Zum Erfolg von Walter Böck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, Freude zu haben, daß etwas gelungen ist, wozu ich einen wesentlichen Beitrag leisten konnte. Das motiviert immer wieder zu Neuem.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, durchaus, wir haben in Gallneukirchen vieles geleistet, es gibt aber auch immer Dinge, die man noch nicht erreicht hat und die uns anspornen. Wir haben durch die vielen Grundstückstransaktionen, die für Projekte wie Betriebsansiedelungen, das Altstoffsammelzentrum und 2003 ein neues Postverteilungszentrum notwendig waren, bewiesen, daß die öffentliche Hand, so sie einig und willens ist, sehr rasche und effiziente Lösungen herbeiführen kann. Es ist auch gelungen, ein neues Einsatzzentrum für Gendarmerie und das Rote Kreuz zu bauen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich nehme für mich in Anspruch, daß ich mich wirklich auskenne in der Wirtschaft, ich bin immer neugierig gewesen. Auch bin ich ein naturwissenschaftlich denkender Mensch, der immer den Weg der Einsicht geht und auf sachliche Lösungen setzt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich pflege rasche, aber nicht einsame Entscheidungen zu treffen, verlasse mich voll auf meine Mitarbeiter und bin während meiner Unterrichtstätigkeit in telefonischem Kontakt mit meinem Amt. Ich muß nicht jede Detailaufgabe selbst durchführen und kontrollieren. Ich habe noch nie das Gefühl gehabt, keine Zeit zu haben, ich fühle mich kaum gestreßt und bin nie verzagt. Mit meiner Fächerwahl gelingt es ganz gut, auch die Lehrverpflichtung in meine Gesamtaufgaben gut zu integrieren. Ich scheue es auch nicht, wenn es eng wird und ein Vorhaben z.B. auf bürokratischer Ebene blockiert ist, zum Telefon zu greifen und so lange zu verhandeln, bis eine Klärung herbeigeführt ist. Wir haben auch im Bereich Straßenbau in Kooperation mit den ansässigen Grundbesitzerfamilien einiges erreicht und gute Erfahrungen gemacht. Es herrscht ein Verständnis für die Notwendigkeit für kommunale und soziale Einrichtungen. Gallneukirchen ist eine österreichische Hochburg der Behindertenbetreuungseinrichtungen der Diakonie. Wir sind insgesamt eine starke, ökumenische Gemeinde, in der Toleranz groß geschrieben wird.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich wurde 1972 von einem Gallneukirchner ÖVP-Parteiobmann angesprochen und eingeladen, in der Politik mitzuwirken. Ich war an Zeitgeschichte immer schon sehr interessiert, wollte aber erst einmal studieren. 1985 kandidierte ich dann erstmals für den Gemeinderat und vertiefte nach und nach meine Aufgaben. Die Übernahme des Bürgermeisteramtes erfolgte dann 1989 in vorbildlicher Manier.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich empfinde große Freude, wenn für Leistungen Anerkennung ausgesprochen wird. Auch persönlich gewählt zu werden ist eine große Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, man weiß mein Engagement und mein soziales Leitbild zu schätzen. Man kann mal eine Wahl verlieren, die Moral sollte aber nicht abhanden kommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich kann mich auf meine Mitarbeiter verlassen, setze aber voraus, daß jeder Mitarbeiter die wesentlichsten Zielsetzungen kennt und mitträgt. Ich pflege einen kooperativen und partnerschaftlichen Führungsstil und kann mich, auch wenn freiwillige Leistungen gefragt sind, auf meine Leute verlassen. Natürlich sind auch der Amtsleiter und die Abteilungsleiter für mich eine große Entlastung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lebe Engagement vor und würde nie jemanden an den Pranger stellen oder öffentlich maßregeln. Meinen Mitarbeiter sollen auch wissen, das ich hinter ihnen stehe.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin kein autoritärer Vorgesetzter, und das kommt immer wieder positiv zurück.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mir geht es sicher auch deshalb moralisch so gut, weil ich in meiner Frau eine enorme Stütze habe. Sie ist eine ausgesprochen lebensfrohe Natur und selbst sehr aktiv als Vorsitzende des Frauenvereins Spektrum und Vorsitzende der Chorgemeinschaft. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Meine Neugier ist eine gute Triebfeder, mich immer in den verschiedenen Bereichen wie Finanzen, Seminararbeiten aus dem Studienbereich, Politikberatung oder Strategieberatung autodidaktisch fortzubilden. Ich hole mir viele Informationen aus dem Internet und dem Medium des Gemeindebundes.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir arbeiten an langfristigen Perspektiven der Ortskernentwicklung. Das ist ein Zukunftsprozeß der harmonisch kooperierend mit den kirchlichen und privaten Interessensträgern funktionieren sollte. Auch der Ausbau des Schulzentrums, die Landesmusikschule und eine Turnhalle werden in Angriff genommen werden. Eine weitere Steigerung der Wertschöpfung und der Arbeitsplätze in der Region sollte erfolgen. Dabei kommt es oft darauf an, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich setze auf persönliche Kontakte und ein vertrauensbildendes Netzwerk.
Ihr Lebensmotto?
Der Jugend wieder mehr Zukunftsperspektiven geben. Ausdauer, Zuversicht, und Überzeugungsarbeit sind wesentliche Eckpfeiler.