Zum Erfolg von Xerxes Panzenböck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Anerkennung meiner Kochkunst durch zufriedene Gäste. Ein leerer Teller und ein zufriedenes Gesicht eines Gastes sind mir die wichtigsten Anerkennungen. Der Erfolg ist für mich als Koch sofort feststellbar, daher erlebe ich ihn tagtäglich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nein, eigentlich noch nicht. Ich bin noch nicht ganz zufrieden mit mir, aber davon überzeugt, daß sich mit dem Erhalt einer Haube meine Selbstsicht in bezug auf den eigenen Erfolg positiv verändern wird.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sehr wichtig war, daß ich ein sehr gutes Lehrverhältnis mit meinem Chefkoch hatte und dadurch sehr viel lernen konnte. Des weiteren war mein Beruf immer schon auch mein Hobby. Ich las ich sehr viel über die verschiedensten Kochkünste, informierte mich bei Berufskollegen und ging immer schon sehr oft Essen. Es ist sehr wichtig, in anderen Restaurants zu sehen, wie etwas zubereitet und serviert wird. Dadurch sehe ich auch, was gerade Trend ist und von den Gästen zur Zeit am ehesten gewünscht wird. All diese Tätigkeiten muß man in seiner Freizeit durchführen, daher muß man, wenn man erfolgreich sein will, auf seine Freizeit verzichten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich möchte ständig besser werden, daher überlege ich mir jeden Tag, was ich noch besser machen könnte. Ich bin ein enthusiastischer Koch, der mit Herz und Seele seinen Beruf lebt.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Man muß in der Küche seinen eigenen Stil finden. Sicher muß man Basiselemente von anderen Köchen oder Kochbüchern befolgen, doch in meinem Beruf kommen die Gäste aufgrund der Kunst des Koches in ein Lokal. Man kann sich inspirieren lassen, doch die erfolgreiche Umsetzung erfolgt durch die eigene Persönlichkeit, die einzigartig ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Chefkoch im Restaurant Drei Husaren hat mich wesentlich geprägt. Herr Fetter faszinierte mich durch seine Art, wie er an seine Arbeit heranging. Er war sehr effizient und wußte immer genau, wie man Speisen richtig zubereitet und dekoriert. Außerdem war er auch ein Mensch, der mir zeigte, wie konzentriert man in seiner Arbeit sein muß, um Höchstleistungen zu erbringen. Im Restaurant Grotta Azzura lernte ich die Kunst der italienischen Küche kennen. Die Zubereitung in der italienischen Küche ist sehr rasch, jedoch mit einer so großen Artenvielfalt ausgestattet, daß man sich täglich neue Kreationen einfallen lassen kann. Außerdem fasziniert mich an der italienischen Küche, daß man sich nicht wie in der Französischen ständig an Vorschriften zu halten kann. Der Chefkoch der Grotta Azzura war einer meiner wesentlichsten Lehrmeister.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn man nur arbeitet, erhält man in meinem Beruf keine Anerkennung. Wenn der Beruf jedoch zur Berufung wird, erfährt man jeden Tag die schönsten Anerkennungen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wenn man in meiner Branche erfolgreich werden möchte, muß man sich bewußt sein, daß man seine Freizeit opfern muß. Man verliert ehemalige Freunde, da diese immer dann frei haben, wenn man selbst, zu arbeiten hat. Dieses Problem war immer schon gegeben und wird auch weiterhin ungelöst bleiben.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Das Unternehmen besteht aus einer Produktionsstätte, einem Catering und dem Restaurant. Im Restaurant sind wir fünf Personen, im Catering werden immer wieder Studenten aufgenommen, deren Anzahl unterschiedlich ist. Auch die Anzahl in der Produktionsstätte schwankt. Prinzipiell wird das gesamte Unternehmen mit vier hierarchische Ebenen geführt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Da ich zweieinhalb Jahre im ältesten italienischen Restaurant in Wien gearbeitet habe, konnte ich mir großes Insiderwissen über die italienische Küche aneignen. Wir legen großen Wert auf Sauberkeit, Freundlichkeit und hohe Qualitätsstandards.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine besten Freunde arbeiten im Gastgewerbe, daher beginnt unsere Freizeit um ca. 23 Uhr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das Wichtigste ist, den richtigen Beruf zu finden und darin mit größtem Engagement zu agieren.