Zum Erfolg von Franz Wagner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ein bestimmtes Ziel zu erreichen gibt mir die Bestätigung, meine Arbeit gut und richtig erledigt zu haben. Dabei kann es aber - etwa aufgrund einer zwischenzeitlich geänderten Wirtschaftslage - vonnöten sein, meine Ziele neu zu definieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden damit, meine Ziele erreicht zu haben, und glücklich, ein gutes Leben führen zu können. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich für meinen Erfolg war, konsequent an mir zu arbeiten, mich permanent weiterzubilden, mich mit Neuem auseinanderzusetzen, innovative Produkte in mein Sortiment aufzunehmen und mein Geschäft ansprechend zu präsentieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meine Auffassung meiner beruflichen Tätigkeit besteht darin, daß ich mir das Problem der Kunden anhöre und entsprechende Lösungen anbiete. Alles weitere, auch der Verkauf von Produkten, ergibt sich dann von alleine. Hilfreich dabei ist natürlich, den Kunden gegenüber Ehrlichkeit an den Tag zu legen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich gestalte meine Arbeit so, daß sie für den Kunden nachvollziehbar, transparent und anschaulich bleibt - er kann mir sozusagen über die Schulter schauen. Das steigert meine Glaubwürdigkeit erheblich.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Oft sind es nur Kleinigkeiten, aber im großen und ganzen ist Originalität der einzig gangbare Weg.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine in Frage kommenden Vorbilder sehe ich heute als viel zu schwach an, als daß sie mir als Wegweiser dienen konnten. Meinen Weg habe ich mir mit meiner mir eigenen Art alleine gesucht.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Meiner Meinung nach wird sich in nächster Zeit in punkto Gesetzgebung in der Europäischen Union etwas ändern. Im vielen anderen Ländern werden dem sogenannten Optometristen wesentlich mehr Rechte eingeräumt. Erst bei einem medizinischen Problem geht dort der Patient zum Augenarzt. In Österreich bietet zwar die Donauuniversität in Kooperation mit dem Pennsylvania College of Optometry (PCO) nach der Meisterprüfung den Universitätslehrgang für klinische Optometrie an, diese Ausbildung wird aber in Österreich noch nicht anerkannt. Heute ist unser Beruf nicht mehr nur von handwerklichem Geschick geprägt, sondern von medizinischem Wissen und den Anwendungsmöglichkeiten von Computern.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Generell habe ich da so meine Probleme, da Mitarbeiter oft nur Befehlsempfänger sind und weniger selbständig denken. Ich vermisse das Einbringen von Ideen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ein Mitarbeiter muß ein freundliches, kompetentes Auftreten dem Kunden gegenüber besitzen. Ansonsten entscheide ich mich ausschließlich für einen Bewerber, der Kompetenz mitbringt. Ein gesundes Maß an Allgemeinbildung ist ebenfalls von Vorteil.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gestehe meinen Mitarbeitern manche Kompetenzen zu, übertrage ihnen Aufgaben, lade sie aber auch ab und zu zum Essen ein. Ich bin ein verständnisvoller Chef, der auch loben kann.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir können rasch auf neue Gegebenheiten reagieren, sei es im Bereich der Technik oder auch auf dem Modesektor. Zu beobachten ist aber, daß wir hier am Land in vielen Dingen generell um etwa ein Jahr dem allgemeinen Trend nachhinken.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mitbewerb finde ich gut und belebend, sonst wird man selber untätig. Ich gehe meinen eigenen Weg, wobei ich zwar die anderen beobachte, jedoch nie ein schlechtes Wort über sie verliere. Wenn jemand gut ist, so gönne ich ihm seinen Erfolg.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Hier das gesunde Mittelmaß zu finden ist nicht leicht, weil das Geschäft meinen vollen Einsatz erfordert. Eine verständnisvolle Partnerin ist hier unbedingt notwendig. Erfolg läßt sich nur mit enormem Engagement erreichen, es wird einem nichts geschenkt. Meinem siebenjährigen Sohn gehören aber drei Abende pro Woche.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich suche mir ganz gezielt die Seminare, die ich besuche, aus. Weiters interessiert mich heute auch vermehrt die Medizin, und in diesem Bereich pflege ich einen regen Austausch mit einigen Ärzten. Interessante Fälle werden hier untersucht und langfristig beobachtet.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Meinen Söhnen vermittle ich bereits, daß sie ihren Einsatz leisten müssen, um eine Gegenleistung zu bekommen - jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten. Niemand kann sich erwarten, alles sofort geschenkt zu bekommen. Das Spiel des Lebens ist nicht anders möglich.
Ihr Lebensmotto?
Gesund bleiben, gute Arbeit leisten.