Zum Erfolg von Ludwig Rusch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, beruflich jene Inhalte, die Spaß machen, umzusetzen, auf der materiellen Ebene davon leben zu können und seine persönliche Zielsetzung zu verwirklichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mir gelang es, meinen Jugendtraum zu erfüllen, also bin ich zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meinen Erfolg bestimmte mit, daß ich alle privaten Vorhaben und Themen meinem persönlichen Lebensziel unterordnete und bereit war, mich mit Freude zu engagieren und dies ohne (Selbst-) Ausbeutung. Folgt man seinem inneren Weg, bringt dies mit sich, in seinem Gebiet professionell zu werden. Die Fotografie bietet ein breites Spektrum an Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, man bedenke allein die Umstellung auf Digitalfotografie. Permanent lerne ich dazu, gehe bis an fotografische Grenzbereiche und schöpfe aus allem Neuen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Schwingt der Faktor Lust bei meinen Unternehmungen mit, meistere ich alle Anforderungen. Lust ist ein Prinzip. Ich bin überzeugt, daß Lust per se eine immens produktive Größe darstellt. Das kennen auch Vertreter anderer gestalterischer Berufe wie Grafiker oder Architekten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich befinde mich immer noch auf dem Erfolgsweg. Gestern ist vorbei, und morgen kommt erst. Erreiche ich meine Vision, mein Ziel, trete ich auf der Stelle. Also stimme ich mich täglich neu ein und schöpfe aus Inspirationen, die jeder neue Tag bietet. Ich finde es bedenklich, wenn auf Grundlage hohen Einsatzes, um viel Kohle zu verdienen, Häuser gebaut werden, Ziele also erreicht werden und dann Reglementierungen wie Verbote sich breit machen zur Schonung des weißen Spannteppichs, das raubt dem Ziel die Kraft und entzieht dem Leben Lust.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Als Fotograf schaut man in der Anfangszeit, wo es um das Erlernen von Techniken und die Aneignung von Basiswissen geht, auf große Vorbilder des Metiers. Auf dem Grundwissen aufbauend beginnt die eigene Stilfindung, Imitation soll man meiden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In den sechziger Jahren verschaffte mir die vom Springer Verlag herausgegebene Zeitschrift Twen für Jugendliche Zugang zur Fotografie. Als Vorbilder dienten mir eine Zeitlang Größen des Faches wie Ray und Blumenfeld. Förderer meiner Kunst waren meine Großeltern, als sie mir meine erste eigene Kamera schenkten. Mein Onkel, ein Architekt, inspirierte mich, meinen Weg zu gehen. Ein Fotograf namens Hase, tätig im Europastudio, half mir in Wien mit auf den Weg, weil er wußte, was ich wollte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Höchste Flexibilität aus dem Umstand, mit meinem eingespielten Partner praktisch alle Sachen erledigen zu können, ist die Hauptstärke.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wer nicht geht mit der Zeit, der geht mit der Zeit!
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Den Erwerb von Bildung erachte ich als wertvoll. Erfüllend kann nur die Wahl eines Berufes sein, der wirklich Spaß macht und persönliche Gestaltungselemente bietet.