Zum Erfolg von Christian Dargel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Kunden an meinem persönlichen Wissen teilnehmen zu lassen und Sie zu begeistern für die Thematik Genuß und Wein. Mit dem Ergebnis meist sie also Stammkunden zu gewinnen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Jetzt ja, hätte mir jemand die Frage letztes Jahr gestellt, wäre ich nicht sicher, ob ich sie so beantworten hätte können. Jeder Anfang ist schwer, und es werden auch viele Fehler gemacht, die man nur mit der Zeit ausbessern kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war meine Persönlichkeit, wie ich auf Menschen zugehe, geprägt wurde ich durch die Erfahrung im Ausland im Vier-Sterne-Hotel, dort im Ausland wird Service noch ganz groß geschrieben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich im ersten Jahr, und zwar über die Weihnachtszeit, denn im November und Dezember macht man allein so viel Umsatz wie sonst im ganzen Jahr.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Indem ich Seminare durchführe, die zwar viel kosten und sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, aber ich kann hinter jedem Produkt, daß ich verkaufe, stehen, und das ist für mich auch mitentscheidend. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Natürlich mein Elternhaus, und dann der Restaurantchef in England, der mich gelehrt hat, wie man die Verbindung zwischen Kochkunst und Wein richtig nutzen kann. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein großes Problem sehe ich in unserer Politik, die das Flaschenpfand auch für Wein- und Spirituosenflaschen erreichen möchte. Ein kleiner Laden wie meiner könnte mit Flaschenpfand gar nicht existieren, denn es gibt keine genormten Flaschen, und ich müßte für alle Großhändler die Flaschen einzeln sortieren, womit sich der Logistikaufwand für mich nicht mehr bewerkstelligen ließe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
So gut wie keine, ich habe nur zu bestimmten Zeiten Mitarbeiter, die für mich arbeiten, und zwar aus dem Grund, daß es heutzutage nicht ganz leicht ist, gutes Personal zu bekommen, das fachlich mit mir mithalten kann. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich bin ein Vollsortimenter, was Wein und Spirituosen betrifft, daß heißt, daß ich jedes Land in meinem Sortiment vertreten habe. Meine Kunden kommen gerne wieder, denn sie wissen, daß sie bei mir persönlich und durch gute Produktkenntnis optimal beraten werden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Rosenheim selbst habe ich eigentlich nur einen Konkurrenten, der aber nur bei der Beratung mithalten kann, alle anderen Läden sind länderspezifisch spezialisiert und für mich keine große Konkurrenz. Ich versuche meine Stärken in Vordergrund zu bringen und die Nachteile der Konkurrenz einfach auszuspielen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Am Anfang hat man als Selbständiger kaum Zeit für das Privatleben, was sich in letzter Zeit auch schon gebessert hat, die verbleibende Zeit versuche ich möglichst sinnvoll zu nutzen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich würde sagen drei Tage im Monat, hierzu zählen zahlreiche Verköstigungen und viel Lektüre von Fachpublikationen. Ganz wichtig für mich sind die Weinreisen, die ich manchmal auch mit Urlaub verbinde.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde ihnen raten, weniger am Computer zu sitzen, sondern möglichst viel Zeit mit anderen Menschen zu verbringen, um mehr Erfahrungen sammeln zu können. Es ist auch wichtig, Erfahrung durch Berufspraktika zu sammeln, um ganz sicher zu sein, daß man den richten Beruf erlernt. Vor allem sollten sie den älteren Menschen mehr Respekt entgegenbringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, mein Geschäft zu erweitern und ein zweites zu eröffnen, in dem Mitarbeiter für mich tätig sind, damit ich mehr Zeit für mein Privatleben gewinnen kann.
Ihr Lebensmotto?
Verzichte nie auf den Genuß, wenn du ihn dir leisten kannst.