Zum Erfolg von Horst Obermayer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, mir ein Ziel zu stecken und zu versuchen, es mit Ehrgeiz zu erreichen, ja sogar noch zu übertreffen. Kurz davor ist der Triumph am größten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich absolut als erfolgreich, auch was meine Tätigkeit als Kapellmeister anbelangt. Ich leite seit 14 Jahren das Jugendorchester Staatz, und wir konnten vor kurzem bei den Weltjugendspielen in Zürich unter 85 Teilnehmern den dritten Rang erreichen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Der Leistungsdruck und die Schwierigkeiten innerhalb der Österreichischen Post waren wohl indirekt ausschlaggebend. Diese wurden immer größer, sodaß mir ein beruflicher Wechsel nicht allzu schwer viel. Sicherlich hat dabei meine politische Gesinnung eine gewisse Rolle gespielt, was ich aus der Sicht meines damaligen Arbeitgebers nicht verstehe, da ich trotz eines schwierigen Gebietes bald das drittbeste Verkaufsergebnis innerhalb von Österreich einfahren konnte. Ausschlaggebend für meinen heutigen Erfolg ist der Wille, den Erfolg auch zu erreichen und entsprechende Wege zu suchen. Ein Nein beflügelt mich auf diesem Weg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Nach außen hin wirke ich gelassen und zeige wenig Nervosität. Mit meiner Erfahrung kann ich heute gut abschätzen, was sofort geschehen muß, was noch etwas Zeit hat oder was unwichtig ist. Manchmal ist auch ein einfacher Weg ein guter.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, der Österreichischen Post trotz Pragmatisierung den Rücken zu kehren, war eine richtige, auf die ich immer noch sehr stolz bin. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In musikalischer Hinsicht haben mich Prof. Anton Korherr, der die Festspiele Staatz ins Leben gerufen hat, und Harald Frühwirth, mein Kollege an der Musikschule, geprägt. In politischer Hinsicht ist mein jetziger Vorgesetzter Carlo Wilfing zu erwähnen, der über enormes Wissen verfügt und es auch weitergibt. Bei meinem damaligen Dienstgeber sind mir solche Personen nicht begegnet, vielmehr hatte jeder Angst um seinen Job und behielt daher sein Wissen für sich.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Hier würde ich mir eine Verbesserung der Kommunikation innerhalb der Organisation wünschen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei der Zusammenstellung von Teams fiel bisher die Wahl auf jene, um deren Loyalität ich bereits Bescheid wußte. Eventuell fehlendes Wissen konnten sie ja unter meiner Führung erwerben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In einem gemeinsamen Gespräch werden die Ziele und die vorhandenen Möglichkeiten dargelegt. Ich frage meine Mitarbeiter nach ihrer Einschätzung, und gemeinsam erarbeiten wir Lösungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn man beruflich erfolgreich ist, bleibt leider das Privatleben ein wenig auf der Strecke, ich versuche aber, genügend Zeit für meine Familie aufzubringen. Ich gestehe meinem Privatleben einen bestimmten Raum zu, erledige die Arbeiten im Garten und nehme unwichtige Termine außer Haus nicht wahr.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung ist ein grundlegendes Thema für mich, auch weil es mir wichtig ist, die fehlende Matura auszugleichen. Ich besuche gerne Fortbildungskurse, und der nächste Kurs ist bereits gebucht. Zudem versuche ich gerade, in der Region weiterführende Maßnahmen für meine Parteikollegen günstig auf die Beine zu stellen, um weite Anfahrtswege auszuschalten. So glaube ich, kann man Erfolg sukzessive steuern, und so geht auch mein Vorhaben, die Basis zu heben, auf.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich halte es für wesentlich, miteinander zu reden, einander zuzuhören und jedem die gleiche Wertschätzung entgegenzubringen. Dem kleinen Funktionär widme ich gleichviel Zeit wie dem Landtagsabgeordneten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Sowohl im musikalischen als auch im politischen Bereich bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Sollten sich jedoch Chancen auftun, so werde ich sie selbstverständlich nutzen, ich bin aber dezidiert nicht auf der Suche nach großen Herausforderungen. Ich befinde mich noch in der Stabilisationsphase nach meinem kürzlich erfolgten beruflichen Wechsel. Etliche Visionen, wie zum Beispiel mit Rainhard Fendrich auf einer Bühne zu stehen, sind vorhanden.