Zum Erfolg von Regina Sitnik
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich zum einen ein harmonisches Familienleben und andererseits die Zufriedenheit der Kunden. Diese Zufriedenheit erreicht man in erster Linie durch hervorragende Qualität.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Werdegang beruht nicht auf einer akademischen Ausbildung und es dauerte einige Zeit, bis ich im Beruf des Trainers reüssieren und meinen Kundenstock aufbauen konnte. Abgesehen vom hohen Stammkundenanteil, kann ich auf sehr viele Neukunden verweisen, welche primär durch Weiterempfehlung zu mir gekommen sind. Dies bringt es mit sich, dass auch die vielfältigsten Themen an mich herangetragen werden. Deshalb sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wenn ich in einem Seminar als Trainer fungiere, sehe ich mich als Teil der Gruppe. Niemand darf in einem Seminar das Gesicht verlieren. Diskretion steht an erster Stelle. Die Vertrauensbasis mir gegenüber und die nötige Sensibilität waren wesentlich für meinen Erfolg. Den operativen und strategischen Teil meiner Aufgaben sehe ich als eine Art von Einheit in meinem täglichen Arbeitsprozess. Neben den Trainings steht für mich die Kundenbetreuung im Vordergrund, d.h. mir ist es wichtig, mit den Kunden in Kontakt zu bleiben.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Es gibt bestimmte Branchen, in denen ich anfänglich in Seminaren als Trainerin etwas kämpfen musste. Das legte sich aber bald.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als Chefsekretärin des Direktors einer tschechischen Import-Export-Firma im Jahr 1981 empfand ich mich als erfolgreich. Als Trainerin war ich bereits beim ersten Seminar für den Papierfachhandel erfolgreich und bekam entsprechende Rückmeldungen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Positives Feedback von den Kunden ist die schönste Anerkennung! Man bekommt manchmal sogar mehr zurück als man gibt. Diese Rückmeldungen geben mir Kraft, Sicherheit und auch Motivation für neue Herausforderungen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung, als selbständige Trainerin zu arbeiten, war eine sehr gute.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt wurde ich von dem leider viel zu früh verstorbenen
Franz Hanzl und dem Gründer der dmb Marketing Beratung, Dipl. Kfm. Mika, der mir zu meiner Trainerlaufbahn riet.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es treten sehr viele Neueinsteiger in dieser Branche auf und versuchen Fuß zu fassen, wobei auch viele Scharlatane dabei sind, die den Markt ruinieren. Aufgrund dieser Tatsache ist es von Vorteil, auf ein Netzwerk zugreifen zu können, denn die Praxis zeigt, dass erfahrene Trainer bevorzugt werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als seriös, vertrauenswürdig, humorvoll und herzlich. Mit allen Kollegen komme ich sehr gut aus. Ich sehe mich nicht selbst als Mittelpunkt des Universums. Ich scheue mich aber nicht, für meine Ratschläge die Verantwortung zu übernehmen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Seminare werden den Kundenwünschen angeglichen und durch eine individuelle Erfolgskontrolle begleitet. Damit sind wir glaubwürdig. Bei den Trainings versuche ich immer die Theorie mit praktischen Beispielen zu untermauern. Weiteres ist es für mich eine Selbstverständlichkeit auf die Persönlichkeit des einzelnen Seminarteilnehmers einzugehen und dies wird auch sehr geschätzt.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Ich bin in der glücklichen Lage auf langjährige Beziehungen zurückgreifen zu können,
und werde weiterempfohlen. Deshalb habe ich mich noch nie mit dem Thema Mitbewerb näher auseinandergesetzt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Kinder sind mittlerweile erwachsen und sehr selbständig, ich kann daher Beruf und Privatleben sehr gut miteinander verbinden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fünf bis sechs Tage pro Jahr bilde ich mich durch Kurse und Seminare weiter. Viel Zeit verwende ich für Fachliteratur und Erfahrungsaustausch mit Kollegen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich bin der Ansicht, dass der Markt weiterhin wächst und sehe somit die Zukunft dieser Branche sehr positiv, wobei Innovationen gefragt sind. Die klassischen Themen werden zwar weiterhin bestehen, jedoch speziell die Themen Beschwerdemanagement und Konfliktmanagement werden mehr und mehr Gewicht bekommen. Ebenso Bereiche wie Stressbewältigung und work-life-balance werden in den Vordergrund rücken. Wenn man in diesem Job erfolgreich tätig sein möchte, muss einem klar sein, dass es sich um eine Dienstleistung handelt. Ausgeprägtes kommunikatives Verhalten zählt ebenso wie die Menschenkenntnis. Eigene Lebenserfahrung und soziale Kompetenz ist unbedingt notwendig. Je früher man beginnt Erfahrungen zu sammeln, desto leichter wird der Job. Es gibt genug Möglichkeiten, Wissenswertes aus den sogenannten neuen Medien zu bekommen. Zum überwiegenden Teil wird der persönliche Kontakt zwischen Teilnehmer und Trainer mehr geschätzt, als die Anonymität des Internets.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein längerfristiges Ziel ist es, junge Trainer heranzubilden und die Einstellung zu vermitteln, dass sie Teil einer Gruppe sind und nicht auf einem Podest stehen. Diesen Wunsch lässt die derzeitige Wirtschaftslage aber leider nicht zu.