Zum Erfolg von Michael Meyer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Freiheit, das zu tun, was mir Spaß macht. Das ist umgekehrt auch die Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Ich denke, man sollte einen Beruf oder eine bestimmte Funktion in der Firma nur dann ausüben, wenn man an dieser Tätigkeit auch Interesse und Freude hat.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Grundvoraussetzung war natürlich meine Ausbildung und berufliche Qualifikation. Weitere Faktoren waren ein gewisses Maß an Integrität und die Schaffung eines Netzwerkes innerhalb des Unternehmens. Man muß bei den richtigen Leuten präsent und bekannt sein, um dann bei wichtigen Entscheidungen bei der Besetzung von Positionen ins Spiel zu kommen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Positiv, indem ich sie nicht als Bedrohung, sondern eben als Herausforderung sehe. Wenn es dann trotz aller Bemühungen nicht so läuft, wie ich es mir wünsche, akzeptiere ich es auch. Ich gebe natürlich immer mein Bestes, trotzdem darf man nicht alles todernst sehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Da waren zunächst viele kleine Schritte und Teilerfolge. Meine Berufung zum Finanzleiter in Singapur war dann ein ganz wichtiger Schritt auf der Erfolgsleiter, auch weil ich damit eigentlich eine Stufe übersprungen hatte. In Singapur gab es auch schöne Erfolgserlebnisse, beispielsweise als ein neuer Regionalleiter kam, der mir im Gegensatz zu seinem Vorgänger sehr viel Freiraum in meinem Bereich gab.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man kann und soll sich auf Dauer nicht verbiegen oder verbiegen lassen, daher ist Originalität der bessere Weg.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte zwei Vorgesetzte, die auf meine menschlichen und fachlichen Fähigkeiten vertrauten und mich entsprechend förderten. Das waren Herr Ulrich Kalweit, der mich von Rhenus zur Schenker AG ins Finanz- und Rechnungswesen holte und mich immer förderte, und Herr Schaub, dem ich überhaupt meinen Einstieg in den Konzern nach dem Studium verdanke.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Beförderungen sind natürlich eine schöne Anerkennung der geleisteten Arbeit. Aber auch kleine verbale Anerkennungen freuen mich - vor allem, weil sie immer seltener werden, je höher die Position ist. Nach meiner Rückkehr aus Singapur meinte beispielsweise der Vorstandsvorsitzende zu mir, daß bei meinem Antritt aufgrund der fehlenden Erfahrung ein fünfprozentiges Restrisiko bestanden hätte. Ich sei aber nicht gescheitert, sondern hätte bewiesen, daß das in mich gesetzte Vertrauen gerechtfertigt war.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich nehme an, daß ich als verläßlicher Mensch gelte, dem man vertrauen kann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Kompetente Mitarbeiter, die selbst Ideen einbringen und meine Ideen gut umsetzen, tragen wesentlich zum Erfolg bei.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen, da mir das auch selbst wichtig ist. Jeder soll mit Spaß und Freude an der Arbeit sein. Außerdem zeige ich ihnen Karriereperspektiven auf und gebe ihnen bei entsprechendem Engagement auch alle Chancen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist sehr zeitaufwendig, verbunden mit vielen Pflichtveranstaltungen und Geschäftsreisen. Darunter leiden auch die Familie und das Privatleben. Wenn es irgendwie geht, halte ich wenigstens das Wochenende für die Familie frei.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig ist, daß der Beruf Spaß macht und daß man sich nicht verbiegt. Dann kommt der Erfolg fast von alleine.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir nie Karriereziele gesetzt. Ich möchte machen, was mir Spaß bereitet und wo ich Freiräume habe.
Ihr Lebensmotto?
Think positive.