Zum Erfolg von Adelheid Ebner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man selbst Erfolg hat, kann man positiver auftreten und man sollte andere daran teilhaben lassen. Ich nehme meine Aufgabe ernst und mache sie gerne; ich bin nahe am Bürger. Nur gemeinsam - ich habe einen fähigen Vizebürgermeister - können wir zum Wohl der Bürger agieren. Wir haben in den vergangenen Jahren viel bewegt, gute Arbeit geleistet, sind auf die Bedürfnisse unserer Bürger eingegangen, konnten sogar eine Pendlerbeihilfe installieren, einen Shuttlebus nach Zwettl und einen Gratistransport zum Arzt einrichten und im sozialen Bereich agieren. Mit Mißerfolgen muß man lernen zu leben, sie können sogar ein Fingerzeig zum Erfolg sein. Konstruktive Kritik ist hilfreich, weil man selbst oft recht eingefahren ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe dieses Amt nicht wirklich angestrebt, sondern großteils auf Drängen meiner Fraktion gehandelt. Heute bin ich stolz darauf, daß ich die erste Bürgermeisterin im Bezirk Zwettl bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich sehe mich als vom Volk gewählte Vertreterin. Wir wurden nicht für eigene Annehmlichkeiten gewählt, sondern um die Anliegen der Bevölkerung zu vertreten. Die Menschlichkeit muß immer im Vordergrund stehen. Wichtig ist, daß man zuhören kann. Ich engagiere mich verstärkt für ältere, hilfsbedürftige Menschen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Probleme sind da, um gelöst zu werden. Ich schiebe die Dinge nicht auf, sondern versuche, sie baldigst in den Griff zu kriegen und zu lösen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich bin der Ansicht, daß es für eine Frau nicht einfach ist, Männer zu leiten. Auch als Bundesrätin mußte ich mich behaupten. Es war also nicht ganz leicht, mich durchzusetzen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es ist mir ein großes Anliegen, die Bürger gleich zu behandeln und die Nähe zu ihnen nicht zu verlieren. Ich nehme alle Probleme der Leute ernst und die Amtsverschwiegenheit hat oberste Priorität.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Man soll so sein, wie man ist, was man selbst verkörpert. Sich zu verstellen oder zu imitieren führt nicht ans Ziel. Ich selbst bin ein ehrlicher, geradliniger Mensch, der nicht heute dies und morgen jenes verspricht. Ich komme mit allen Bevölkerungsschichten blendend aus.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein politisches Idol habe ich nie gehabt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die politischen Erfolge sprechen für sich. Auf einen Titel lege ich keinen Wert.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein gesellschaftspolitisches Problem sehe ich in der schwindenden Gemeinschaft und dem vermehrten Egoismus der Menschen. Ich lebe gerne am Land und wechsle mit jedem gerne ein paar Worte. Allgemeine Sorge sollte uns auch der Rückgang der Geburten bereiten.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Gemeinde Gutenbrunn ist wunderbar mit dem Bedarf des täglichen Lebens versorgt, und bei uns kann man sich wirklich wohl fühlen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben leidet natürlich unter meinem umfassenden politischen Engagement.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich studiere regelmäßig einschlägige Fachliteratur, hole mir meine Information aber auch bei den Sitzungen. Der persönliche Austausch ist dennoch wichtig, daher nehme ich hin und wieder auch interessante Kurse in Anspruch.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat lautet, andere Menschen zu akzeptieren und wieder vermehrt eine Gemeinschaft zu bilden. Es fällt mir auf, daß die Jungen alles, was sie bekommen, als selbstverständlich hinnehmen. Das Wertegefüge geht verloren, Bitte und Danke oder das Grüßen ist heute für viele schon ein Fremdwort. Damit wird aber die spätere Vereinsamung bereits vorprogrammiert. Das Prinzips des Gebens und Nehmen funktioniert in der Form nicht mehr.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte zum Wohl der Gemeinde, die ich als große Familie sehe, weiterhin meine Arbeit leisten und die in mich gesteckten Erwartungen erfüllen. Ich möchte eine Bürgermeisterin zum Angreifen sein, bei der die Menschen das Gefühl haben, hier sitzt eine von ihnen. Soziales Engagement ist mir weiterhin wichtig. Für mich persönlich wünsche ich mir Gesundheit.