Zum Erfolg von Maria Theresia Frauscher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das gesteckte Jahresziel zu erreichen, wenn möglich sogar noch ein wenig zuzulegen, was uns regelmäßig gelingt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bisher ist mir alles sehr gut gelungen, wir konnten zubauen, personal- und produktmäßig aufstocken und eine Filiale eröffnen. Die positive Bilanz zeigt dies schwarz auf weiß.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Dabei sind mehrere Faktoren von Bedeutung. Das Elternhaus gab mir die Chance, auswärts die Lehre zu absolvieren. Die fundierte Ausbildung, mein Ehemann und mein Ehrgeiz trugen ebenfalls dazu bei. Ich gehe in meinem Beruf auf, kann mich darin verwirklichen und meine Ideen umsetzen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lasse die Dinge an mich herankommen, kann schnell und spontan entscheiden. Meine große Stärke ist mein Organisationstalent, ich kann sehr gut kombinieren und arrangieren.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Mit klaren Zielen und dem entsprechenden Einsatz ist es für eine Frau ebenso möglich, sich in der Wirtschaft zu behaupten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit Ablegung verschiedenster Prüfungen erlangte ich die notwendige Selbstsicherheit und das Gefühl, erfolgreich zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Filiale in St. Johann am Walde zu eröffnen war eine sehr sinnvolle Entscheidung, die ich mit meiner Zielstrebigkeit erreicht habe.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich Originalität, ich tüftle immer wieder an besonderen Rezepten und konnte auch welche aus meinen Lehrzeiten mitbringen. Spezielle, themenbezogene Torteneigenkreationen fertigen wir auf Bestellung an, und ich trachte danach, perfekt zu sein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern und mein Lehrherr haben mich geprägt, letztere aber nicht immer nur in positivem Sinne.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Bestätigung erhalte ich täglich von meinem Umfeld, was für mich sehr wichtig ist, hat es doch immer geheißen, daß nur ein männlicher Nachkomme die Geschäftsnachfolge sichern kann. Es hier als Frau geschafft zu haben erfüllt mich mit großem Stolz. Die Verleihung des dritten Platzes des Jungunternehmerpreises stellte ebenfalls eine große Anerkennung für mein berufliches Engagement dar.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Preiskampf ist ein Problem, da dabei oft nicht auf gute Qualität geachtet wird.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich weiß, daß ich positiv gesehen werde. Ich gehe sehr menschlich mit meinen Mitarbeitern um.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich habe ein wunderbares Team, teilweise schon langjährige Mitarbeiter, die überall einsetzbar und Allroundtalente sind. Nur so kann ein Betrieb gut funktionieren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine Leute müssen gerne arbeiten und sich anpassen können. Sie sind aber nicht alleine gelassen, wir arbeiten alle miteinander und besprechen alles.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die größten Stärken sind unsere Flexibilität und Schnelligkeit. Der neueste Renner ist das Herstellen von Halbgebackenem, wobei wir hier teilweise sogar den entsprechenden Backofen dazu verleihen. Wir beliefern auch die Gastronomie und ein Partyservice.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die dörfliche Struktur, die erforderliche Nahversorgung und der entsprechend alteingesessene Zusammenhalt unterstützen uns bei der Ausübung unseres Gewerbes. Den vereinzelten Mitbewerbern fehlt meiner Meinung nach der entsprechende Biß.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarung und Bewältigung gelingt nur mit vereinten Kräften aller Familienmitglieder. Meine Eltern unterstützen uns natürlich auch noch im Betrieb und mit den Kindern.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Augenblick sicher zu wenig, ich habe aber in der Vergangenheit neben meiner beruflichen Fortbildung diverse Computerkurse besucht, die mir heute sehr zugute kommen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Pflichtbewußtsein und eine gute Ausbildung sind die Basis für ein erfolgreiches Berufsleben. Im Augenblick vermisse ich auch einen gewissen Respekt der Jugend. Erfolg ist nur im Miteinander möglich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin zufrieden mit der Aufrechterhaltung des Ist-Zustandes, da wir ja auf dem neuesten Stand sind. Gegen eine schrittweise Vorwärtsbewegung oder Vergrößerung habe ich aber nichts einzuwenden.