Zum Erfolg von Erika Gruber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich in der Zufriedenheit der Kunden und auch darin, alle Aufgaben im privaten und beruflichem Bereich zu meistern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich nicht als erfolgreich. Das, was ich bisher geschaffen habe, scheint mir eher normal als etwas Besonders zu sein.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich stecke mir immer sehr hohe Ziele und habe Spaß an der Arbeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich sehe meinen derzeitigen Alltag nicht als Herausforderung, deshalb werde ich sicher bald wieder neue Ideen umsetzen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Als Frau muß man sicher immer besser als ein Mann sein. Für eine Frau ist es selbstverständlich, mehr arbeiten zu müssen, ein Mann wird hingegen schneller bedauert, wenn einmal mehr Arbeit anfällt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die Eröffnung unseres Betriebes sah ich schon als einen gewissen Erfolg an.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wir hatten oftmals auch schwere Zeiten durchzustehen, aber je schwieriger die Situation war, desto besser war im Endeffekt die Entscheidung, die wir daraus getroffen haben. Beruflich war unter anderem die Wahl des Betriebsstandortes eine zum Erfolg beitragende Entscheidung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meiner Meinung nach ist beides wichtig. Interessant sind natürlich immer neue Ideen, die bei Erfolg aber gerne von anderen wieder nachgemacht werden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn man Erfolg hat, erfährt man automatisch Anerkennung, die sich in der Zufriedenheit der Kunden äußert.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir bilden selbst Lehrlinge aus, verstehen aber, daß viele Betriebe immer mehr davon abkommen. Es müßte eine Lockerung des Gesetzes geben, daß Lehrlinge, wenn sie nicht entsprechen, auch nach der Probezeit gekündigt werden dürfen. Als weitere Probleme erachte ich die extrem hohen Lohnnebenkosten und nicht zuletzt den Mangel an Bäckern. Es gibt immer weniger Personen, die diesen Beruf ausüben möchten, was wahrscheinlich vor allem an der familienfeindlichen Arbeitszeit liegt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mir wird oft vorgeworfen, daß ich für meine Freunde zu wenig Zeit habe. Aber sonst werde ich, so nehme ich an, großteils positiv gesehen. Ein Problem auf dem Land ist aber sicherlich, daß eine Frau in einer Chefposition nicht als solche anerkannt wird.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr große Rolle für meinen Erfolg.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir ist es lieber, wenn mir neue Mitarbeiter schon länger bekannt sind, da ich sie dadurch besser einschätzen kann. Ich brauche niemanden, der nur wegen des Geldes arbeiten geht, ein Mitarbeiter soll auch Freude und Spaß an der Arbeit haben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter sind für Ihren Aufgabenbereich voll verantwortlich, und das ist sehr motivierend. Bei uns gibt es sogar das Problem, daß manche ihren Urlaub nicht vollständig aufbrauchen möchten, weil sie gerne bei uns arbeiten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde eher als Kollegin gesehen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser gemütliches Lokal und die qualitätvolle und kreative Bäckerei. Wir backen auch gerne ausgefallene Bestellungen für diverse Anlässe oder verwirklichen einfach unsere eigenen Ideen. Einen Ö3-Geckanruf bei unserem Bürgermeister, bei dem es um Fußgänger-Helme ging, haben wir zum Anlaß genommen, die Texinger Fußgänger-Helme zu kreieren, die nun auch laufend bei uns angeboten werden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben in der unmittelbaren Umgebung keinen weiteren Bäcker. Natürlich wird in den Geschäften Backware verkauft, was ich aber nicht als Konkurrenz erachte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Bereiche kann man nicht verbinden, sie laufen ineinander. Ich arbeite gerne und empfinde meine Tätigkeit nicht als Belastung.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich interessiere mich für viele verschiedene Dinge und versuche, sofern das Angebot in unserer Gegend vorhanden ist, mich auch laufend zu informieren und weiterzubilden. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn an einer Situation etwas störend ist, soll man sofort daran gehen und es ändern. Es hat keinen Sinn, die Bewältigung von Störfaktoren aufzuschieben, das würde die Angelegenheit nur noch zusätzlich verschlechtern. Positives Denken und Arbeiten sind ebenfalls wesentliche Faktoren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich würde mir wünschen, daß wir im Fremdenverkehr wieder ein Stückchen weiterkommen. Hier ist die Umsetzung oftmals sehr schwer, da jede Idee einer großen Aufklärung bedarf, ehe sie akzeptiert wird. Unseren Betrieb will ich erweitern, indem ich selbstgemachtes Eis anbieten und für den Gartenbereich einen Griller anschaffen möchte, um mehr Gartenfeste veranstalten zu können.
Ihr Lebensmotto?
Was ich will, das mache ich auch.