Zum Erfolg von Christine Mahrer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich eine gewisse finanzielle Grundlage und Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich von der Aufgabenstellung her (Verwaltung) eher im Hintergrund stehe, sehe ich meinen Erfolg innerhalb der Firma eher in zweiter Linie. In erster Linie steht für mich ein erfolgreicher Verkauf; denn wird nichts verkauft, kann ich auch nichts verwalten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein sehr pflichtbewußter Mensch. Mein Bruder und ich sind ein gutes Team, und durch das stetige Hineinwachsen in die Firma und den Ehrgeiz, im eigenen Betrieb zu arbeiten, konnten wir auch erfolgreich werden. Ursprünglich wollte ich für das Lehramt studieren, rückblickend war mein tatsächlicher Werdegang sicher besser, da ich nach wie vor sehr gerne meiner Arbeit nachgehe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin mit Leib und Seele mit der Firma verbunden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
1990 erwarben wir in Bruck an der Mur einen neuen Standort für unser Schnittholzlager. Das hat sich als vorteilhaft erwiesen, da wir aufgrund der Platzkapazität neue Hallen errichten und modernisieren konnten. 1998 gestalteten wir unser Verkaufslokal durch einen Um- und Zubau völlig neu, somit können wir unseren Kunden die Produkte übersichtlich und in einem ansprechenden Ambiente anbieten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern, insbesondere meine Mutter, waren immer der Ansicht, daß ich ausschließlich im familiären Betrieb tätig sein sollte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anläßlich unseres 50-jährigen Firmenjubiläums im Jahr 2000 wurde uns vom Bürgermeister der Stadt Bruck das Stadtwappen und von der Frau Landeshauptfrau Klasnic das steirische Landeswappen überreicht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Da wir in Verbindung mit der Baubranche stehen, leidet zur Zeit unsere gesamte Branche unter der wirtschaftlichen Lage.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß ich geschätzt und anerkannt werde.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege großen Wert auf ein ordentliches Bewerbungsschreiben mit einem handschriftlichen Lebenslauf. Eine gute Schulbildung und auch die Noten der Nebenfächer sind mir wichtig, da dies auf ein gewisses Pflichtbewußtsein und Fleiß schließen läßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir versuchen ein gutes Betriebsklima zu bieten. Alle zwei Jahre veranstalten wir einen zweitägigen Betriebsausflug, bei dem die Partner unserer Mitarbeiter mitfahren können. Für runde Geburtstage und andere Festlichkeiten stellen wir Räumlichkeiten zur Verfügung. Als finanziellen Anreiz zahlen wir 15 Monatsgehälter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Fachlich werde ich sicher als kompetent eingestuft, und ich hoffe, daß ich im Gesamten positiv gesehen werde.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
In erster Linie sind wir Großhändler für Holzwerkstoffe. Dazu führen wir einen Detailhandel für Heimwerker und Bastler. Als Serviceleistung bieten wir unseren Kunden Zuschnitt, Bohrungen der Platten sowie Beleimung mit Kanten an. Die Besuche der Außendienstmitarbeiter und die Lieferung der Produkte zu den Kunden werden an fixen Tagen durchgeführt. Zudem sind wir sehr bemüht, die Kundenwünsche schnell und ordentlich zu erfüllen. Reklamationen versuchen wir im Vorfeld durch intensiven Kundenkontakt zu vermeiden. Sollte es trotzdem zu Reklamationen kommen, werden diese im Sinne des Kunden großzügig erledigt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unsere Firma steht in Kooperation mit Holz & Co, einen Zusammenschluß 13 österreichischer Händler, dessen Schwerpunkte gleiche Einkaufskonditionen und Erfahrungsaustausch sind. Trotzdem stehen wir natürlich in der Steiermark in Konkurrenz zu anderen Großhändlern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Einer meiner beiden Söhne ist leider mit 14 Jahren an einem Gehirntumor verstorben. Es kam mir sehr zugute, daß ich meine Arbeitszeit frei einteilen konnte, um meinem schwerkranken Sohn während der fünfjährigen Betreuungszeit beistehen zu können. 2003 verstarb mein Mann, und ich bin sehr froh, daß ich trotz meine Pensionierung nach wie vor meinen eigenen Aufgabenbereich in der Firma inne habe. Privat gestalte ich sehr aufwendige Fotoalben. Ich fotografiere selbst sehr gerne Blumen und kreiere seit einigen Jahren Blumenkalender.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche laufend diverse Seminare, da mir Weiterbildung auch heute noch wichtig ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ohne Fleiß kein Preis! Man sollte zudem unbedingt das gute Angebot der Weiterbildung nutzen. Innerhalb eines Betriebes ist es ratsam, eine Einheit anzustreben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Sohn Bernhard arbeitet seit einigen Jahren in unserer Firma. Von der Ausbildung her hätte er die Grundlage, die Firma eines Tages zu übernehmen. Privat möchte ich meinen Bekanntenkreis intensiver pflegen und mir mehr Zeit für meine Hobbys nehmen.