Zum Erfolg von Heinz Rambousek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich die Erbringung anerkennenswerter Leistungen, die vor Gericht und von Anwälten für die Urteilssuche verwendet werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Meinen Erfolg erlebe ich, wenn ich immer wieder beruflich gefordert werde und permanent Menschen helfen kann, die betrogen, bestohlen oder in anderer Weise übervorteilt wurden. Mit Video und anderen technischen Hilfsmitteln versuche ich den Täter zu fixieren, bemühe mich aber, besonders bei jugendlichen Straftätern, die Hintergründe der Tat zu ergründen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe den Detektivberuf von Grund auf im väterlichen Betrieb gelernt und arbeitete später in verschiedenen Gremien der Wirtschaftskammer sowie in Verbänden und der Innung, wo ich schließlich Fachverbandsobmann auf Bundesebene und Fachgruppenobmann auf Landesebene wurde.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen und Probleme löse ich mit Energie und Fleiß und vor allem mit Interesse an meinem Beruf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Vater war eine starke Persönlichkeit und hatte einen anderen Arbeitsstil als ich. Ich konnte mich daher während meiner Arbeit für ihn nicht so sehr profilieren. Nach der Übernahme des Unternehmens 1968, als ich die Wirtschaftsauskunftei und später in die Bewachung integriert wurde, merkte ich sofort, daß ich erfolgreich und am richtigen Weg war. Diesen Erfolg konnte ich bereits im ersten Jahr meiner Geschäftsübernahme verzeichnen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Daß ich mein Unternehmen auf eine breitere Basis stellte, war eine sehr gute Entscheidung. Daß ich ablehnte, Kaufhausdetektei zu betreiben, war auch gut entschieden, da es genug Kollegen gibt, die das machen. Der Personalaufwand ist im Verhältnis zu den finanziellen Gewinnen zu hoch.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war immer mein großes Vorbild und hat maßgeblich meinen beruflichen Werdegang beeinflußt. In der Kammer war es Herr Kommerzialrat Wilhelm Neusser, der mich als väterlicher Freund politisch und fachlich unterstützte. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt das Problem des Datenschutzes. Prinzipiell ist der Datenschutz in Ordnung, da die persönliche Sphäre des Menschen geschützt sein sollte. Es wird aber der Datenschutz oft mißbraucht von jenen, die etwas zu verheimlichen haben. Es wird immer schwieriger, ohne Verletzung des Datenschutzes unseren Beruf auszuüben. Es besteht für diese Schwierigkeiten kein Verständnis.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Branche an sich hat immer noch nicht den Ruf, der ihr gebührt, obwohl sich Dinge geändert haben. Unsere Kunden sehen uns allerdings meist als Retter und sehr positiv. Meist jedoch kennt man nur unsere Einzelleistung und weiß gar nicht, was wir alles anbieten. Daher rührt mein Wunsch nach Imageverbesserung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine große Rolle, umso mehr, als wir nur intelligente und ausdauernde Personen beschäftigen, auf die wir uns hundertprozentig verlassen können. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Alter und Geschlecht sind gleichgültig, Ausdauer und Intelligenz zählen. Ich habe sechs Angestellte, arbeite aber auch mit freien Mitarbeitern, die sich zum Beispiel gut in Betriebe einschleusen lassen und die wir nicht unbedingt unter unseren Angestellten finden können. Je nach Auftragslage benötigen wir daher zusätzliches Personal.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind mit allen Techniken und mit den Mitarbeitern auf dem modernsten Stand, können auf jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken. Wir haben als Detektei ein Know-how, das kaum eine andere bieten kann.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Gute Konkurrenz ist mir recht, schlechte bekämpfe ich, wenn nötig auch über Verbände. Gute Konkurrenz muß akzeptiert werden, da müssen wir eben in Zukunft schneller sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau arbeitete lange mit mir in der Firma, jetzt arbeitet sie außer Haus, die Kinder sind erwachsen und teilweise mittätig. Wir haben also auch beruflich Berührungspunkte, und ich kann nicht darüber klagen, daß mir zu wenig Zeit für Privates bleibt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich berechne eine Woche jährlich für Weiterbildung. Ich frequentiere Seminare, die von Berufsverbänden angeboten werden. Meine Mitarbeiter besuchen wesentlich mehr Seminare und Kurse.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Ausbildung ist sehr wichtig, denn die Techniken müssen erlernt werden. Ein Detektiv muß wissen, was möglich ist und welche Mittel angewandt werden können. Die Ausbildung sollte möglichst in mehreren Bereichen erfolgen, als hilfreich kann sich auch die Arbeit in ausländischen Betrieben erweisen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Berufsziel habe ich erreicht, ich möchte bis zur Pensionierung weiter erfolgreich in meinem Unternehmen tätig sein. Die Firma wird aber auf jeden Fall weiter bestehen, da mein Nachfolger Karl Beran bereits heute als Geschäftsführer tätig ist.