hatte ich Erfolg, als ich mit 45 Jahren Vater wurde. Bei meinem nun 22-jährigen Sohn ist das ganz anders, er denkt jetzt schon, während er in St. Petersburg studiert, an die Familienplanung.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, daß ich nach dem Tod meines Vaters die Firma weiterleitete, es hatte niemand daran geglaubt, daß mir das gelingen würde. Maßgeblich war das Vertrauen der ausländischen Firmen.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren meine Zielsetzung, mein zweijähriger Aufenthalt in Kanada und meine ständige Weiterbildung.

Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Vater ließ mir wenig Freiraum in seiner Firma, also konnte ich meinen Erfolg erst nach Übernahme des Unternehmens wahrnehmen. Es dauerte allerdings zwei Jahre, bis mein Erfolg sichtbar wurde.

In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich entschied richtig, als ich nach meines Vaters Tod die Herausforderung zur Geschäftsübernahme annahm. Obwohl mich beide Brüder im Stich ließen, konnte ich doch das Familienunternehmen wieder zum Erfolg führen.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich bin einem Einkäufer in Kanada, Mr. Stanley Glaze in Toronto, sehr dankbar. Er war mir freundschaftlich verbunden und beriet mich bei meinen Schwierigkeiten.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Hauptproblem ist das Währungsrisiko durch die Zahlungssziele. Im Zuge der EU änderte sich die Lage nur in Europa, jedoch nicht beim Export nach Übersee, wo der Dollar schwankt und an Kaufkraft einbüßt.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein Kleinbetrieb, der sich auch für Kleinigkeiten einsetzt, um den Kunden zufriedenzustellen. Als Beispiel kann Sears in Wien, die Katalogfirma für Simpson Sears Ltd. in Kanada, die auch von uns beliefert wird, die Kunden nicht so individuell bedienen wie wir. In den achtziger Jahren errichteten Handelsdelegierte in Toronto einen Schauraum, worauf ich das Geschäft mit Fischer-Schi und später auch mit Hagan-Langlaufschi verlor, was ein großer Verlust war.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher war es schwierig, ein geregeltes Privatleben zu führen. In der Zwischenzeit kann ich mir die Arbeit einteilen und auch für private Unternehmungen Zeit reservieren.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat wäre, nie aufzugeben und sich immer weiterzubilden. Flexibilität im Beruf ist wichtig, denn es wird im Laufe des Lebens oft nötig werden, den Beruf zu wechseln.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hoffe immer noch, daß mein Sohn die gut eingeführte Firma übernimmt, das steht aber leider noch nicht fest.

Ihr Lebensmotto?
Don't worry, be happy!

Ehrungen

Ehrungen:

- Schwimm-Ehrenurkunden des Schwimmvereins Bad Hall
- Urkunde der Pan American Airways für fotografische Tätigkeiten anläßlich des ersten Fluges
von Wien nach Amsterdam mit der ersten Boeing 747

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften:

- Alpenverein
- Naturfreunde
- Bergwacht
- Gründungs- und Ehrenmitglied 1986 des SIC (Sparkassen Investment Club) Kremstal Phyrn

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