Zum Erfolg von Alois Baumgartner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich heute etwas anderes als 1975, als ich Universitätsassistent an der TU Wien war und das faszinierende Angebot bekam, im Ausland zu arbeiten. Heute liegt Erfolg für mich darin, mein Wissen weitergeben zu können und trotzdem noch genug Zeit für meine Familie zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im großen und ganzen ja, denn ich fühle mich glücklich mit dem, was ich erreicht habe und noch bewegen kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein erstes großes Erfolgserlebnis war eine Postkarte, in der man mir mitteilte, daß ich die Aufnahmeprüfung für die HTL bestanden hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, mein Studium neben Familie und zwei Kindern zu beenden, war letztlich eine erfolgreiche. Die Entscheidung, im Iran tätig zu werden, war der Startschuß für meine nachfolgenden Beschäftigungen und damit auch für meinen Erfolg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab durchaus einige Weichensteller, aber auch glückliche Fügungen in meinem Leben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werde in vielen Institutionen in der Welt herzlich als Kollege und Freund begrüßt. Aber auch in Österreich wird mir Anerkennung zuteil.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem ist die oft geringe Motivation der Jugendlichen. Es fehlt ihnen zum Teil die nötige Ausdauer, um längerfristige Ziele zu erreichen. Ein weiteres Problem ist, daß zu viele Eltern sich nicht ausreichend Zeit nehmen und entsprechendes Engagement aufbringen, um ihre Kinder zu erziehen. Der sehr rasche Fortschritt stellt für viele Menschen in unserer globalisierten Welt ein weiteres Problem dar. Zu viele schaffen es nicht, mit den ständig steigenden Anforderungen mitzuhalten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, als jemand gesehen zu werden, der seine Arbeit und Verantwortung oft über private Interessen und Freizeit stellt, aber auch als Mensch, mit dem man immer und über alles sprechen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unser Team, das für die MitarbeiterInnen verantwortlich ist, setzt motivierende Bildungsmaßnahmen und hört gerne zu. Welche sind die Stärken Ihres Institutes? Wir sind absolut kundenorientiert und höchst flexibel. Wir wollen von unseren Kunden (AuftraggeberInnen und Zielgruppen) lernen, gemäß dem Motto des BPI Mödling: Bildung durch Zusammenarbeit. Wir führen europäische und internationale Projekte durch, wie etwa das Equal - Projekt der Entwicklungspartnerschaft RISE zur Intensivausbildung von FacharbeiterInnen. Wir sind erfolgreich mit Projekten in Malaysien, Indonesien und auch im Iran tätig. Hierzu kommt auch die Arbeit in der West-Sahara südlich von Algerien und in Burkina Faso. Wir arbeiten erfolgreich mit fünf Ausbildungszentren im Bereich Schweißtechnik und drei berufsbildenden Schulen in den Bereichen Mode, Lebensmitteltechnologie und auch in der Ausbildung von pädagogischem Personal für Kindergärten zusammen. In Österreich sind unsere Schwerpunkte unter anderen die Qualifikation von Jugendlichen mit Behinderungen, die Lehrlingsausbildung und die FacharbeiterInnen-Intensivausbildung. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Diese Privatschule bewirbt sich bei Ausschreibungen in Österreich, Europa und weltweit. Persönlich halte ich MitbewerberInnen für kompetent, so halten wir es auch im BPI Mödling.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diesbezüglich habe ich großes Glück, denn meine Frau ist sehr geduldig, und unsere Kinder sind bereits erwachsen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Bis zu zehn Prozent meiner Wochenarbeitszeit. In den letzten Jahren sind für mich persönliche Gespräche und die Recherche im Internet dafür sehr wichtig geworden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jungen Menschen zu Geduld bei der Zielerreichung, Fehler zu machen und sich diese zu merken und - optimistisch zu bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein berufliches Ziel ist es, das BPI Mödling und die ÖJAB noch besser zu etablieren. Privat wünsche ich mir, daß meine Familie und ich gesund bleiben.