Zum Erfolg von Thomas Horn
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das zu erreichen, was ich mir vornahm, und zwar mit moralisch einwandfreien Mitteln. Man sollte durch sein eigenes Tun anderen Menschen nicht schaden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition und im Rahmen meiner Möglichkeiten sehe ich mich als erfolgreich. Ich denke, daß man Erfolg am besten durch Vergleiche messen kann. Wenn ich mich also mit meinen Studienkollegen vergleiche, dann kann ich mich als erfolgreich bezeichnen, wobei es natürlich immer noch Erfolgreichere gibt. Doch Erfolg hat nicht Priorität in meinem Leben, ich habe auch noch andere Lebensziele.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß meine Flexibilität ausschlaggebend für meinen Erfolg war. Viele Menschen, die lange Zeit hindurch auf demselben Gebiet tätig sind, verlieren die Fähigkeit, neue und originelle Gedanken zu fassen und unübliche Lösungen zu finden. Außerdem trugen mein umfassendes Wissen und meine vielen Interessen bestimmt zu meinem erfolgreichen beruflichen Werdegang bei. Förderlich war weiters meine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder im herkömmlichen Sinn hatte ich eigentlich nie, eine bestimmte Person kann ich in diesem Zusammenhang also nicht nennen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein temporär ungelöstes Problem sehe ich in der Finanzierung des Gesundheitssystems in Österreich: Auf der einen Seite sollen die Beiträge nicht erhöht werden, doch auf der anderen Seite steigen die Ausgaben der Verwaltung. Mit dem derzeitigen System ist dieses Problem nicht lösbar. Ich denke, daß ein neues System gefunden werden muß, diese Umstellung wird aber sicher noch ein paar Jahre dauern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Das kann ich genau sagen, da ich einmal an einem Seminar teilnahm, bei dem mich meine Kollegen einschätzen sollten. Ich werde von meinen Mitmenschen als dominant, korrekt, unterkühlt, kompetent und freundlich gesehen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken liegen in den Bereichen Immuntherapie und Allergiediagnostik. Auf diesen Gebieten haben wir in Österreich einen Marktanteil von 85 bis 90 Prozent, weltweit um die 60 Prozent.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir verhalten uns unseren Mitbewerbern gegenüber so neutral wie möglich. Wir schwärzen unsere Konkurrenten nicht an, und so gab es auch bis jetzt noch nie gerichtliche Auseinandersetzungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, meine Arbeitszeit im Büro möglichst effizient zu gestalten, damit ich früh nach Hause gehen kann. Ich bin nicht der Typ Mensch, der gerne bis in die Nacht hinein im Büro sitzt, ich halte es außerdem für unmöglich, länger als zehn Stunden am Tag konzentriert zu arbeiten. Insofern ist es für mich nicht schwierig, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Etwas problematisch sind die internationalen Kongresse im Ausland, an denen ich teilnehme, die meistens einige Tage lang dauern und sehr energieraubend sind.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Jahr nehme ich an ungefähr zehn Kongressen teil, die einerseits Fortbildung für mich sind und andererseits den guten Kundenkontakt fördern. Ansonsten ist das Budget für Weiterbildung heute leider begrenzt, wir arbeiten viel auf dem Gebiet Personalentwicklung im Rahmen von sogenannten TAK-Trainings.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich denke, daß die junge Generation es nicht leicht hat, weil sich die Wirtschaftssituation so schnell ändert, daß man, was die eigene Ausbildung betrifft, manchmal nicht schnell genug reagieren kann: Wenn man sein Studium abschließt, ist vielleicht schon wieder gar kein Bedarf an Arbeitskräften auf diesem Gebiet mehr vorhanden. Darum glaube ich, daß es nicht empfehlenswert ist, sich allzu sehr auf ein Gebiet zu spezialisieren. Ich denke, daß persönliche Kundenkontakte immer wichtiger werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte gemeinsam mit dem neuen Sales Manager die Position der Firma ausbauen.
Ihr Lebensmotto?
Man soll das Leben genießen und sich daran erfreuen.